Die ersten drei Plätze waren vor der 31. Rd. der ADMIRAL Bundesliga bezogen. Im Fernduell um den 4. und damit gesicherten europäischen Startplatz gab es vor der 9. Runde in der Meistergruppe noch ein Rennen zwischen den beiden Wiener Großklubs SK Rapid Wien und FK Austria Wien sowie dem SK Austria Klagenfurt. Zu Gast beim letzten „Grün-Weißen"-Heimspiel war Vizemeister und ÖFB-Cupsieger SK Sturm Graz. Es schien nach gewohnten Bild abzulaufen. Der SK Sturm ging komfortabel mit 0:2 in Führung. Rapid bekam aber während der 1. Halbzeit vom "Grün-Weißen Fußballgott" eine Moralinjektion verpasst, stellte vor der Pause noch auf pari und drehte dank eines großaufspielenden Marco Grüll das Spiel und bezwingen den Vizemeister mit 3:2.

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Comebacker-Qualität: Tormaschine Guido Burgstaller (r.i.Bild) und seine Rapidler zeigten im letzten Heimspiel der Saison eine starke Leistung. Bereits in der ersten Halbzeit machten die Grün-Weißen einen 2:0 Rückstand wett.

Erfolgreiches Grazer Pressing führt zu Führungstor

Die Grazer nahmen gleich einmal das Spielzepter in die Hand und versuchten den Gastgebern ihren gewohnten aggressiven Spielstil aufzuzwingen und in der gegnerischen Hälfte einzuschnüren. Drei Eckbälle binnen fünf Minuten brachten allerdings noch nichts Gefährliches zustande. 

Die „Blackies" in ihrem Pressingspiel aber so giftig, dass sie die Wiener beim Aufbauspiel früh stören. Pejic mit dem Fehlpass, dann ging es ganz schnell nach vor, Emegha überließ Kiteisvili den Ball per Hacke, dieser legte auf den völlig freistehenden Sarkaria nach rechts hinüber, der den Ball mit seinem „schwachen" rechten Fuß den Ball ins kurze Eck hämmerte. (10.) Der SK Sturm Graz ließ nichts anbrennen und war viel von Beginn an giftiger in den Zweikämpfen als die Hütteldorfer.

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Nach dem Doppelpack beim Cupfinale schlug „Rapid-Schreck" Manprit Sarkaria (r.i. Bild) erneut zu und brachte seine Mannen früh in Führung, für einen erneuten Grazer Sieg über die Hütteldorfer sollte es aber nicht reichen.

Aus dem Spiel heraus ging es nur in eine Richtung. Ein Distanzschuss von Prass landete über dem Tor. (28.) Rapid nach einem Freistoß von der rechten Seite gefährlich, Wimmer freistehend am zweiten Pfosten schoss den Ball am rechten Pfosten vorbei. Der Schiedsrichter ahndete aber unabhängig davon ein Stürmerfoul. Dann Sturm wieder mit Offensivdrang, Rapid agierte zu passiv, Sarkaria legte geschickt für Kiteishvili ab, der den Ball an der Sechzehnerkante leicht abgefälscht im Tor unterbrachte, Hedl blieb ohne Abwehrmöglichkeit. (33.)

SK Rapid macht 2:0 noch vor der Pause wett 

Die Rapidler standen damit nach mehr als 30 gespielten Minuten wieder mit dem Rücken zur Wand. Dann aber einmal ein Fehler der Grazer in der eigenen Spielhälfte, Grüll mit dem starken Zuspiel in den Rückraum. Burgstaller ließ Wüthrich mit einer geschickten Körperfinte aussteigen und verwandelte mit links gekonnt flach ins rechte Eck. Bereits das 21. Saisontor für den Kapitän der „Grün-Weißen". (40.)

Rapid in dieser Phase schier überlegen, Sturm schien vom hohen Anfangstempo und den sommerlichen Temperaturen ein bisschen ermüdet. So gelang Rapid noch der Ausgleich vor der Halbzeitpause. Zuvor schoss Oswald nach Vorlage Grüll das Spielgerät in Richtung „Block West". Dann zum psychologisch optimalen Zeitpunkt, setzte sich Kerschbaum, nach hervorragend getretenen Eckball von Grüll, im Luftduell gegen Hierländer durch und köpfte aus kurzer Distanz den Ball ein. (45+4.) Danach ging es in die Halbzeitpause.

Rapid dreht Partie - Grüll mit Glanztag

Nach Wiederanpfiff setzte sich das Bild der Schlussphase von Halbzeit 1 fort. Rapid drängte auf das 3:2, Burgstaller mit der Topeinschussmöglichkeit, sein Kopfball ging knapp am Pfosten vorbei. (52.) Dann die Grazer mit einem hervorragendem Spielzug, in der Mitte fand sich allerdings kein Abnehmer. (57.) Grüll mit einer starken Vorstellung, so luchste er Affengruber  das Spielgerät weg, flankte auf Kühn, dessen Kopfball fast simultan zu Burgstallers am Tor vorbeistriff. (65.)

Dann die „Grün-Weiße Erlösung". Burgstaller mit dem optimalen Zuspiel auf Grüll, der für Okonkwo unhaltbar im langen Eck einnetzte. (67.) Der Spielstand war damit auf den Kopf gestellt und Rapid zu diesem Zeitpunkt auf dem erhofften vierten Tabellenrang.

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SK Sturm-Torgarant Emanuel Emegha hatte heute gegen Rapid-Innenverteidiger Michael Sollbauer das Nachsehen. 

Sturm versuchte dann wieder mehr für das Spiel zu tun, kam in Personalie Gorenc-Stankovic zu einer Kopfballchance. (77.) Rapid machte hinten dicht, ließ sich auf nichts ein und lauerte auf Konter. Die „Blackies" liefen zwar an, die nötige Kreativität, die die Grazer in diesem Spieljahr so auszeichnete kam ihnen in der zweiten Halbzeit abhanden. Rapid darf sich über die kleine Retourkutsche für das Cupfinale freuen und setzt sich vor dem letzten Spieltag auf dem vierten Tabellenrang fest, nachdem die Austria beim LASK 3:1 verlor. 

 

31. Runde, ADMIRAL Bundesliga, 9. Spieltag Meistergruppe

SK Rapid Wien - SK Puntigamer Sturm Graz 3:2 (2:2)

Sonntag, 28. Mai, 17 Uhr, Allianz Stadion - Wien Hütteldorf, Z.: 22.300, SR Stefan Ebner

SK Rapid Wien (4-2-3-1): Hedl - Schick (84. Koscelnik), Sollbauer, Wimmer, Auer - Pejic, Kerschbaum (77. Druijf) - Kühn (84. Bajic), Oswald (84. Greil), Grüll (90+1. Strunz) - Burgstaller. Trainer: Zoran Barisic.

SK Sturm Graz (4-3-1-2): Okonkwo - Gazibegovic, Affengruber (77. Geyrhofer), Wüthrich, Schnegg (46. Dante) - Hierländer (77. Jantscher), Gorenc-Stankovic, Prass (67. Horvat)- Kiteishvili - Sarkaria, Emegha. Trainer: Christian Ilzer.

Torfolge: 1:0 Sarkaria (10., Assist Kiteishvili), 2:0 Kiteishvili (33., Assist Sarkaria), 2:1 Burgstaller (40., Assist Grüll), 2:2 Kerschbaum (45+4., Assist Grüll), 3:2 Grüll (66., Assist Burgstaller)

Gelbe Karten: Emegha (44.), Gazibegovic (59.), Schick (71.), Stankovic (77.)

Fotocredit: Josef Parak

Zum Liveticker: SK Rapid Wien - SK Sturm Graz