Am Sonntagnachmittag kam es in der zweiten Runde der Tipico Bundesliga zum Aufeinandertreffen der Europacup-Starter FK Austria Wien und SK Puntigamer Sturm Graz. Und dabei kam es zu einem schwungvollen Bundesliga-Spiel, welches die Grazer mit 3:2 für sich entscheiden konnten. Philipp Huspek, der heute für den verletzten Zulechner auflief, brachte die Grazer in der ersten Hälfte in Führung. Nach dem Seitenwechsel agierte die Austria zwar mutiger, das erste Tor in der zweiten Halbzeit erzielten aber die Steirer. Peter Zulj schob einen Querpass von Huspek ins leere Tor. Die Schlussphase hatte es dann mit drei Toren innerhalb von fünf Minuten richtig in sich. 

 

Sturm setzt sich in einem intensiven Bundesliga-Spiel bei der Austria durch. Foto: Josef Parak

Austria präsentiert sich in der Offensive wieder zu ideenlos

Thorsten Fink veränderte die Startelf des FK Austria Wien im Vergleich zum enttäuschenden torlosen Remis gegen AEL Limassol auf drei Positionen. Anstelle von Martschinko, Larsen und Tajouri rückten Salamon, De Paula und Monschein in die Anfangself der Veilchen. Sturm-Coach Franco Foda musste seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Fenerbahce auf zwei Positionen verändern. Philipp Huspek ersetzte Philipp Zulechner, der sich im Spiel am Donnerstag eine schwere Bänderzerrung im rechten Knöchel zugezogen hat. Und Neuzugang Patrick Puchegger sprang kurzfristig für den ebenfalls verletzten Lykogiannis ein.

Die stark ersatzgeschwächten Gäste aus Graz begannen sehr mutig und verbuchten nach wenigen Minuten die erste gefährliche Torchance. Thorsten Röcher feuerte aus großer Distanz einen scharfen Schuss ab und verfehlte das lange Eck nur um Zentimeter (6.). In weiterer Folge traute sich dann auch die Austria in die Offensive und kam durch einen frechen Holzhauser-Heber aus 56 Metern zur ersten brauchbaren Möglichkeit (10.). Nur zwei Minuten später wurde es für Sturm-Goalie Siebenhandel noch brenzliger: De Paula zog nach einem idealen Holzhauser-Zuspiel aus relativ spitzem Winkel ab, scheiterte aber an Siebenhandel, der stark reagierte (12.).

Nach einer schwungvollen Anfangsphase flachte das Spiel in weiterer Folge leider ab. Erst nach einer halben Stunde versuchte Peter Zulj den Austria-Schlussmann mit einem Schuss aus großer Distanz zu überraschen, allerdings erfolglos (30.). Drei Minuten später durften die zahlreich mitgereisten Sturm-Fans den nicht unverdienten Führungstreffer bejubeln. Der starke Röcher setzte sich sehenswert im Eins gegen Eins mit De Paula durch und spielte einen idealen Querpass auf Huspek. Der startete im richtigen Moment und schob das Spielgerät aus kurzer Distanz an Hadzikic vorbei ins Tor – 0:1 (33.). Die Grazer hatten allerdings Glück, dass sie mit der knappen Führung in die Kabine gehen konnten: Röcher kratzte einen Pires-Kopfball gerade noch von der Linie (39.). Über eine Rote Karte hätten sich die Grazer vor der Pause auch nicht beschweren dürfen: Ex-Austrianer Fabian Koch kam gegen den flinken Pires viel zu spät und traf den Brasilianer mit voller Wucht am Schienbein. Schiedsrichter Harkam zeigte dem Rechtsverteidiger Gelb (42.).

Die Schlussphase hat es in sich

Die Hausherren kamen mit viel Elan aus der Kabine und drängten in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich. Zuerst vergab Friesenbichler aus kurzer Distanz (53.) und nur wenige Augenblicke später verhinderte Hierländer einen Treffer von Grünwald (55.). Und praktisch im Gegenzug erhöhten die Grazer mit ihrer ersten Chance im zweiten Durchgang auf 0:2. Ein Querschläger von Huspek ging an Freund und Feind vorbei und landete letztendlich beim sträflich alleingelassenen Peter Zulj, der das Leder mühelos ins leere Tor beförderte – 0:2 (56.). Bitter für die Veilchen, denen das Pech auch weiterhin am Fuß kleben blieb: Friesenbichler traf nach einem Eckball nur die Querlatte (63.).

Die Grazer zogen sich in weiterer Folge zurück und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Nach einem Schnitzer von Holzhauser war Alar auf und davon, scheiterte aber mit seinem schwachen Lupfer an Hadzikic (68.). Die Austria steckte aber nicht auf und machte das Spiel in der 83. Minute so richtig spannend. Peter Zulj bugsierte eine Holzhauser-Ecke unglücklich ins eigene Tor – 1:2 (83.). Dann nahm das Spiel so richtig Fahrt auf. Zuerst schien das Spiel nach einem Treffer des eingewechselten Romano Schmid entschieden. Der Youngster nützte einen schweren Schnitzer von Hadzikic und stellte auf 1:3 (86.). Doch nur wenige Augenblicke später gab es auf der anderen Seite nach einem Foul an Prokop Elfmeter. Raphael Holzhauser übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher – 2:3 (88.). Die Hausherren probierten in der Schlussphase zwar alles, der Ausgleich wollte den Veilchen aber nicht mehr gelingen. 

FK Austria Wien – SK Sturm Graz 2:3 (0:1)

Happel-Stadion, 6.200 Zuschauer, SR Hameter

Tore: Zulj (83./ET), Holzhauser (88./Elfer) bzw. Huspek (33.), Zulj (56.), Schmid (86.)

Austria: Hadzikic – Salamon, Filipovic, Westermann, De Paula – Holzhauser, Serbest (63./Prokop) – Pires, Grünwald, Monschein - Friesenbichler

Sturm: Siebenhandel – Potzmann, Lykogiannis, Maresic, Koch – Zulj, Lovric – Röcher (80./Schmid), Hierländer, Huspek - Alar (90./Schubert)