Die SV Guntamatic Ried stürzte den SK Rapid Wien zum Auftakt der 28. Runde der Tipico Bundesliga in ein 3:0-Debakel. Die Hütteldorfer präsentierten sich über 90 Minuten inferior und kassierten zu Beginn der zweiten Halbzeit innerhalb von 10 Minuten 3 Gegentore. Damit warten die Hütteldorfer seit 9 Bundesligaspielen auf einen vollen Erfolg und stehen nach dieser Niederlage mitten im Abstiegskampf. Der Punktevorsprung auf den Tabellenletzten Ried beträgt nämlich nur mehr 5 Punkte.

 

Mann des Spiels! Peter Zulj erzielte das 2:0 und leitete das 3:0 mit einem Distanzschuss ein. Foto: Josef Parak

Rapid präsentiert sich wie ein Abstiegskandidat

Lassaad Chabbi schickte exakt die gleiche Elf auf den Platz, die am vergangenen Wochenende eine bittere Last-Minute-Pleite in Mattersburg hinnehmen musste. Rapid-Coach Damir Canadi veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Cup-Viertelfinale nur auf einer Position. Für den erkrankten Maximilian Hofmann rückte Christoph Schösswendter in die Startelf der Hütteldorfer.

Die Hausherren starteten sehr aggressiv in die Partie und zwangen die Rapidler bereits früh im Spiel zu Ballverlusten. Elsneg nützte einen Patzer von Schösswendter, zündete den Turbo und legte quer auf Ademi, der den Ball nur um wenige Zentimeter verfehlte (4.). Rapid konnte sich in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Hälfte befreien und kam erst nach 11 Minuten zur ersten Halbchance. Joelinton schoss aus spitzem Winkel ans Außennetz. Die Innviertler hatten aber weiterhin die besseren Möglichkeiten und gingen beinahe in Führung. Rapid-Talent Max Wöber blockte einen Zulj-Distanzschuss im letzten Moment zur Ecke (22.). Rapid-Goalie Knoflach hätte wohl keine Abwehrchance gehabt. 5 Minuten später sah Wöber, nach einem Foulspiel an Möschl, die erste Karte des Spiels (27.).

10 Minuten später setzte es die Höchststrafe für Christoph Schösswendter. Damir Canadi wechselte den Innenverteidiger nach nur 37 Minuten aus und brachte Mario Sonnleitner in die Partie. Rapid wirkte weiterhin sehr lethargisch und kam zu keinen gefährlichen Torchancen. Kurz vor der Pause wären sie für diese Passivität beinahe bestraft worden. Das Kopfballtor von Möschl zählte aber aufgrund eines zuvor geahndeten Fouls an Wöber nicht (43.). Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen der Keine-Sorgen-Arena.

Wieder kein Liga-Sieg! War das Canadis letztes Spiel als Rapid-Trainer? Foto: GEPA Wien Energie

 

Rapid unterirdisch: 3 Gegentore in 10 Minuten

Damir Canadi reagierte zur Pause und brachte Kvilitaia für Szanto in die Partie. Und nur 20 Sekunden nach Wiederbeginn jubelten die Hausherren über den Führungstreffer. Möschl flankte in den Strafraum, Knoflach wehrte kurz ab und servierte Ademi das Spielgerät, welches er über die Linie drückte – 1:0 (46.). Bei diesem Treffer verletzten sich sowohl Ademi, als auch Sonnleitner, die beide das Spielfeld verlassen mussten. Der eingewechselte Egho scheiterte wenige Sekunden nach seiner Einwechslung nur knapp (50.). Kurz darauf machte es Peter Zulj besser: Nach einer Flanke von Möschl kam Zulj völlig freistehend zum Abschluss und verwertete eiskalt per Volley zum 2:0 (52.). Was für ein Blitztstart der Oberösterreicher.

Für Rapid kam es aber noch bitterer: Zulj feuerte aus großer Distanz einen Schuss ab, den der schwache Knoflach nicht fangen konnte und nach vorne abprallen ließ. Florian Hart schaltete am schnellsten und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie – 3:0 (55.). Eine inferiore Leistung der Hütteldorfer in der zweiten Hälfte, die sich auch in weiterer Folge unfassbare Fehlpässe erlaubten. Robert Zulj erhöhte wenig später beinahe auf 4:0. Sein wuchtiger Freistoß landete nur wenige Zentimeter neben dem Tor von Knoflach (62.). Rapid konnte in dieser Partie überhaupt nichts ausrichten und spielte weiterhin Fehlpass um Fehlpass. Erst zu Beginn der Rapid-Viertelstunde reagierte Ried-Goalie Durakovic bei einem Murg-Schuss stark (78.). Dies war übrigens der erste Torschuss der Gäste in dieser Partie.