Die Negativserie des FK Austria Wien in der Tipico Bundesliga hält weiter an. Die Veilchen kassierten in der 15. Runde eine 2:3-Heimpleite gegen den FC Flyeralarm Admira Wacker. Damit warten die Wiener seit nunmehr fünf Liga-Partien auf einen vollen Erfolg. Der Rückstand auf Tabellenführer Sturm, der morgen in Salzburg gastiert, konnte damit nicht verkürzt werden und beträgt weiterhin 13 Zähler. Die Admira feierte saisonübergreifend den vierten Auswärtssieg gegen die Austria in Folge. 

 

Thorsten Fink muss auf seinen verletzten Abwehrchef Heiko Westermann verzichten

Austria-Trainer Thorsten Fink musste seine Mannschaft im Vergleich zur Heimniederlage gegen Mattersburg vor zwei Wochen auf einer Position verändern. Der 18-jährige Alexandar Borkovic ersetzte den verletzten Heiko Westermann in der Innenverteidigung. Drei Veränderungen gab es bei der Admira im Vergleich zum torlosen Remis gegen Wolfsberg. Für Knasmüllner, Maier und Jakolis rotierten Posch, Holzmann und Starkl in die Startelf der Niederösterreicher. 

Wostry schockt die Austria per Kopf

Die Austria begann sehr engagiert und kam vor allem nach hohen Bällen zu brauchbaren Möglichkeiten. Kadiri setzte sich bei einer Holzhauser-Flanke gegen Wostry durch und köpfte nur knapp daneben (6.). Unglaubliche Statistik: Die Hausherren gewannen gegen überforderte Gäste 93% aller Zweikämpfe. Erst nach etwas mehr als 20 Minuten wachten die Gäste auf: Nach einer Ecke von Holzmann herrschte Verwirrung im Austria-Strafraum, wo zwei Admiraner aus kurzer Distanz scheiterten (25.). Auf der anderen Seite rettete Posch im Rutschen gerade noch vor dem einschussbereiten Tajouri (27.). In weiterer Folge häuften sich die Chancen: Nach einer halben Stunde klärte Wostry einen Aufsitzer von Holzhauser auf der Linie (30.). Auf der anderen Seite verfehlte Lukas Grozurek das lange Eck nur um Zentimeter (33.). Vier Minuten später gingen die Gäste nach einer Standardsituation in Führung: Holzmann zirkelte einen Eckball in den Sechzehner, wo sich Wostry gegen Kadiri durchsetzen konnte und das Leder im langen Eck versenkte – 0:1 (37.).

37. Minute: Markus Wostry stieg am höchsten und köpfte die Admira in Führung. Foto: Josef Parak

Wenige Augenblicke später hatte Dominik Starkl das 0:2 auf dem Fuß, setzte das Spielgerät aus kurzer Distanz aber kläglich daneben (40.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit drängte die Austria auf den Ausgleich, scheiterte aber gleich mehrmals am starken Leitner. Somit ging die Admira mit einem 1:0-Vorsprung in die Pause.

Joker Knasmüllner schießt Admira zum Sieg

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Die Veilchen kamen motiviert aus der Pause und schnürten die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Der flinke Tajouri setzte sich auf dem rechten Flügel gegen Posch durch und probierte es mit einem Schlenzer aufs lange Eck. Sein Versuch ging nur knapp am Tor vorbei (55.). Wenige Minuten später bejubelten die Hausherren den verdienten Ausgleichstreffer: Gluhakovic spielte mit einem scharfen Querpass Friesenbichler frei, der die Kugel nur mehr über die Linie drücken musste – 1:1 (59.).

Ausgleich: Kevin Friesenbichler drückte einen Gluhakovic-Querpass über die Linie. Foto: Josef Parak

Wenige Augenblicke später legten die Veilchen nach: Friesenbichler nutzte eine Unachtsamkeit der Admira-Abwehr und spielte Pires frei, der vor Leitner cool blieb und das Leder ins lange Eck zirkelte – 2:1 (63.). Die Antwort der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten: Starkl spielte im Strafraum den eingewechselten Knasmüllner frei, der völlig blank zum Abschluss kam und das Spielgerät im Tor versenkte – 2:2 (67.). Wenige Augenblicke später hätte Prokop die Veilchen wieder in Führung bringen müssen, scheiterte aber nach Friesenbichler-Zuspiel an der Stange (70.). Der Lucky-Punch gelang allerdings den Gästen aus Niederösterreich: Der eingewechselte Kalajdzic spielte einen idealen Steilpass auf Knasmüllner, der Pentz überspielte und ins leere Tor traf – 2:3 (88.).

Am Ende bejubeln die Gäste den vierten Auswärtssieg gegen die Austria in Serie. Foto: Josef Parak

Stimmen zum Spiel

Austria-Trainer Thorsten Fink bei "Sky": „Ich finde, wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Beide Mannschaften haben ordentlich gespielt und es waren viele Torraumszenen da. Am Ende war es für die Admira ein verdienter Sieg, weil sie im richtigen Moment die Tore gemacht haben. Trotzdem wissen wir, dass wir eine junge Mannschaft haben, dass sie lernen muss. Nachdem 2:1 muss man das Spiel besser nach Hause schaukeln. Von daher ist es sehr ärgerlich, aber das liegt teilweise an der Erfahrung. Natürlich fehlen auch diese Stammspieler bei uns. Deswegen sind wir im Moment nicht besser als die Admira. Aber es ist eine junge Mannschaft, die sich entwickeln kann und irgendwann mal besser werden kann. Aber im Moment ist es einfach noch nicht so.“

Admira-Coach Ernst Baumeister bei "Sky": „Es war ein sehr gutes Spiel. Es ist hin- und hergegangen. Das Spiel hätte jeder gewinnen oder unentschieden ausgehen können. Wir waren die Glücklicheren, weil wir am Schluss das 3:2 gemacht haben. Es war ein offenes Spiel und am Ende waren wir die Glücklichen.“

Torschütze Markus Wostry bei "Sky": „Es ist wirklich unglaublich, auch wie Rapid hier die Heimspiele gehabt hat, haben wir einfach gewonnen. Ich weiß nicht woran es liegt, aber es tut uns einfach gut. Wir nehmen den Dreier jetzt einfach mit. Ich kann es selber schwer in Worte fassen. Das Spiel hätte auch 5:5 ausgehen können. Es waren so viele Chancen auf beiden Seiten. Wir sind auf jeden Fall der glückliche Sieger.“

FK Austria Wien – Flyeralarm Admira 2:3 (0:1)

Happel-Stadion, 6.350 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tore: Friesenbichler (59.), Pires (63.) bzw. Wostry (37.), Knasmüllner (67., 88.)

Austria: Pentz – Salamon, Borkovic, Kadiri, Gluhakovic – Holzhauser (70./Alhassan), Serbest – Pires, Prokop, Tajouri (86./Sarkaria) – Friesenbichler (81./Monschein)

Admira: Leitner – Posch, Strauss, Wostry, Zwierschitz – Holzmann (62./Knasmüllner), Lackner, Ebner (78./Maier), Sax (84./Kalajdzic) – Starkl, Grozurek