sv-riedaustria-wienIn einer qualitativ mäßigen Partie sorgte Schiedsrichter Ouschan mit zwei mehr als fragwürdigen Entscheidungen für die meiste Brisanz. 5.200 Zuschauer in der Keine-Sorgen-Arena sahen eine mehr als langweilige erste Hälfte und einen offenen Schlagabtausch in der zweiten Hälfte. Die SV Ried und der FK Austria Wien trennten sich schließlich mit 2:2.

 

Fragwürdiger Ausschluss und ungerechtfertigter Führungstreffer

Die erste Hälfte begann sehr schleppend und zerfahren. Beide Mannschaften hatten so gut wie keine Torszenen und fielen hauptsächlich durch Fehlpassorgien auf. Das 5-4-1 System der Austria (eine leicht abgewandelte Version des Gludovatz'schen 3-3-3-1 Systems) brachte den Veilchen im Gegensatz zur letzten Runde nicht den erwünschten Erfolg. Nach rund 30 Minuten lief Hosiner alleine auf Ried-Goalie Gebauer zu, umkurvte diesen, schoss dann aber rechts am lerren Tor vorbei. Es handelte sich um die einzige nennenswerte Chance der Wiener Austria in den gesamten ersten 45 Minuten. Kurz vor dem Pausenpfiff zückte Schiedsrichter Ouschan die gelb-rote Karte für James Holland, der mit dem Ellenborgen versehentlich den Hals seines Gegenspielers traf. Aus dem daraus resultierenden Freistoß fiel dann zugleich die 1:0 Führung: Heinz Lindner lenkte den Freistoß mit Mühe an die Stange, fing danach den zurückprallenden Ball und wurde von einem Gegenspieler unsanft ins Tor gerannt. Trotz zahlreicher Reklamationen wertete der Schiedsrichter nach Absprache mit seinem Assistenten den Treffer.

Offener Schlagabtausch und hervorragender Lindner

Trainer Gager reagierte zur Pause mit der Einwechslung von Sascha Horvath für Daniel Royer. Offensichtlich vom Ausschluss beflügelt startete die Austria danach fulminant in die zweite Halbzeit. Bereits in der 59. Minute erzielte Philipp Hosiner den durchaus verdienten Ausgleich. Torhüter Gebauer sah beim Schuss von Hosiner aber alles andere als glücklich aus und patzte schwer. Danach entwickelte sich eine offene Partie mit guten Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Perstaller scheiterte jedoch per Kopf am herausragenden Teamtorhüter Lindner, der kurze Zeit später zwei weitere gute Chancen zunichte machte. Nach rund 70 Minuten wirkte die vom Ausschluss geschwächte Austria deutlich müder. Der eingewechselte Toni Vastic brachte einen langen Ball ideal in die Mitte, wo Rene Gartler nur noch zur neuerlichen Rieder Führung abstauben musste. Die SV verabsäumte es danach allerdings den Sieg unter Dach und Fach zu bringen und vergab mehrere Topchancen kläglich. Dies rächte sich in der Nachspielzeit, da Ramsebner ein Zuspiel des eingwechselten Kamaras eiskalt zum 2:2 Endstand verwertete.

Fazit

Eine durchaus gerechte Punkteteilung im Innviertel, die aufgrund des Ausschlusses schwer zu berurteilen ist. Ried hatte dank der nummerischen Überlegenheit mehr vom Spiel, die Austria stemmte sich aber heroisch gegen die Niederlage und wurde durchaus verdient auch belohnt. Ein Punkt, mit dem die Austria unter den gegebenen Umständen wesentlich besser leben kann, als die SV Ried.

Stimmen

Rene Gartler (SV Ried): "Am Ende hätten wir klüger verteidigen müssen und das eigene Tor zustellen. Diese Fehler macht keiner absichtlich, wir wollten alle noch das 3:1 schießen und wurden dafür bestraft."

Herbert Gager (Austria Wien): "Ich habe gewusst, dass Holland die zweite Hälfte nicht mehr spielen wird, der Schiedsrichter ist mir aber leider zuvor gekommen. Ich denke dass der Punktgewinn durchaus verdient ist. Ich möchte mich zum Schiedsrichter eigentlich nicht äußern, ich freue mich einfach dass unsere kämpferische Leistung belohnt wurde."