Das lange Warten auf den ersten Saisonsieg geht weiter: Der SKN St. Pölten musste sich in der 14. Runde der Tipico Bundesliga dem FC Red Bull Salzburg zuhause mit 1:3 geschlagen geben. Man of the Match war der Japaner Takumi Minamino, der einen Doppelpack schnürte. Damit verkürzten die Mozartstädter den Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz auf einen Zähler. Die Niederösterreicher kassierten hingegen die elfte Niederlage in dieser Saison und saisonübergreifend die sechste Niederlage gegen Salzburg in Folge.

 

1:3! Minamino (Doppeltorschütze) jubelt mit Haidara und Lainer über den deutlichen Sieg. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Marco Rose tauscht die halbe Mannschaft aus

Oliver Lederer veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Unentschieden gegen Mattersburg vor einer Woche auf zwei Positionen: Husein Balic ersetzte den gelbgesperrten David Stec. Außerdem rotierte Michael Ambichl für Roope Riski in die Startelf der Niederösterreicher. Salzburg-Coach Marco Rose warf hingegen die Rotationsmaschine an und brachte im Vergleich zum Europa-League-Spiel gegen Konyaspor fünf Neue. Anstelle von Miranda, Wolf, Haidara, Gulbrandsen und Dabbur standen heute Onguene, Schlager, Rzatkowski, Minamino und Yabo in der Startelf der Mozartstädter.

Der Tabellenletzte macht es dem Meister schwer

St. Pölten-Coach Oliver Lederer meinte vor dem Spiel, dass man Salzburg unter Druck setzen und deren wenigen Schwachstellen ausnutzen müsse. Die Hausherren befolgten den Rat des Trainers, spielten mutig nach vorne und pressten den Titelverteidiger früh an. Und nur wenige Minuten nach Spielbeginn durfte sich der Tabellenletzte bereits über den Führungstreffer freuen: Michael Ambichl brachte eine seiner gefürchteten Freistoßflanken in den Strafraum, wo Michael Huber lauerte und ungehindert einköpfen konnte – 1:0 (6.). Die Gäste aus Salzburg kamen erstmals nach einem Eckball gefährlich vor das gegnerische Tor: Jerome Onguene köpfte nach einer Ulmer-Ecke nur knapp drüber (11.). Wenige Minuten später hätte es 1:1 stehen müssen: Minamino kam nach einer idealen Hereingabe von Yabo völlig freistehend zum Abschluss, setzte die Kugel aus kurzer Distanz allerdings am Tor vorbei (19.). Die Hausherren machten ihre Sache aber sehr gut, stellten sich nicht hinten rein und ließen kaum gefährliche Chancen der Gäste zu.

Takumi Minamino nutzte einen schweren Patzer von SKN-Goalie Riegler zum Ausgleich. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

In der 36. Minute leisteten sich die St. Pöltner dann doch einen Fehler. Genauer gesagt schenkte SKN-Goalie Christoph Riegler den Gästen den Ausgleich: Der Schlussmann konnte einen relativ harmlosen Schuss von Berisha nicht fangen und ließ die Kugel wieder aus, Takumi Minamino bedankte sich und staubte eiskalt ab – 1:1 (35.). Kurz darauf hatte der Tabellenletzte Glück: Ingolitsch holte Berisha an der Strafraumlinie von den Beinen. Schiedsrichter Weinberger entschied allerdings nicht auf Elfmeter, sondern auf Freistoß – eine Fehlentscheidung (39.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit entschied der Unparteiische nach einem Foul von Schlager an Schütz zurecht auf Elfmeter für St. Pölten: Lonsana Doumbouya übernahm die Verantwortung, scheiterte aber an Cican Stankovic, der bis dahin nicht immer sicher wirkte (45.+2). Demzufolge ging es mit einem 1:1-Remis in die Halbzeitpause.

Rzatkowski und Minamino schießen die Salzburger zum Auswärtssieg

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der NV-Arena. Die Gäste starteten wesentlich besser in die zweiten 45 Minuten und gingen nur wenige Minuten nach Wiederbeginn in Führung: Ulmer spielte einen idealen Querpass auf den mitgelaufenen Marc Rzatkowski, der die Kugel aus 16 Metern gefühlvoll ins lange Eck zirkelte – 1:2 (54.).

54. Minute: Marc Rzatkowski schießt die Roten Bullen in Führung. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Nach etwas mehr als einer Stunde reagierte Oliver Lederer und brachte Roope Riski für den unglücklich agierenden Lonsana Doumbouya ins Spiel. Der Tabellenletzte steckte auch nicht auf und kam durch einen gewaltigen Weitschuss von Hofbauer zu einer weiterern Torannäherung. Cican Stankovic konnte diesen allerdings entschärfen (65.). Eine Viertelstunde später machte Takumi Minamino jedoch alles klar: Stefan Lainer schlug eine butterweiche Flanke auf den Japaner, der im Zentrum völlig unbedrängt einköpfen konnte – 1:3 (80.). Bitter für Salzburg: Andreas Ulmer blieb nach einem Zweikampf verletzt liegen und humpelte im Anschluss vom Feld. Er konnte nicht mehr weitermachen. Nichtsdestotrotz brachten die Gäste den Vorsprung sicher über die Zeit und verkürzten den Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz auf einen Zähler. 

Stimmen zum Spiel

St. Pölten-Coach Oliver Lederer bei Sky: „Eins vorweg, von meiner Seite wünsche ich dem Andi Ulmer eine gute Besserung. Die Erkenntnisse die wir aus dem Spiel ziehen sind, dass wir, glaube ich, eine sehr gute erste Halbzeit absolviert haben, wo wir auch gezeigt haben, dass wir als Team leben, uns noch lange nicht aufgegeben haben und bis zum Schluss alles versuchen werden um unsere Chance wahrzunehmen. Letzten Endes war es ein verdienter Sieg der Bullen. Elfmeter haben schon andere verschossen, da ist der Lance nicht der Einzige. Es ist eben kein Wunschkonzert. Wir wissen aber auch, dass wir Punkte brauchen und uns auf dieser Leistung nicht ausruhen dürfen.“

Salzburg-Trainer Marco Rose bei Sky: „Das Ergebnis ist top, ich bin sehr zufrieden. Ich finde es auch insgesamt sehr verdient. Es war ein schwieriges Spiel gegen eine starke St. Pöltner Mannschaft, die extrem viel investiert hat, versucht hat uns hoch unter Druck zu setzen und über neunzig Minuten lang Tempo zu geben. Damit hatten wir am Anfang ein bisschen Schwierigkeiten. Ich finde aber, dass die Jungs das trotzdem sehr ordentlich gemacht haben. Es war ein gutes Spiel von uns und hinten raus haben wir auch verdient gewonnen.“ 

Torschütze Marc Rzatkowski bei Sky: „Ich habe hier mein erstes Bundesligator gemacht und heute auch wieder getroffen. Ich bin zufrieden, dass ich ein Tor gemacht habe, aber noch glücklicher, dass wir als Mannschaft gewonnen haben. St. Pölten hat es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht und hohes Pressing gespielt, was vielleicht ein bisschen ungewohnt war. Wir mussten dann nach ein paar Lösungen suchen, haben sie aber auch, gerade in der zweiten Halbzeit, sehr gut gefunden. Wir haben dann, auch gerade aufgrund der zweiten Halbzeit, das Spiel verdient gewonnen.“

SKN St. Pölten – Red Bull Salzburg 1:3 (1:1)

NV-Arena, 2.852 Zuschauer, SR Weinberger

Tore: Huber (6.) bzw. Minamino (35., 80.), Rzatkowski (54.)

St. Pölten: Riegler – Bajrami, Muhamedbegovic, Huber, Ingolitsch – Rasner – Balic (81./Davies), Hofbauer, Ambichl (89./Sobczyk), Schütz – Doumbouya (63./Riski)

Salzburg: Stankovic – Ulmer (89./Farkas), Caleta-Car, Onguene, Lainer – Samassekou – Valon Berisha, Schlager, Rzatkowski (76./Haidara)– Minamino (81./Gulbrandsen), Yabo

 

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