Der SK Sturm Graz setzte sich im Spitzenspiel der 25. Runde der Tipico Bundesliga gegen den SK Rapid Wien knapp mit 2:1 durch und bleiben in dieser Saison gegen die Grün-Weißen weiterhin ungeschlagen. Die Hütteldorfer warten damit weiterhin auf den ersten Sieg im Jahr 2017 und kassierten die 10. Niederlage in dieser Saison. Nur 29 Punkte nach 25 Runden bedeutet einen Negativrekord in der Rapid-Historie.

 

Ein strittiger Elfmeter lässt Sturm jubeln

Sturm-Coach Franco Foda schickte exakt jene Elf auf den Platz, die in der vergangenen Woche den Winterkönig Altach mit 3:0 besiegt hat. Rapid-Trainer Damir Canadi veränderte seine Mannschaft gegenüber der 0:1-Niederlage gegen Meister Salzburg an einer Position. Anstelle des verletzten Arnor Ingvi Traustason rückte Giorgi Kvilitaia in die Startelf der Grün-Weißen und agierte als Solospitze.

Das Spitzenspiel begann mit viel Tempo und guten Aktionen auf beiden Seiten. Auf der einen wurde Joelinton sehenswert in Szene gesetzt, traf den Ball im Abschluss allerdings zu ungenau und schoss daneben (4.). Auf der anderen konnte Atik eine Schmerböck-Hereingabe nicht kontrollieren und verpasste eine große Torchance (5.). Torchancen gab es in weiterer Folge allerdings keine und somit wurde es erst nach einer Standardsituation gefährlich. Koch klärte einen Schaub-Freistoß gerade noch vor dem einschussbereiten Kvilitaia (19.). 2 Minuten später stand der Schweizer Schiedsrichter Bieri im Mittelpunkt des Geschehens. Andreas Kuen warf sich in eine Flanke von Hierländer und spielte den Ball unglücklich mit der Hand. Bieri zeigte nach kurzer Überlegung auf den Punkt und gab Elfmeter. Der Ex-Rapidler Deni Alar ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwertete den scharfen Schuss im linken unteren Eck – 1:0 (21.). Anschließend standen die Grazer sehr tief und konnten nur vereinzelt für Entlastung sorgen. Die Wiener waren in der Offensive einmal mehr nicht zwingend genug und bissen sich an der Kompaktheit der Hausherren die Zähne aus. Richtig gefährlich wurden die Gäste nur bei ruhenden Bällen. Kvilitaia kam nach einer Ecke völlig frei zum Kopfball und verfehlte das Tor nur hauchdünn (37.). 5 Minuten später war es wieder ein Kopfball, der die Hütteldorfer gefährlich werden ließ (42.). Bei einem der seltenen Entlastungsangriffe der Grazer klärte Dibon in höchster Not vor Deni Alar und verhinderte damit den 0:2-Rückstand (43.).

Lykogiannis knallte den Ball mit 107 km/h zum 2:0 ins Rapid-Tor.

 

Rapid spielt, Sturm jubelt

Damir Canadi reagierte zur Pause und wechselte gleich doppelt. Andreas Kuen und Stephan Auer blieben in der Kabine. Für sie kamen Thomas Schrammel und Kapitän Steffen Hofmann in die Partie. Diese Personalveränderungen machten sich in der Anfangsphase der zweiten Spielhälfte gleich bezahlt. Hofmann schickte Joelinton in die Tiefe, Lykogiannis foulte den Brasilianer, doch Schiedsrichter Bieri entschied auf Weiterspielen – eine Fehlentscheidung (51.). Die Hütteldorfer hatten das Zepter in der Hand und drängten auf den Ausgleich. Doch entgegen dem Spielverlauf erhöhten die Hausherren auf 2:0. Atik auf Lykogiannis, der sich aus 35 Metern ein Herz fasste und abzog. Das Spielgerät schlug mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von 107 km/h im langen Kreuzeck ein und ließ die 14000 Sturm-Fans jubeln – 2:0 (64.). Die Gäste bestimmten weiterhin die Partie, waren im letzten Drittel allerdings nicht zwingend genug. Die Grazer schalteten hingegen gut um und hatten durch Horvath die Riesenchance auf die endgültige Entscheidung (75.). 5 Minuten später kamen die Wiener zum hochverdienten Anschlusstreffer. Über Pavelic und Hofmann landete der Ball bei Joelinton, der von der Strafraumgrenze abzog und das Spielgerät im linken Kreuzeck versenkte – 2:1 (80.). Und die Grün-Weißen warfen in weiterer Folge alles nach vorne. Spendlhofer blockte einen Schuss von Kvilitaia aus kurzer Distanz gerade noch ab (88.), Schösswendter schoss drüber (90.) und in der Nachspielzeit rettete Sturm-Goalie auf der Linie gegen Pavelic (92.).