Am 20. Spieltag, zugleich auch die letzte Runde im Herbst, trafen in der tipico Bundesliga der SC Cashpoint Rheindorf Altach und der SK Rapid Wien aufeinander. Und dabei gelang es den Westösterreichern eimal mehr ihre Heimstärke unter Beweis zu stellen, blieb man doch auch im elften Auftreten im Schnabelholz unbesiegt. Zugleich bedeutete dieser soweit ungefährdete Dreipunkter auch, dass sich die Altacher auch die Winterkrone aufsetzen konnten. Da scheint eine ganz heiße Rückrunde ins Haus zu stehen, rangieren doch vier Mannschaften innerhalb von nur fünf Punkten. Davon weit entfernt ist nach dieser Leermeldung zurzeit der SK Rapid Wien, der zehnmal in der Fremde angetreten, gerade mal zwei Siege einfahren konnte. Beträgt der Rückstand als Tabellenfünfter auf den nächsten Club, die Wiener Austria, doch bereits zehn Zähler - auf Winterkönig Altach fehlen überhaupt satte fünfzehn Punkte.

 

Nach dem raschen Treffer kochte man beiderseits auf Sparflamme

Das letzte Meisterschaftsspiel in diesem Kalenderjahr in Österreichs höchster Spielklasse, zugleich auch die bereits zweite vorgezogene Frühjahrsrunde, hat es wahrlich in sich. Treffen die Altacher, die zweifelsohne als das „Team der Hinrunde“ zum bezeichnen sind, doch auf die Grün-Weißen aus Wien-Hütteldorf. Zudem sitzt auf der Trainerbank der Rapidler (Ivan Mocinic fehlt gesperrt) mit Damir Canadi jener Mann, der das „Phänomen Altach“ überhaupt erst ermöglichte. Und die verletzungsbedingt ersatzgeschwächten Gäste sind vom Start weg sehr bemüht den zuhause in dieser Spielzeit noch unbesiegten Vorarlbergern entsprechend entgegen zu halten. Trotzdem aber brandet bereits in der 7. Spielminute erstmalig Torjubel im bestens besuchten Schnabelholz auf. Andreas Lienhart bringt dabei einen Freistoßball unangenehm vor das Tor der Rapidler. Keeper Richard Strebinger weiß damit auch nicht wirklich etwas anzufangen. Den ersten Versuch von Altach-Kapitän Philipp Netzer kann er noch bändigen, bei dessen Rebound ist er dann aber machtlos - 1:0. Demnach sind die Hauptstädter dann auch frühzeitig dazu gezwungen das Spiel nach vorne zu forcieren. Was dann auch geschieht, nur die Präsenz bzw. die Torgefährlichkeit vor des Gegners Kasten lässt bei den Rapidlern doch gehörig zu wünschen übrig. Nachdem sich auch die Altacher weitgehenst darauf beschränken diesen knappen Eintorevorsprung zu verwalten, halten sich die Aufreger bei dieser Begegnung doch sehr in Grenzen. So ist es dann wenig überraschend, dass es im ersten Spielabschnitt eben nur zu einer einzigen Torchance, die der Gastgeber auch verwerten konnte, gekommen war - Halbzeitstand demnach auch 1:0.

Joelinton-Netzer Bildgröße ändern

Kapitän Philipp Netzer, im Zweikampf mit Joelinton, hatte mit seinen zwei Treffern wesentlichen Anteil am Altacher Heimsieg.

 

Nach dem Seitenwechsel kommen die Zuseher voll auf ihre Kosten

Vor allem vom Rekordmeister durfte man sich doch um einiges mehr erwarten. Geht es doch darum, sich für das Frühjahr doch noch eine Chance auf einen internationalen Startplatz zu eröffnen. Ansonsten rückt die von Neo-Sportdirektor Fredy Bickel ausgegebene Zielsetzung wohl in weite Ferne bzw. ruhen dann alle Hoffnungen auf den Samsung-Cup. So werden auch im zweiten Durchgang die Angriffsbemühungen über weite Strecken zu transparent vorgetragen um die Altacher Defensivabteilung auch wirklich aus den Angeln zu heben. Effizienter agieren da schon die Hausherren, denen es in der 55. Minute gelingt noch einen draufzusetzen. Dimitri Oberlin glänzt dabei mit einer Vorlage per Fersler, der vier Minuten zuvor eingewechselte Nikola Dovedan lässt dann noch Stephan Auer alt aussehen und vollstreckt zum 2:0. Was dann so richtig Leben in die Partie bringt, folgen doch kurz darauf gleich zwei Tore innerhalb nur einer Minute. Zuerst zirkelt Srdjan Grahovac per Freistoß das Leder gekonnt über die Mauer hinweg zum 2:1 ins Netz. Und nur Augenblicke später ist wiederum Andreas Lienhart auf Altacher Seite der Assistgeber, der Abnehmer heißt dann zum zweiten Mal Philipp Netzer, der per Kopf auf 3:1 stellt. Was dann für die Canadi-Schützlinge nicht mehr zum aufholen war, eben weil der SCR Altach abgebrüht und souverän zuwerke geht und demnach auch nichts mehr anbrennen lässt - Spielendstand 3:1. Jetzt geht es ab in die Winterpause, weiter geht es ann wieder am 11. Feber 2017. Die Altacher gastieren dann bei Admira Wacker Mödling, auf den SK Rapid wartet gleich das Derby bei der Wiener Austria.

 

SCR ALTACH - SK RAPID WIEN 3:1 (1:0)

Cashpointarena, 7.200 Zuseher, SR: Dieter Muckenhammer (OÖ)

Torfolge: 1:0 (7. Netzer), 2:0 (55. Dovedan), 2:1 (59. Grahovac), 3:1 (60. Netzer)

SCR Altach: Lukse, Galvao, Netzer, Lienhart, Salomon, Schreiner, Jäger, Zech, Prokopic (87. Müller), Ngwat Mahop (51. Dovedan), Oberlin (76. Ngamaleu)

SK Rapid Wien: Strebinger, Schrammel, Schaub (71. Szanto), Kvilitaia (77. Tomi), Grahovac, Dibon, M. Hofmann, Auer (77. St. Hofmann), Murg, Joelinton, Thurnwald

gelbe Karten: Lukse, Prokopic bzw. Kvilitaia, Joelinton, M. Hofmann

Stimmen zum Spiel:

Werner Grabherr, Trainer Altach:

"Für uns ist das keine wirkliche Überraschung, die Tabelle gilt es nun in der Winterpause zu genießen. Wir haben unsere Stärken perfekt auf den Platz gebracht. Es hat richtig Spaß gemacht hier als Cheftrainer zu arbeiten, mal sehen was die gemeinsame Zukunft jetzt so mit sich bringt."

Philipp Netzer, Doppeltorschütze Altach:

"Das ist für uns ein Riesenerfolg der uns alle sehr stolz macht. Wir haben die richtige Balance gefunden und die Rapidler verdient in die Schranken gewiesen. Jetzt gilt es in erster Linie diese Form zu konservieren bzw. dann in der Rückrunde wiederum so präsent aufzutreten."

Damir Canadi, Trainer Rapid Wien:

"Wir haben uns nicht wirklich von der hellwachen Seite präsentiert. Aber die Mannschaft hat viel investiert, schlussendlich haben die Standarts dann das Spiel entschieden. Aber es werden auch andere Zeiten kommen, wo dann Rapid wieder obenauf sein wird."

Christopher Dibon, Defender Rapid Wien:

"Ich bin sehr enttäuscht, weil wir es einmal mehr nicht geschafft haben, zumindest einen Punkt einzufahren. Wir sind uns alle bewußt, dass der Herbstdurchgang ein sehr schwacher war. Wir werden aber alles unternehmen, dass wir uns dann in der Rückrunde besser in Szene setzen können."

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Foto: GEPA Wien Energie

geschrieben von: Robert Tafeit