Vor der Länderspielpause kam es im Ernst-Happel-Stadion zum Topspiel der tipico Bundesliga zwischen dem SK Rapid Wien und Red Bull Salzburg. Vor der Partie trennten die beiden Teams vier Punkte, daher war es ein richtungsweisendes Aufeinandertreffen. Nach dem Sieg in Minsk müssen die Hütteldorfer heute nach der Europa League beweisen, dass sie die Doppelbelastung verkraften können. (Jetzt Trainingslager buchen)

Salzburg kam stark in die Partie und kam durch Valon Berisha nach wenigen Minuten zum ersten Abschluss. Auch in den folgenden Minuten waren die Gäste stärker und schnürten Rapid ein. Jonatan Soriano hatte nach zehn Minuten die nächste gute Chance für Salzburg, doch Rapid-Torhüter Jan Novota konnte den Schuss parieren. In dieser Phase konnten sich die Hütteldorfer kaum befreien, das Spiel erinnerte an Powerplay im Eishockey.  Nach 17 Minuten kam Rapid zum ersten Eckball. Florian Kainz brachte den Ball zur Mitte, wo Stefan Stangl völlig alleine zum Kopfball kam, und entgegen dem Spielverlauf zum 1:0 für die Wiener traf. Christopher Dibon irritierte noch "Bullen" Schlussmann Alex Walke und so ging das Leder etwas kurios über die Linie.

Das Spiel stand auf sehr gutem Niveau und beide Teams spielten Mitte der ersten Hälfte stark. Naby Keita scheiterte nach 20 Minuten erneut an Rapids Jan Novota, und auf der anderen Seite fand eine Schobesberger-Flanke keinen Abnehmer (23.). Kurz darauf legte sich Salzburgs Kapitän Soriano den Ball 20 Meter vor dem Rapid-Tor zum Freistoß auf. Der Katalane zirkelte seinen Versuch herrlich über die Mauer, doch wieder war es Jan Novota, der mit einer sehenswerten Parade den Gegentreffer verhinderte. Auch die Hausherren kamen wieder vor das Tor von Alex Walke, aber der mitgelaufene Stephan Auer konnte seinen Kopfball nicht am deutschen Torhüter der Mozartstädter vorbei bringen (27.).

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Die Salzburg-Spieler durften in Wien jubeln.

Kuriose Treffer in Wien

Vor der Pause wurde die Torchancen etwas weniger, und prompt kam Salzburg zum Ausgleich. Soriano spielte auf Takumi Minamino und sein Schuss wurde unhaltbar ins Tor abgefälscht (43.). Mit 1:1 ging es nach einer sehr starken ersten Hälfte in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel flachte das Spiel etwas ab. Es gab bei weitem nicht mehr so viele Torszenen und die Teams waren auf Sicherheit bedacht. Erst nach 64 Minuten gab es wieder eine nennenswerte Szene, und das war der Führungstreffer der Salzburger! Christian Schwegler zog aus 30 Metern ab und traf den Rücken von Srdjan Grahovac, der den Schuss erneut unhaltbar zum 1:2 abfälschte.

Die zweite Hälfte war weit nicht mehr so gut wie der erste Durchgang. Das Spiel war zerfahren, und es gab viele Fouls auf beiden Seiten. Vorallem Rapid enttäuschte völlig, denn die Mannschaft von Trainer Zoran Barisic konnte nicht ein Mal auf das Salzburger Tor schießen. Es fehlt Rapid im Moment ein Angreifer, der die Angriffe zu Ende bringt.

Fazit

Aufgrund einer katastrophalen zweiten Hälfte verliert Rapid das Spitzenspiel nicht unverdient. Man merkte den Hütteldorfern die Müdigkeit der englischen Woche an. Allerdings muss man auch sagen, dass die beiden Treffer der "Bullen" abgefälscht waren und somit sehr glücklich. Der Sieg der Salzburger macht die tipico-Bundesliga wieder spannend, denn nun sind die ersten vier Teams nur durch zwei Punkte getrennt.

Stimmen

Steffen Hofmann (Rapid Wien): "Es war ein klares Foul vor dem 1:1. Der absolute Höhepunkt war, dass mir der Schiedsrichter eine Schwalbe unterstellte. Anscheinend will man mit solchen Entscheidungen die Liga spannend halten!"

Christian Schwegler (Salzburg): "Was der Schiedsrichter macht ist uns eigentlich egal, wir haben im Endeffekt verdient gewonnen. Ich freure mich über mein Tor, aber erwartet nicht von mir, dass ich jetzt zehn Tore in der Saison mache!"

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Foto: GEPA Pictures/Red Bull