In der Sonntagspartie der 34. Runde der Tipp3-Bundesliga kam es zum Aufeinandertreffen zwischen dem Wolfsburger AC und Sturm Graz. Sturm nutzte die Partie als Bewegungstherapie für das anstehende wichtige Cup-Spiel gegen den Zweitligisten SKN St. Pölten, während es für den WAC immerhin noch um diverse Siegprämien ging. Rund 5200 Zuschauer - unter ihnen auch St. Pölten-Coach Gerald Baumgartner - sahen unter strahlendem Sonnenschein und traumhaftem Fußballwetter eine eher laue Partie mit einem dennoch verdienten Sieger.

Manuel Weber stellt sich in Wolfsberg vor

Beide Teams starteten durchaus ambitioniert in die Partie. Der WAC versuchte mit langen Bällen auf Sturmspitze Falk zur Torszenen zu gelangen, während Sturm eher versuchte mit Kurzpassspiel Chancen zu kreiieren. Die Angriffsbemühungen der Grazer waren in den Anfangsminuten durchaus gefällig, besonders Manuel Weber - der in der kommenden Saison bei den Wolfsbergern unter Vertrag steht - zeigte sich ungemein spielfreudig und wusste bestimmt auch seinem zukünftigen Trainer Didi Kühbauer zu gefallen. Nach neun Minuten musste WAC-Ersatzkeeper Kofler nach einer schönen Kombination zwischen Weber, Florian Kainz und Marco Djuricin erstmals eingreifen. Der WAC hingegen operierte weiterhin hauptsächich mit langen Bällen und kam wenn, dann ausschließlich durch Standardsituationen zu Torchancen. Nach einer Viertelstunde bekam der WAC einen Freistoß aus aussichtsreicher Position zugesprochen, bei dem Jacobo allerdings an der Mauer scheiterte. Danach schlief die Partie ein wenig ein. Erst nach rund 40 Minuten hätte Routinier Joachim Standfest beinahe das 1:0 erzielt - allerdings ins eigene Tor. Sein misslungener Abschlag verfehlte die Stange jedoch um Zentimeter. Kurz vor der Pause hatten die Kärntner dann aber noch eine Doppelchance. Zuerst scheiterte Kerhe per Kopf nur um Zentimeter, anschließend parierte Benedikt Pliquett einen als Flanke gedachten Freistoß mit einem sehenswerten Reflex.

Beric bringt Sturm auf die Siegesstraße

Nach der Halbzeit kam Sturm abermals als wesentlich agiliere Mannschaft aufs Feld. Bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff prüfte Djuricin Torhüter Kofler mit einem zentralen Distanzschuss. Nur wenig später scheiterte Robert Beric nach einem traumhaften Zuspiel von Floian Kainz am holprigen Rasen der Lavanttal-Arena. Sturm zog in dieser Phase des Spiels ein regelrechtes Powerplay rund um den Strafraum der Wolfsberger auf und kam zu zahlreichen Halbchancen. In der 55. Minute erzielte Robert Beric dann das zu diesem Zeitpunkt höchst verdiente 1:0 nach sehenswertem Zuspiel von Djuricin. WAC-Coach Kühbauer reagierte prompt und brachte Peter Zulj für den eher blassen Silvio. Nach einer Stunde Spielzeit traf Falk seinen Gegenspieler Vujadinovic bei einem Kopfballduell mit dem Ellenbogen im Gesicht, weshalb dieser wegen einer Platzwunde einige Zeit behandelt werden musste. Der eingewechselte Zulj hatte in Minute 70 dann die bis dahin beste Chancen auf den Ausgleich, Pliquett konnte den Gewaltschuss aber zur Ecke entschärfen. Anschließend versuchte Sturm das Spiel zu kontrollieren, was den Grazern über weite Strecken auch außerordentlich gut gelang. Trotz der langen Nachspielzeit von fünf Minuten und einer sehr ambitionierten Schlussoffensive gelang es den Kärntnern nicht mehr ein Tor zu erzielen. Pliquett  war bei Schüssen von Suppan und Seebacher zur Stelle.

Stimmen

Michael Sollbauer (WAC-Verteidiger): "Das Spiel war ganz ok. Wir haben unsere Chancen einfach nicht genützt. Vorne hat die Durschlagskraft gefehlt. Ich kann diese Sachen schon nicht mehr hören, denn wir spielen natürlich um uns selbst zu präsentieren, um Geld zu verdienen und die Fans zu begeistern. Es reicht zur Zeit nicht für drei Punkte, das hat aber nichts mit der Tabellensituation zu tun."

Darko Milanic (Sturm Graz-Trainer): "Wir haben einige gute Chancen gehabt und hätten das Spiel früher entscheiden können. Das ist typisch für Fußball, stattt 2:0 zu führen, mussten wir in den letzten fünf Minuten zittern. Für die Zuschauer war das gut, für uns sicher nicht. Ich finde es ist sehr wichtig, dass wir weiterhin Punkte sammeln. Es ist wichtig, dass wir die Form und die Konzentration behalten. Das nächste Spiel ist natürlich auch sehr wichtig."