Ex-Rapid-Sportdirektor Andreas Müller bezog in der gestrigen Ausgabe der Sky-Sendung „Talk und Tore“ zu seiner Beurlaubung im November 2016 Stellung. Weiters berichtete der ehemalige sportliche Leiter des SK Rapid Wien über die Causa Maximilian Entrup und die immer größer werdende Macht der Rapid-Ultras. Bei seiner Beurlaubung sollen diese nämlich eine tragende Rolle gespielt haben.

 

Causa Entrup: „Da habe ich mich unbeliebt gemacht“

Vergangenen Sommer verpflichtete der damalige Sportdirektor Andreas Müller den ehemaligen Austria-Nachwuchskicker Maximilian Entrup. Zudem soll der 19-Jährige vor einigen Jahren dem Veilchen-Fanklub „Inferno“ angehört haben. Ein No-Go für die Fanszene der Hütteldorfer, die Entrup mit folgenden Worten im Auftaktspiel gegen Ried vorwarnte: „M. Entrup – Die Grüne Hölle wird für dich zum Inferno!“.

Austria-Vergangenheit: Entrup soll dem Austria-Fanklub "Inferno" angehört haben. Foto: Josef Parak

Nach einem Böllerwurf eines Rapid-Anhängers auf Entrup beim Auslaufen, platzte Andreas Müller der Kragen und stärkte Entrup den Rücken. Gestern erklärte er dazu: „Als die Geschichte mit Max Entrup anfing, habe ich mich alleine gefühlt. Ich hatte keine Rückendeckung. Ich habe Peschek und Krammer die Frage gestellt, was würdet ihr machen, wenn das euer Sohn ist und beim Auslaufen schmeißt jemand einen Böller auf ihn? Das ist doch nicht normal. Da habe ich mich schützend vor den Jungen gestellt und gesagt, du bekommst unser vollstes Vertrauen. Da habe ich mich unbeliebt gemacht. Ich bin auch unbequem.“

Rapid-Ultras haben Druck ausgeübt

„Von der Gruppierung der Rapid-Ultras wurde Druck auf Krammer und Peschek gemacht. Ich war ganz klar emotional in der Causa Entrup, wo ich meinen Standpunkt klar dargestellt habe“, so der Deutsche weiter. Die immer größer werdende Macht der Ultras kritisierte der ehemalige Sportdirektor ebenso scharf, wie den handzahmen Umgang von Krammer und Peschek mit der aktiven Fanszene: „Ich bin nicht derjenige, der wie Krammer und Peschek mit den Ultras im Bett liegt. Ich nicht. Das muss ich ganz deutlich sagen. Ich finde es fatal, bei all dem Support, der herausragend ist vom Block West, das habe ich selten gesehen, daraus einen Anspruch abzuleiten, in die Entscheidungen eines Vereines einzugreifen. Das ist kompletter Wahnsinn.“

Andreas Müller: "Rapid-Ultras wollten mich weghaben" Foto: Josef Parak

„Was wirfst du mir vor?“

Über die tatsächlichen Gründe seiner Beurlaubung im November 2016 meinte Müller: „Ich finde es schade nach drei vertrauensvollen Jahren der Zusammenarbeit. Ich habe Michael Krammer bei der Beurlaubung gefragt, was wirfst du mir vor? Wie war mein Job? War der okay? War der gut oder sehr gut? Da sagt er, Andi, dein Job war sehr gut. Und jetzt? Warum tust du mich raus?“ Und sprach erneut die Macht der Rapid-Ultras an: „Ganz offen gesagt, der einzige Grund ist, dass die Rapid-Ultras mit mir nicht mehr klar gekommen sind. Die wollten mich weghaben.“

Müller fordert Lösung 


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