Nach der Länderspielpause kam es in der tipico-Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten 15. Spieltag.  Und dabei kreuzten der Zweite FC Red Bull Salzburg und der Tabellenführer SK Puntigamer Sturm Graz einander die Klingen. Die Schlagerpartie stand dann über weite Strecken im Zeichen der Salzburger "Bullen". Denn der Hausherr schaffte es im eigenen Stadion auch im 15. Spiel in diesem Fußballjahr unbesiegt zu bleiben. Zugleich bleiben die Salzburger nun auch im 9. Spiel in folge unbesiegt. Was dann zur Belohnung auch mit sich bringt, dass Walke, Dabbur, Schlager & Kollegen nun mit zwei Punkten Vorsprung auf Sturm Graz, den ersten Tabellenplatz einnehmen. Die Grazer hingegen haben schon wahrlich bessere Tage gesehen. In der Offensive völlig abgemeldet, war man dann nach dem Platzverweis sowieso so etwas von chancenlos. Demzufolge befindet man sich nun auch in der Rolle des Jägers. Aber diesen bärenstarken Salzburgern den Meistertitel streitig zu machen, wird eine Aufgabe, die man erst bewerkstelligen muss.

 

RB Salzburg lässt den Leader nicht zur Entfaltung kommen

Bei der Hammerbegegnung schlechthin treffen in der höchsten österreichischen Spielklasse die beiden Dominatoren aufeinander. Und beide Mannschaften haben die Fühler dabei nach einem Dreipunkter ausgestreckt. Was dann für die „Bullen“, ohne den verletzten Miranda bzw. den erkrankten Samassekou und ohne Christoph Leitgeb, die Leaderposition mit sich bringen würde. Die „Schwarzen“ ihrerseits könnten den Vorsprung auf vier Zähler ausbauen bzw. wäre das ein großer Schritt in Richtung „Winterkrone“. Und beide Teams wollen es dann vom Start weg wissen bzw. heißt die oberste Prämisse da wie dort, das Angriffsspiel zu forcieren. 8. Minute: Valon Berisha zirkelt einen Freistoßball optimal in den Grazer Gefahrenraum. Fredrik Gulbrandsen verschafft sich daraufhin mit einem "Schupfer" gegen Christian Schulz den nötigen Freiraum und köpfelt zum 1:0 ein. Nach diesem raschen Verlusttor steht der Tabellenführer in der Mozartstadt ordentlich in der Pflicht. Die Foda-Truppe ist auch imstande den "Bullen" Parole zu bieten, woran es aber mangelt waren die Einschussgelegenheiten. Nachdem sich dann auch die Salzburger diesbezüglich bedeckt halten, kommt es vor 10.240 Zusehern mehr und mehr zu einem Spiel, bei dem der Kampf im Vordergrund steht. In der 33. Minute meldet sich dann aber wieder Gastgeber zu Wort und das sehr eindringlich. Finden doch Gulbrandsen und Stefan Lainer per Kopf, die Chance auf den zweiten Treffer vor. In der 36. Minute klingelt es dann aber zum zweiten Mal im Grazer Kasten. Kapitän Christian Schulz zieht die Notbremse am durchbrechenden, zielorientierten Fredrik Guldbransen und sieht dafür den roten Karton. Den dafür verhängten Elfmeter versenkt dann Valon Berisha bombensicher zum 2:0. Gegen die nun dezimierten Gäste findet dann Duje Caleta-Car noch die Kopfballgelegenheit auf das dritte Tor vor (42.). In der Nachspielzeit ist es dann aber soweit - über Yabo und Wolf kommt das Spielgerät in den Gefahrenraum. Dort befördert dann Dario Marisic beim Zweikampf mit Munas Dabbur, das Leder in das eigene Gehäuse - Halbzeitstand 3:0.

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Beim Beginn seiner "Abschiedstour" setzte es für Teamchef bzw. (Noch) Sturm Graz-Trainer Franco Foda in Salzburg eine bittere Niederlage.

 

Sturm Graz erwischt einen schwarzen Tag

Einen Dreitorevorsprung in Überzahl, wird RB Salzburg mit an hoher grenzender Wahrscheinlichkeit wohl nicht mehr aus der Hand geben. Demzufolge wird Coach Marco Rose seine Erfolgsserie auch verlängern - so setzte es in seinen 28 Pflichtspielen bislang nur eine einzige Niederlage. Hinzu kommt, dass man Sturm Graz auch vom Thron stürzen kann bzw. dass erstmalig in dieser Spielzeit der "Platz an der Sonnne" in den Besitz der Salzburger über geht. Und die "Bullen" geht dann auch im zweiten Durchgang sehr aggressiv bzw. torhungig an das Werk. Die Grazer werden nun weitgehenst zum reagieren gezwungen, von einem brauchbaren Angriff bzw. einer Torgelegenheit ist weiterhin keine Spur. So ist die Truppe von Teamchef Franco Foda dann auch darauf aus, Schadensbegrenzung zu betreiben. 74. Minute: Stefan Lainer hat das Auge für den eingewechselten Hee Chan Hwang, der dann per Kopf sein Ziel nur knapp verfehlt. 80. Minute: Hwang mit dem zur Mitte gespielten Ball, dann scheitert Takumi Minamino mit der Ferse nur knapp mit dem vierten Salzburger Treffer. In der 84. Minute ist es dann aber soweit - Hwang glänzt als Vorbereiter - Munas Dabbur als Vollstrecker - 4:0, zugleich auch sein bereits 10. Saisontor. Dann scheitert der eingetauschte Haidara an Keeper Siebenhandl, gegen das 5:0 ist dann aber kein Kraut gewachsen. Munas Dabbur sorgt in der 89. Minute mit dem 5:0 dann für den Schlusspunkt - mit 11 Toren übernimmt der Israeli auch die Führung in der Schützenliste. In der nächsten Runde gastiert RB Salzburg am Sonntag, 26. November mit Spielbeginn um 16:30 Uhr beim SK Rapid Wien. Sturm Graz besitzt bereits am Tag davor, mit der Startzeit um 16:00 Uhr gegen den LASK Linz den Heimvorteil.

 

FC RED BULL SALZBURG - SK STURM GRAZ 5:0 (3:0)

Red Bull Arena, 10.240 Zuseher, SR: Gerhard Grobelnik (Wien)

Tor: 1:0 (8. Gulbrandsen), 2:0 (36. Berisha/Elfer), 3:0 (45+2 Marisic/ET), 4:0 (84. Dabbur), 5:0 (89. Dabbur)

Red Bull Salzburg: Walke, Caleta-Car, Pongracic, Lainer, Ulmer, Yabo (77. Haidara), Wolf (62. Minamino), Berisha, Schlager, Gulbrandsen (61. Hwang), Dabbur

SK Sturm Graz: Siebenhandl, Lykogiannis, Potzmann, Koch, Schulz, Maresic, Hierländer (75. Filip), Zulj, Huspek (16. Lovric), Röcher, Alar (77. Zulechner)

gelbe Karten: Gulbrandsen, Wolf, Yabo bzw. Siebenhandl, Potzmann

Stimmen zum Spiel:

Marco Rose, Trainer RB Salzburg:

"Wir waren von Beginn weg im Spiel bzw. war die erforderliche Aggressivität vorhanden. Auch nach dem Platzverweis sind wir draufgeblieben, demzufolge geht der deutliche Heimsieg auch völlig in Ordnung. Für uns gilt es nun weiter demütig bzw. klar im Kopf zu bleiben, um die jetzt noch anstehenden Aufgaben im Jahr 2017, erfolgreich zu bewältigen."

Franco Foda, Trainer Sturm Graz:

"Die erste halbe Stunde ist vollends ausgeglichen verlaufen. Der Treffer zum 1:0 war für mich irregulär, weil der Spieler Schulz eindeutig regelwidrig attackiert wurde. Trotzdem verzeichneten wir mehr gewonnene Zweikämpfe. Mit der roten Karte die vertretbar war, war der Fall dann aber weitgehenst erledigt. Der Spielverlauf war nicht zu unseren Gunsten. Dieses Spiel gilt es jetzt zu analysieren, abzuhaken bzw. den Blick weiter nach vorne zu richten."

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Bild: Richard Purgstaller

Robert Tafeit