sv-groedigsturm-grazDer SV Grödig, seit dem 19. Spieltag auf dem 2. Tabellenrang, schlitterte an heimischer Wirkungsstätte gegen Sturm Graz in ein schlimmes Debakel. Die wenigen Fans in der Untersbergarena, es waren etwas mehr als 1.300 anwesend, trauten ihren Augen nicht und mussten am Ende des Tages ein 0:6 über sich ergehen lassen. Die internationalen Ambitionen der Truppe von Adi Hütter erhielten damit einen Dämpfer, in der Tabelle fiel man hinter Rapid und der Austria auf Position 4 zurück, Sturm mit dem 2. Sieg in Serie theoratisch noch mit Europa League Ambitionen.

Furiose Grazer mit 4 Treffern in Halbzeit 1!

Nach einer ausgeglichenen Abtastphase zu Beginn der Partie, bekamen die Grazer das Geschehen nach etwa 10 Minuten besser in den Griff. Die erste nennenswerte Gelgenheit bot sich aber den Heimischen aus Salzburg, als Huspek einen Freistoß knapp rechts neben das Tor setzte. Dies änderte aber nichts an der optischen Überlegenheit der Steirer, die nach 16 Spielminuten bereits ein Eckenverhältnis von 4:0 vorweisen konnten. In der 17. Minute scheiterte Beric mit einem Kopfball nur hauchdünn an der Führung, die passierrte wenige Augenblicke später, Djuricin vollendete einen Angriff über die rechte Seite zum 1:0 (18.). 5 Minuten später kam der Angreifer von Sturm beinahe zu seinem 2. Volltreffer, doch diesmal scheiterte er feistehend vor Fend und schob den Ball am linken Pfosten vorbei. Die Gäste bestimmten nun ganz klar das Match und Beric, zuvor noch gescheitert, stellte nach 29 Minuten nach einem Freistoß von Schloffer von der halblinken Seite per Kopf auf 2:0. Adi Hütter reagierte noch vor der Pause und holte Trdina bzw. Nutz nach einer halben Stunde vom Feld, für sie kamen Elsneg und Tschernegg. Dies half aber alles nichts, der SK Sturm legte nach, Daniel Offenbacher (Direktfreistoß) und erneut Robert Beric besorgten in der 38. die Treffer Nr. 3 und 4 und stellten binnen weniger Sekunden auf 4:0, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.

Sturm verwaltete, Grödig ohne Plan!

Die 2. Halbzeit brachte in der 51. Minute gleich einen weiteren Wechsel auf Seiten der Salzburger, die damit früh ihr Austauschkontingent ausschöpften. Für Simon Handle ging es nach einem Zweikampf nicht mehr weiter, für ihn kam Matthias Maak, der fortan die Innenverteidigerposition an der Seite von Karner bekleidete, Kapitän Cabrera agierte nun als Rechtsverteidiger. Über weite Strecken der zweiten Hälfte war das auffälligste der Auseinandersetzung die Turbanträger Elsneg und Karner auf Seiten der Heimmannschaft, sowie Vujadinovic bei den Grazern, denn fußballerisch bekamen die Zuschauer Schonkost vorgesetzt. Sturm kontrollierte das Geschehen geschickt und tat nur das Nötigste, Cabrera und Co. hingegen war der Wille zur Resultatskosmetik anzumerken, allerdings fehlte es heute an allen Ecken und Enden, die lange Verletztenliste (Stankovic, Strobl, Hart, Potzmann, Schubert, Boller, Fountas) machte sich deutlich bemerkbar. Bis zur 75. Minute gab es außer ein paar ungefährlichen Eckbällen und schlecht getretenen Freistößen nicht wirklich viel zu sehen. In der 77. reichte es Tschernegg, er zog aus großer Distanz ab und überprüfte ob Christian Gratzei im Tor von Sturm noch nicht eingeschlafen war. Zwei hatten die Grazer noch, der eingewechselte Schmerböck erzielte in der 82. nach sehenswerter Vorarbeit von Kainz das 5:0, Daniel Beichler, ebenfalls in der Schlussphase eingetauscht, machte das halbe Dutzend voll und fixierte den Endstand von 6:0.

Stimmen (Sky Sport Austria):

Daniel Offenbacher (Schütze zum 3:0): Für uns war es sehr wichtig die Torchancen zu nützen. Es ging viel einfacher als letzte Woche gegen Wacker, wir hätten schon vor der Pause 6 Tore machen müssen. Ich bin sehr glücklich über mein 1. Bundesligator.

Ione Cabrera (Kapitän Grödig): Gratulation an Sturm, wir spielten schlecht, sind nicht gelaufen und hatten keinen Zusammenhalt in der Mannschaft. So kann man nicht auftreten.

Mario Leitgeb (Mittelfeldmotor Grödig): So einen schlechten Film hab ich schon lang nicht gesehen. Jetzt sind wir die Jäger, aber abschreiben darf man uns im Kampf um Europa noch nicht. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. In der 2. Halbzeit wollten wir nochmal alles probieren, doch heute ging einfach nichts.