Der SKN St. Pölten hat seine unglaubliche Serie in der Tipico Bundesliga fortgesetzt. Die Niederösterreicher feierten in der 4. Runde auswärts gegen Aufsteiger FC Wacker Innsbruck einen 2:0-Sieg. Es war der bereits dritte Saisonsieg für die Mannen von Didi Kühbauer, die damit weiterhin auf dem sensationellen zweiten Tabellenplatz rangieren. Rene Gartler brachte den SKN in der 11. Minute in Führung. Der eingewechselte Daniel Schütz besorgte in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte den 0:2-Endstand. Wacker Innsbruck hingegen verlor auch sein zweites Heimspiel in dieser Saison und rangiert auf dem neunten Tabellenplatz. 

 

Gartler sorgt für die frühe Führung - St. Pölten verteidigt stark

Innsbruck-Trainer Karl Daxbacher nahm im Vergleich zum Auswärtssieg gegen Altach eine Änderung vor. Neuzugang Cheikhou Dieng, dessen Spielerlaubnis am Donnerstag eingetroffen war, spielte anstelle von Stefan Rakowitz von Beginn an. 

St. Pölten-Coach Didi Kühbauer stellte seine Mannschaft gegenüber dem 2:0-Heimsieg gegen Sturm auf zwei Positionen um. Robert Ljubicic und Kwang Ryong musste sich heute vorerst mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen. Dafür spielten Dominik Hofbauer und Issiaka Ouedraogo von Beginn an. 

Die Anfangsphase gestaltete sich durchaus vielversprechend. St. Pölten spielte mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen mutig nach vorne und hatte durch einen Hofbauer-Schuss die erste Chance des Spiels (4.). Wenig später klopften auch die Innsbrucker erstmals an, doch Riegler konnte den Versuch von Schimpelsberger entschärfen (5.). In Führung gingen aber die Gäste: Dominik Hofbauer schickte mit einem feinen Pass Manuel Haas auf die Reise, der das Leder gerade noch vor der Toroutlinie zur Mitte befördern konnte. Dort lauerte Torjäger Rene Gartler, der sehenswert mit der Ferse auf 0:1 stellte (11.). 

In der Folge agierten die Innsbrucker geduldig, warteten auf die Lücke in der Hintermannschaft der Niederösterreicher. Allzu viel Mühe hatten die Mannen von Didi Kühbauer allerdings nicht, die harmlosen Offensivbemühungen der Tiroler einzudämmen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit fanden die bis dahin ideenlosen Innsbrucker halbwegs brauchbare Offensivaktionen vor. Christoph Riegler hielt sein Tor aber bis zum Pausenpfiff sauber. 

Innsbruck vergeigt zahlreiche Torchancen auf den Ausgleich

Die Innsbrucker kamen mit wesentlich mehr Elan aus der Pause und hatten bei einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter Harkam Pech. Der Referee übersah an Foulspiel von Drescher an Dieng im Strafraum, entschied fälschlicherweise auf Schwalbe und Gelb für den Senegalesen (58.). Die Gastgeber waren nun die deutlich gefährlichere Mannschaft und kratzten am Ausgleich: Albert Vallci probierte es mit einem wuchtigen Schuss aus großer Distanz, der von der Latte ins Toraus prallte (63.). Wenig später war Riegler bei einer gefährlicheren Durmus-Hereingabe zur Stelle (65.). Die Gäste konnten sich kaum mehr aus der eigenen Hälfte befreien und hatten bei einem Lattentreffer von Durmus Glück (70.). 

Und in dieser Tonart ging es weiter: Bei einem Vallci-Kopfball hatten die Wacker-Fans den Torschrei erneut auf den Lippen, doch auch dieser Versuch verfehlte das Tor um Zentimeter (78.). In der Nachspielzeit wurden die Innsbrucker für ihre zahlreich vergebenen Torchancen bestraft: Nach einem schnell abgespielten Freistoß von Mislov starteten die Niederösterreicher einen Konter, der eingewechselte Robert Ljubicic bediente im richtigen Moment den ebenfalls eingewechselten Schütz, der das Leder über die Linie ins verwaiste Tor drückte - 0:2 (90.+4). 

Stimmen zum Spiel

Karl Daxbacher, Trainer Wacker Innsbruck: „Das schnelle Gegentor war für St. Pölten optimal. Wir haben speziell in der 2. Halbzeit alles versucht - gelaufen, gekämpft, gespielt, da gibt es wenig auszusetzten. Nur dass wir das Tor nicht gemacht haben. Ich habe das Gefühl gehabt, dass wir jederzeit ein Tor schießen können, es hat nicht geklappt. Die Mannschaft hat alles versucht. Die Leistung war okay, das Resultat überhaupt nicht. Wir bringen gute Leistungen auf den Platz, nehmen aber nichts mit. Es gibt uns Hoffnung, dass wir mithalten können. Unser Ziel war von Beginn der Klassenerhalt und heute hat man gesehen, wie schwer es wird.“
 
Dietmar Kühbauer, Trainer SKN St. Pölten: „Ich bin sehr froh, dass wir in Tirol gewonnen haben, die Art und Weise hat mich geärgert. Nach der Trinkpause haben wir Wacker aufkommen lassen. In der 2. Halbzeit haben wir kaum Bälle nach vorne gebracht und waren permanent unter Druck. Ich bin froh über Riegler im Tor. Wir müssen es nüchtern betrachten, in der 2. Halbzeit spielen wir mit dem Feuer und irgendwann wird es brennen. Wenn es noch länger beim 1:0 geblieben wäre, bin ich mir nicht sicher, ob wir gewonnen hätten. Wir haben jetzt das nötige Glück, dürfen es nicht überstrapazieren.“
 
Rene Gartler, SKN St. Pölten: „Freue mich, dass ich einen Treffer beitragen konnte, es war eine tolle Aktion und ich konnte ihn mit der Ferse ins Tor bugsieren. Wir fangen immer recht gut an, in Führung sind wir dann zu passiv, das müssen wir verändern. Das Momentum ist auf unserer Seite, der Ball springt von der Latte raus und nicht rein. Es muss uns aber bewusst sein, dass wenn wir nur reagieren und nicht agieren, so eine Partie Unentschieden spielen oder verlieren.“
 
Quelle: Sky

FC Wacker Innsbruck - SKN St. Pölten 0:2 (0:1)

Tivoli-Stadion; 4.321 Zuschauer; SR Harkam 

Tore: Gartler (11.), Schütz (90.+4)

Innsbruck: Knett - Schimpelsberger (82./Baumgartner), Meusburger, Maak, Vallci - Freitag (76./Gabriele), Kerschbaum - Dieng (65./Eler), Harrer, Durmus - Dedic

St. Pölten: Riegler - Ingolitsch, Meisl, Luan, Drescher, Haas - Mislov, Luxbacher (71./R. Ljubicic), Hofbauer - Gartler (83./Schütz), Ouedraogo (63./Pak)

 

Foto: Harald Dostal

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth