Zum Auftakt der 8. Runde der Tipico Bundesliga gastierte der SK Rapid Wien bei Angstgegner Cashpoint SCR Altach. Und dabei kam es zu einem leistungsgerechten 2:2-Remis. Die Hütteldorfer dominierten die erste Halbzeit nach Belieben, vergaben allerdings zahlreiche Torchancen. 35 Sekunden nach Seitenwechsel schoss Stefan Schwab die Gäste in Führung. In weiterer Folge kamen die Altacher besser ins Spiel und gingen durch Honsak und Tekpetey in Führung. Kurz vor Schluss gelang ausgerechnet dem ehemaligen Altacher Lucas Galvao der verdiente Ausgleich. Damit sind die Hütteldorfer saisonübergreifend seit 5 Spielen in Altach sieglos. 

 

Rapid lässt hundertprozentige Torchancen leichtfertig liegen

Altach-Coach Klaus Schmidt veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg gegen St. Pölten auf einer Position. Die Red-Bull-Leihgabe Mathias Honsak rückte für Emanuel Schreiner in die Startelf der Vorarlberger. Goran Djuricin stellte seine Mannschaft auf drei Positionen um. Stephan Auer ersetzte den rotgesperrten Mario Pavelic. Zudem rotierten Mario Sonnleitner und Philipp Schobesberger für Maximilian Hofmann und Joelinton in die Startformation der Hütteldorfer.

Wenige Sekunden nach Spielbeginn bekamen die Hütteldorfer nach einem Foul von Lienhart an Schobesberger einen Freistoß zugesprochen. Der Gefoulte trat selbst an und probierte es mit einem frechen Direktversuch aufs lange Eck. Das Leder prallte jedoch von der Latte ins Torout (2.). Nach einer Viertelstunde kombinierten sich die engagierten Gäste gefährlich in den Strafraum, Murg´s scharfer Querpass fand aber keinen Abnehmer (16.). Wenige Augenblicke später hätten die überlegenen Grün-Weißen in Führung gehen müssen: Stefan Schwab steckte ideal auf Thomas Murg durch, der völlig alleine vor Kobras auftauchte, diesen allerdings genau anschoss (19.). Fünf Minuten später setzte Murg einen Schuss aus rund 20 Metern nur knapp am Tor vorbei (24.).

Die Gäste dominierten die Partie in allen Belangen und drängten auf den Führungstreffer. Mit ihren Torchancen gingen sie allerdings zu leichtfertig um: Neuzugang Veton Berisha kam nach einem Querschläger von Schobesberger völlig unbedrängt zum Abschluss, scheiterte zuerst allerdings an Kobras und setzte das Leder im zweiten Versuch kläglich daneben (33.). Die Altacher traten in der Offensive nur selten in Erscheinung und hatten Glück, dass Rapid die hundertprozentigen Torchancen nicht verwertete. Folgerichtig ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Ex-Altacher Galvao gelingt der Last-Minute-Ausgleich 

Die Gäste starteten ideal in die zweite Halbzeit und erzielten nur 35 Sekunden nach Wiederbeginn den längst überfälligen Führungstreffer. Stefan Schwab wurde an der Strafraumgrenze nicht entscheidend attackier, zog ab und traf platziert ins lange Eck – 0:1 (46.). Nur wenige Augenblicke später bejubelten die Wiener beinahe den zweiten Treffer: Schwab setzte mit einem präzisen Zuspiel Schobesberger in Szene, der ideal auf Schaub ablegte. Der Nationalspieler hämmerte das Spielgerät von der Strafraumgrenze an die Latte – Pech für Rapid (48.). Mit Fortdauer der Partie wurden die Hausherren mutiger und wurden dafür belohnt: Altach kombinierte sich über rechts in den Strafraum, Aigner legte per Ferse auf Honsak ab, der Rapid-Keeper Strebinger keine Chance ließ – 1:1 (59.). Zwei Minuten später rettete Strebinger mit einem starken Reflex gegen Lienhart (61.).

Wenige Augenblicke später gab es für Strebinger nichts mehr zu halten: Der eingewechselte Tekpetey ließ Bolingoli mit einem einfachen Haken stehen, zog ab und platzierte das Leder unhaltbar im kurzen Eck – 2:1 (66.). In der Schlussphase verhinderte Strebinger mit einem starken Reflex den dritten Gegentreffer durch Hannes Aigner (80.). Eine Minute später setzte Murg einen Schuss nur knapp neben das Tor (81.). Die Hütteldorfer drückten in der Schlussphase auf den Ausgleich und wurden spät belohnt: Eine Ecke von Schobesberger segelte an Freund und Feind vorbei und ausgerechnet der Ex-Altacher Lucas Galvao köpfte das Leder zum späten Ausgleich über die Linie (90.+3)

Stimmen

Klaus Schmidt: „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, inklusive die ersten eineinhalb Minuten der zweiten Halbzeit. Die drei quirligen Spieler haben uns Probleme bereitet, wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben keine zweiten Bälle gewonnen, Kobras hat uns in der ersten Halbzeit zweimal am Leben gehalten. Dann waren wir in der zweiten Halbzeit auf einmal 2:1 vorne und das Selbstvertrauen war da. In der 93. Minute den Ausgleich zu bekommen tut weh, aber den zwei Halbzeiten entsprechend, ist das Unentschieden okay. Tekpetey ist beweglich, hat Abschlüsse, er ist ein angenehmer Zeitgenosse, das kommt noch dazu und deswegen setzen wir Hoffnungen in ihn.“

Goran Djuricin: „Die Partie kann 7:3 für uns ausgehen, zu so vielen Chancen zu kommen hat mich sehr gefreut. Beim 1:1 war totales Chaos in unserer Defensive, es war kein Umschaltverhalten da. Galvao ist heute ein kleiner Held, nicht nur wegen dem Tor, er hat auch gut rausgespielt. Ich bin froh, dass wir Emotionen gezeigt haben, so wie Schobesberger in der einen Aktion geht es aber nicht. 15 Minuten in der zweiten Halbzeit war Altach besser, wir haben gut gespielt, Chancen herausgespielt und ich denke, wir werden unsere Chancen bald verwerten und hoch gewinnen.“

Cashpoint SCR Altach – SK Rapid Wien 2:2 (0:0)

Cashpoint-Arena, 5.500 Zuschauer, SR Drachta

Tore: Honsak (59.), Tekpetey (66.) bzw. Schwab (46.), Galvao (90.+3)

Altach: Kobras – Honsak, Netzer, Zech, Lienhart – Piesinger (56./Zwischenbrugger) – Dobras, Nutz (89./Müller), Salamon, Gebauer (57./Tekpetey) – Aigner

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, Sonnleitner, Auer – Schwab, Ljubicic – Schobesberger, Murg, Schaub (76./Joelinton) – Berisha (70./Kvilitaia)