Der FK Austria Wien setzte sich im 321. Wiener Derby gegen den SK Rapid Wien auswärts mit 2:0 durch und feierte damit den zweiten Derbyauswärtssieg in dieser Saison. Lucas Venuto und Felipe Pires erzielten vor 26300 Zusehern die Treffer für die Veilchen, die sich am Ende verdient durchsetzten. Damit endete auch das vierte Derby in dieser Saison ohne Heimerfolg. Die Austria verbesserte sich mit diesem Sieg auf den zweiten, Rapid rangiert weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz der Tipico Bundesliga.

Jubel: Austria feiert den zweiten Auswärtsderbysieg in dieser Saison. Foto: Josef Parak

Rapid enttäuschend – Austria dominant

Rapid-Interimscoach Goran Djuricin veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Altach auf einer Position. Anstelle von Maximilian Wöber stand Routinier Mario Sonnleitner in der Startelf der Grün-Weißen. Austria-Trainer Thorsten Fink veränderte seine Mannschaft ebenfalls auf einer Position. Larsen rückte statt de Paula in die Startaufstellung der Veilchen.

Die Anfangsphase des 321. Wiener Derbys wurde von harten Zweikämpfen geprägt. Alexander Grünwald hatte bei einem harten Einstieg gegen Sonnleitner Glück, dass er nicht früh im Spiel verwarnt wurde (6.). Nach einer Viertelstunde wurde es erstmals im Rapid-Strafraum gefährlich. Tamas Szanto rettete nach einer Holzhauser-Hereingabe vor dem einschussbereiten Venuto (16.). 6 Minuten später gingen die Gäste aus Favoriten mit dem ersten richtigen Angriff in Führung. Kayode spielte nach einem Traumpass von Pires sein Tempo aus und legte ideal auf Venuto quer. Dieser musste nur mehr den Fuß hinhalten und zum 0:1 einschieben (22.). Wenig später war die Freude über den Führungstreffer bereits verflogen. Lucas Venuto verdrehte sich nämlich ohne Fremdeinwirkung das Knie und konnte nicht mehr weitermachen. Für ihn kam Ismael Tajouri ins Spiel (26.).

Glück: Grünwald hätte bei diesem Foul Gelb sehen müssen. Foto: Josef Parak

Die Hausherren präsentierten sich weiterhin zu fehleranfällig und konnten sich keine gefährlichen Torchancen herausspielen. Die Gäste machten es hingegen wesentlich besser und hätten nach 36 Minuten auf 2:0 erhöhen müssen. Kayode kam nach einem Querpass von Pires völlig freistehend zum Abschluss, ließ sich aber vom herauseilenden Knoflach beirren und setzte den Ball über das Tor (36.). Rapid legte vor dem Pausenpfiff nochmal einen Zahn zu und kam durch Schüsse von Pavelic (41.) und Szanto (42.) zu den letzten Torchancen der ersten Halbzeit. Somit ging die Austria mit einer 1:0-Führung in die Kabine.

Austria kontert Rapid aus

Die Austria wirkte auch nach der Halbzeitpause viel strukturierter und erhöhte 10 Minuten nach Wiederbeginn auf 2:0. Der eingewechselte Wöber köpfte Holzhauser den Ball genau vor die Füße. Dieser schaltete schnell und schickte Pires in die Tiefe, der trocken ins lange Eck zum 0:2 traf (56.). Rapid-Coach Djuricin zeigte eine Reaktion auf die nicht vorhandenen Offensivbemühungen der Grün-Weißen und brachte Kvilitaia für den schwachen Joelinton in die Partie (62.). Die Austria konterte allerdings munter weiter und hatte mehrere Möglichkeiten den Spielstand weiter in die Höhe zu schrauben. Maximilian Wöber passte bei einem Konter von Kayode und Pires jedoch gut auf (64.). Eine Minuten später probierte es Szanto aus rund 23 Metern und zwang Austria-Goalie Hadzikic zu einer starken Parade (65.).

Felipe Pires sorgte 10 Minuten nach Wiederbeginn für die Vorentscheidung. Foto: Josef Parak

Die Hütteldorfer wurden in weiterer Folge immer besser und schnürten die Veilchen regelrecht ein. Der letzte Pass wollte Rapid jedoch nicht gelingen. Ein Distanzschuss von Stephan Auer ging nur um wenige Zentimeter am Tor vorbei (79.). Im Gegenzug hätte Kayode nach einem Konter einmal mehr alles klar machen können, schoss jedoch erneut drüber (80.). Kurz vor Schluss hatte Rapid Pech: Ein gut angetragener Freistoß von Murg knallte an die linke Stange (90.). 2 Minuten später hätte Tamas Szanto den Anschlusstreffer machen müssen. Nach einem Traumpass war der Youngster auf und davon, umkurvte Hadzikic, brachte die Kugel aber nicht im leeren Tor unter (92.).Die Austria ließ in weiterer Folge nichts mehr anbrennen und brachte den zweiten Derbysieg in der Saison über die Zeit. 

Felipe Pires: "Wir haben gut gespielt, kompakt gespielt und sind defensiv gut gestanden. Das war mein bestes Spiel für die Austria. In den letzten 10 Minuten hat Rapid Druck gemacht, aber ich bin froh, dass wir zu Null gespielt haben. Für Lucas Venuto tut es mir sehr leid. Er ist wie ein kleiner Bruder für mich." 

Christopher Dibon: "Wir waren als ganzes Team zu wenig aggressiv. Wir haben es ihnen zu einfach gemacht. In der zweiten Halbzeit waren wir zu naiv und deshalb haben wir verloren. Wir müssen jetzt gut regenerieren und alles genau analysieren. Wir müssen das einfach abhaken."