Die Sieglos-Serie des RZ Pellets WAC setzt sich fort. Vier Tage nach dem blamablen Cup-Aus gegen Viertligist Wimpassing kassierten die Kärntner im heutigen „Pack-Derby“ gegen Sturm Graz eine 0:2-Heimniederlage. Damit wartet die Pfeifenberger-Elf mittlerweile seit sieben Bundesliga-Spielen auf einen vollen Erfolg. Die Grazer hingegen eroberten mit dem souveränen Auswärtserfolg die Tabellenführung zurück und stellten den alten Vorsprung von 3 Zählern auf Titelverteidiger Salzburg wieder her.

 

Systemänderung: Franco Foda stellt auf ein 4-3-3 um

Heimo Pfeifenberger veränderte seine Startelf im Vergleich zur Cup-Blamage gegen Viertligist Wimpassing auf zwei Positionen. Anstelle von Dominik Frieser und Mihret Topcagic rückten Thomas Zündel und Issiaka Ouedraogo in die Anfangsformation der Kärntner. Sturm-Trainer Franco Foda stellte seine Mannschaft im Vergleich zum Cup-Sieg gegen Altach auf drei Positionen um. Christian Schoissengeyr, Sandi Lovric und der erkrankte Peter Zulj rutschten aus der Startelf und nahmen vorerst auf der Bank Platz. Für sie spielten Dario Maresic, Fabian Koch und James Jeggo von Beginn an.

Sturm kann Vorteil des Rückenwindes nicht nutzen

Sturm-Kapitän Christian Schulz gewann die Platzwahl gegen WAC-Kapitän Rnic und entschied sich für einen Seitenwechsel. Damit starteten die Grazer mit Rückenwind ins Spiel. Aufgrund der extremen Sturmböen ein entscheidender Vorteil in Halbzeit eins. Die Gäste begannen auch sehr engagiert und kombinieten sich nach 12 Minuten erstmals gefährlich in den gegnerischen Strafraum: Röcher spielte einen idealen Pass auf Alar, der von Rnic gerade noch am Abschluss gehindert werden konnte (12.). Wenige Augenblicke später musste Sturm-Goalie Siebenhandel erstmals eingreifen: Koch versuchte eine Gschweidl-Hereingabe zu klären, traf allerdings seinen Mitspieler Maresic, von wo das Leder Richtung eigenes Tor ging. Siebenhandel war jedoch wachsam und fing die Kugel locker (20.). Auf der anderen Seite wurde es nach einem Standard richtig gefährlich: WAC-Keeper Sallinger wehrte einen Corner von Hierländer an die eigene Stange – Glück für die Kärntner (24.).

Franco Foda konnte mit der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein. Foto: Harald Dostal

In weiterer Folge gestaltete sich das Spiel sehr zerfahren. Erst in der 37. Minute gaben die Grazer den nächsten Torschuss ab. Philipp Huspek probierte es nach einer Hereingabe per Volley, traf allerdings WAC-Verteidiger Zündel am Rücken. Kurz darauf ging es für den seit einigen Minuten angeschlagenen Gerald Nutz nicht mehr weiter. Für ihn kam der von den Amateuren hochgezogene Alexander Ranacher ins Spiel. Das Fehlen von Spielmacher Peter Zulj machte sich im Aufbauspiel der Grazer deutlich bemerkbar. Zu selten schafften es die Gäste gefährliche Angriffe zu starten. Somit konnten die Schwarz-Weißen den Vorteil des Rückenwindes nicht nutzen und mussten sich zur Halbzeit mit einem torlosen Remis begnügen.

Alar und Huspek setzen schwache Wolfsberger schachmatt 

Die Gäste kamen gleich wenige Augenblicke nach Wiederbeginn zu einer Top-Chance: Thorsten Röcher stieg bei einer Ecke von Hierländer am höchsten und köpfte scharf aufs Tor. WAC-Schlussmann Sallinger war jedoch wachsam und konnte den Versuch mit etwas Mühe über den Kasten lenken (49.). Die Gäste hatten die Partie nun voll im Griff und spielten zielstrebig nach vorne. Folgerichtig bejubelten die Grazer den verdienten Führungstreffer: Philipp Huspek hatte nach Doppelpass mit Potzmann viel Platz und schlug eine ideale Flanke in den Strafraum, wo sich Goalgetter Deni Alar gut von seinen Bewachern löste und direkt einnetzte – 0:1 (57.). Mit seinem 9. Saisontreffer zog Deni Alar mit Munas Dabbur in der Torschützenliste gleich.

9. Saisontor für die Nummer 9: Deni Alar brachte Sturm in der 57. Minute in Führung. Foto: Harald Dostal 

Wenige Minuten später sorgte Philipp Huspek für die Vorentscheidung: Offenbacher köpfte einen Hierländer-Ecke genau an die Strafraumgrenze, wo Huspek angerauscht kam und die Kugel direkt verwertete – 0:2 (70.). Drei Minuten später brachte Franco Foda Peter Zulj ins Spiel. Der Mittelfeldstratege feierte damit seinen 100. Bundesliga-Einsatz. Von den Hausherren kam weiterhin wenig bis gar nichts. Lediglich bei einer Hereingabe von Gschweidl musste Siebenhandel vor dem einschussbereiten Topcagic retten (77.). Ansonsten ließen die Gäste keine weitere Torchance der Gastgeber zu und brachten den Vorsprung souverän über die Zeit. 

Stimmen

WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger bei Sky: „Ich glaube erste Halbzeit war sehr schwer zu spielen für beide Mannschaften, mit dem Wind. Es war nicht so einfach, aber das haben wir ganz gut gelöst. Zweite Halbzeit mit dem Wind, was vielleicht ein Vorteil ist, das konnten wir überhaupt nicht nutzen, speziell in unserem Offensivspiel. Letztendlich geknackt hat uns dann sicherlich das 0:1. So ein Gegentor darf es in der Form nicht geben. Da sind wir einfach nicht entschlossen genug und da fehlt die letzte Konsequenz im Strafraum drin. Das ist eigentlich der Grund warum wir die Spiele derzeit verlieren und die Punkte herschenken.“

Sturm-Coach Franco Foda bei Sky: „Wenn du als Spieler mit sehr viel Wind spielst ist es immer schwierig für beide Mannschaften. Das hat man auch erste Halbzeit gesehen Erste Halbzeit hatten wir zwar viel Ballbesitz, aber wir waren nicht zwingend im letzten Drittel. Wir haben nicht zielgerichtet gespielt, zu langsam. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und ich glaube dann in der zweiten Halbzeit war es ein anderes Spiel von uns. Da haben wir auch gewusst wo das gegnerische Tor steht, haben nach vorne gespielt, das, was uns ausmacht, vertikale Bälle, schnelles Spiel über die Flügel. Ich glaube aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen.“

Torschütze Philipp Huspek bei Sky: „Erste Halbzeit haben wir uns extrem schwergetan. Ich glaube beide Mannschaften haben nicht wirklich was zusammengebracht, haben keinen Torchancen herausgespielt. Wir wussten heute wird der gewinnen der dranbleibt und es mehr will. Ich glaube zweite Halbzeit sind wir besser aus der Kabine rausgekommen und dann haben wir glaube ich auch verdient gewonnen.“

RZ Pellets WAC – SK Sturm Graz 0:2 (0:0)

Lavanttal-Arena, 4.475 Zuschauer, SR Lechner

Tore: Alar (57.), Huspek (70.)

WAC: Sallinger – Zündel, Rnic, Sollbauer, Wernitznig (66./Leitgeb) – Nutz (38./Ranacher), Offenbacher, Rabitsch, Flecker – Ouedraogo (66./Topcagic), Gschweidl

Sturm: Siebenhandel – Schulz, Maresic, Koch – Lykogiannis, Jeggo, Hierländer, Potzmann – Röcher (73./Zulj), Alar (79./Zulechner), Huspek (87./Filip)

 

Spielplan Tipico Bundesliga