Das brisante Spitzenspiel in der 14. Runde der Tipico Bundesliga zwischen Tabellenführer SK Puntigamer Sturm Graz und dem Tabellendritten SK Rapid Wien brachte keinen Sieger hervor. Die beiden Rivalen trennten sich vor einer unglaublichen Kulisse in einer ausverkauften Merkur-Arena torlos. Damit setzten auch beide Mannschaften ihre Serien fort: Die Grazer sind seit nunmehr acht Pflichtspielen ungeschlagen und werden auch nach dieser Runde die Tabelle der Tipico Bundesliga anführen. Die Hütteldorfer konnten nach sieben Pflichtspiel-Siegen in Folge zwar erstmals wieder nicht gewinnen, sind jedoch seit mittlerweile elf Pflichtspielen ohne Niederlage.

 

Beide Trainer wechseln auf einer Position

Sturm-Coach Franco Foda, der sich seit Montag auch offiziell ÖFB-Teamchef nennen darf, veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Auswärtssieg gegen Wolfsberg vor einer Woche auf einer Position. Der zuletzt kränkliche Peter Zulj kehrte zurück in die Startelf. Dafür nahm Kapitän Christian Schulz zunächst nur auf der Bank Platz. Rapid-Coach Goran Djuricin stellte im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls auf einer Position um: Philipp Schobesberger, der vor einer Woche nur eingewechselt wurde, spielte wieder von Beginn an. Veton Berisha nahm vorerst auf der Bank Platz.

Im Fokus: Franco Foda blickte erstmals auch als Teamchef auf ein Bundesliga-Spiel. Foto: Richard Purgstaller 

Rapid gibt in der ersten Halbzeit keinen Torschuss ab

Wie es sich für ein Spitzenspiel gehört, starteten beide Mannschaften mit viel Elan in die Partie: Lykogiannis probierte es mit einen seiner gefürchteten Freistöße aus der Distanz, den Richard Strebinger aber sicher parierte (5.). Kurz darauf kamen die Gäste durch Schüsse von Schaub und Auer zu zwei guten Möglichkeiten. Die Grazer waren aus dem Spiel heraus aber etwas gefährlicher und beschäftigten Rapid-Goalie Strebinger vor allem mit hohen Bällen. Die hochkarätigen Chancen blieben zunächst aufgrund der starken Defensivreihen auf beiden Seiten jedoch aus.

Erst nach einer halben Stunde hatte die Mehrheit der 15549 Zuschauer den Torschrei auf den Lippen: Thorsten Röcher nutzte eine kurze Unachtsamkeit in der Rapid-Defensive und spielte einen perfekten Pass auf den völlig freistehenden Alar, der sofort abzog. Der Schuss mit seinem schwächeren rechten Fuß ging allerdings genau auf den wachsamen Rapid-Keeper Richard Strebinger (30.). Wenige Augenblicke später wurde es wieder gefährlich: Röcher legte auf Potzmann ab, der das Leder aus 17 Metern haarscharf am Tor vorbeizirkelte (33.). Nach einer etwas längeren Leerlaufphase wurde es in der ersten Minute der Nachspielzeit noch einmal brenzlig: Philipp Huspek zog mit viel Tempo in den Strafraum und legte zurück auf Hierländer, der allerdings drüber schoss (45.+1). Somit ging es nach einer intensiven ersten Halbzeit, in der Sturm deutlich mehr Torchancen verbuchte, mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

33. Minute: Marvin Potzmann zirkelte den Ball nur knapp am rechten Kreuzeck vorbei. Foto: Richard Purgstaller

Beide Teams finden sich mit dem torlosen Remis ab

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Unverändert auch das Geschehen auf dem Rasen: Beide Mannschaften standen in der Defensive sehr kompakt und ließen kaum etwas zu. In der 53. Minute probierte es Marvin Potzmann mit einem Schuss aus rund 25 Metern, den Strebinger aber sicher parierte. Wenige Augenblicke später reagierte Rapid-Coach Djuricin und nahm den abermals unglücklich agierenden Kvilitaia vom Platz und erhoffte sich durch die Hereinnahme von Joelinton mehr Kreativität im Spiel nach vorne. Gefährlich wurden die Gäste aber durch einen Weitschuss von Auer, der nur knapp über die Latte zischte (60.).

Wenige Augenblicke später wurde es richtig gefährlich: Stefan Hierländer schlug eine perfekte Flanke auf Alar, der völlig unbedrängt auf das Tor der Gäste köpfeln konnte. Richard Strebinger bewahrte seine Mannschaft allerdings mit einem sensationellen Reflex vor dem Rückstand (67.). In weiterer Folge hatte man das Gefühl, dass sich beide Mannschaften mit einem Remis bereits abgefunden haben. Demnach blieben gefährliche Offensivaktionen auf beiden Seiten aus. 

Stimmen zum Spiel

Sturm-Coach Franco Foda bei Sky: „Ich glaube, dass wir über neunzig Minuten schon einen Tick besser waren. Wir hatten die besseren Tormöglichkeiten, schon in der ersten Halbzeit. In der zweiten dann noch eine klare Möglichkeit von Deni. Ein, zwei knifflige Situationen, das Tor war ganz knapp Abseits, eventuell in der zweiten Halbzeit noch ein Elfmeter an Hierländer. Ich bin sehr zufrieden mit der Truppe und wie sie heute aufgetreten ist. Ich glaube es war ein besseres 0:0. Es war sehr intensiv von beiden Mannschaften.“

Rapid-Trainer Goran Djuricin bei Sky: „Es war irgendwie ein bisschen eine Hektik bei uns im Spiel. Wir hatten sehr viele Abspielfehler und viele unnötige Eigenfehler und konnten dann vorne in den wichtigen Situationen den Ball nicht halten. Somit war Sturm Graz heute die überlegene Mannschaft. Aber Kompliment an die Mannschaft. Wir waren heute beim Tabellenführer, die sehr gut gespielt haben und haben 0:0 gespielt. Das ist gut und man sieht, dass wir auch verteidigen können. Ich bin sehr glücklich über das Unentschieden, ich glaube die Spieler auch.“

SK Sturm Graz – SK Rapid Wien 0:0

Merkur-Arena, 15.549 Zuschauer, SR Muckenhammer

Sturm: Siebenhandel – Lykogiannis, Maresic, Koch – Potzmann, Jeggo, Zulj, Hierländer – Röcher, Alar (78./Zulechner), Huspek (90.+2/Filip)

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, M. Hofmann, Auer – Schwab (72./Petsos), Ljubicic – Schobesberger, Murg, Schaub (63./Veton Berisha) – Kvilitaia (56./Joelinton)

Tabelle Tipico Bundesliga