Die erste Runde der Tipico Bundesliga nach der Winterpause wurde am heutigen Sonntag mit dem 320. Wiener Derby abgerundet. Dabei kassierte der SK Rapid Wien in Unterzahl erst in der 95. Minute den Ausgleichstreffer zum 1:1 von Lokalrivale FK Austria Wien.  15577 Zuschauer sahen in der 55. Minute den Führungstreffer für Rapid durch Kvilitaia. In der letzten Minute der Nachspielzeit rettete Lukas Rotpuller den Punkt für die Veilchen.

 

Die Wichtigkeit der Partie merkte man beiden Mannschaften an

Thorsten Fink startete im gewohnten 4-2-3-1-System in sein 7. Derby als Veilchen-Coach. Vor der Vierer-Abwehrkette agierten Holzhauser und Serbest im zentralen Mittelfeld. Kayode spielte als Solospitze vor dem offensiven Mittelfeld, das von Venuto, Grünwald und Pires gebildet wurde. Rapid-Coach Damir Canadi überraschte mit seiner Aufstellung. Im Tor spielte Tobias Knoflach anstelle von Richard Strebinger. Im 3-5-2-System feierte FAC-Rückkehrer Andreas Kuen sein Startelfdebüt in dieser Saison. Die Doppelspitze bildeten Louis Schaub und Giorgi Kvilitaia.

Rapid setzte die Austria von Beginn an unter Druck, verteidigte sehr hoch und eroberte viele Bälle im Mittelfeld. Den ersten Schuss des Spiels setzte Louis Schaub knapp am Tor von Hadzikic vorbei (5.). In weiterer Folge nahmen die Grün-Weißen etwas Tempo heraus und ließen die Veilchen ihr Kombinationsspiel aufziehen. In der 20. Minute  kam die Austria nach einem Standard zur ersten Riesenchance. Filipovic löste sich bei einem Holzhauser-Freistoß von der kompletten Rapid-Defensive und verfehlte völlig freistehend per Kopf nur um Zentimeter. FAK-Spielmacher Raphael Holzhauser wurde von Rapid-Stürmer Kvilitaia geschickt zugestellt, was zur Folge hatte, dass die Austria keinen geregelten Spielaufbau gestalten konnte. Bei den Gästen aus Hütteldorf herrschte in weiterer Folge in der Offensive ebenfalls Stillstand. Erst 5 Minuten vor dem Pausenpfiff bekamen die Zuschauer im Happel Stadion den nächsten Torschuss zu sehen. Larsen spielte den Ball völlig unbedrängt in den Rückraum auf den freistehenden Kayode, der die gute Tormöglichkeit allerdings leichtfertig vertendelte (40.). Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Katakomben des Praterstadions.

Entscheidende Szene: Lukas Rotpuller rettet in der 95. Minute das Remis gegen Rapid. Foto: Josef Parak

Rapid bringt Führung nicht über die Zeit

Ohne personellen Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Grün des Happel Stadions. Und 10 Minuten nach Wiederbeginn gingen die Hütteldorfer in Führung. Andreas Kuen konnte nach einer Spielverlagerung ungehindert flanken und brachte den Ball perfekt zur Mitte, wo Kvilitaia zur 1:0-Führung einköpfte – 0:1 (55.). Rapid hatte das Spiel nach der Pause im Griff und erhöhte 10 Minuten nach dem Führungstreffer beinahe auf 2:0. Lukas Rotpuller warf sich in höchster Not in einen Schuss von Joelinton (65.). Eine Minute später musste der Brasilianer vorzeitig unter die Dusche: Er traf bei einem Zweikampf mit Larsen nur seinen Gegenspieler und sah folgerichtig Gelb/Rot (66.). Canadi reagierte auf den Ausschluss und brachte Osarenren Okungbowa für den Torschützen Kvilitaia ins Spiel. Die Austria nützte die numerische Überzahl und zog im weiteren Spielverlauf ein Powerplay auf. Wirklich gefährliche Chancen konnten sich die Violetten allerdings nicht herausspielen. Die hohen Bälle in den Strafraum der Grün-Weißen waren meist ein gefundenes Fressen für Knoflach. Die Austria warf in der Schlussphase alles nach vorne und wurde in der letzten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit belohnt. Lukas Rotpuller verwertete eine Kopfballvorlage von Grünwald aus kurzer Distanz – 1:1 (95.). Rapid-Goalie Tobias Knoflach absolvierte eine gute Partie, sah in dieser entscheidenden Situation aber nicht gut aus.