Der SK Puntigamer Sturm Graz fertigte zum Auftakt der 17. Bundesliga-Runde den FC Flyeralarm Admira zu Hause mit 6:1 ab. Es war eine echte Machdemonstration des SK Sturm. Nach dem frühen Gegentreffer durch Knasmüllner drehten die Steirer auf und führten durch Treffer von Schoissengeyr, Zulj, Zulechner und Alar bereits zur Pause mit 4:1. Nach dem Seitenwechsel machten die Grazer nur mehr das Notwendigste und legten dennoch zwei Treffer nach. Fabian Koch und der eingewechselte Oliver Filip stellten den 6:1-Endstand her. Damit übernehmen die Steirer zumindest bis morgen Abend wieder die Tabellenführung. Die Admira bleibt trotz der bisher höchsten Saisonniederlage auf dem vierten Tabellenplatz.   

 

Die Grazer übernehmen zumindest bis morgen Abend wieder die Tabellenführung. Foto: Richard Purgstaller

Foda muss auf den kurzfristig erkrankten Röcher verzichten – Baumeister stellt auf 4-4-2 um  

Sturm-Coach Franco Foda musste seine Mannschaft im Vergleich zum Last-Second-Heimsieg gegen den LASK vor drei Tagen auf einer Position verändern. Thorsten Röcher stand aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung nicht im Kader der Grazer. Für ihn rotierte Philipp Zulechner in die Startelf der Schwarz-Weißen. Admira-Trainer Ernst Baumeister nahm im Vergleich zum Heimsieg gegen Mattersburg ebenfalls nur eine Veränderung vor. Philipp Posch, der zuletzt in der Defensive nicht immer sattelfest gewirkt hat, nahm zunächst nur auf der Bank Platz. Dafür kehrte der gegen Mattersburg nur eingewechselte Maximilian Sax in die Startelf der Niederösterreicher zurück.

Schwarz-Weiße Machtdemonstration in Halbzeit eins

Die Anfangsphase hatte es richtig in sich: Christian Schoissengeyr stellte sich im Zweikampf mit Dominik Starkl sehr ungeschickt an und brachte den Admira-Stürmer im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Lechner entschied postwendend auf Elfmeter, den Christoph Knasmüllner gewohnt cool verwandelte – 0:1 (11.). Die Antwort der Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten: Stefan Hierländer zirkelte einen Eckball ins Zentrum, wo Sündenbock Schoissengeyr lauerte und wuchtig einköpfte – 1:1 (14.). Wenige Augenblicke später hatten die Grazer die Partie bereits gedreht: Strauss hatte Hierländer kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Folgerichtig gab es Freistoß für die Gastgeber. Freistoßspezialist Lykogiannis hielt wuchtig drauf, Leitner wirkte alles andere als sattelfest und ließ das Leder nach vorne prallen und Peter Zulj staubte aus kurzer Distanz eiskalt ab – 1:2 (17.).

Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Grazer die Kontrolle über das Spiel und hatten mit einer indisponierten Admira wenig Mühe. Nach etwas mehr als einer halben Stunde spielte Alar Zulechner frei, der von der Strafraumgrenze Maß nahm und das Spielgerät sehenswert ins lange Eck zirkelte – 3:1 (32.). Für die schwachen Gäste kam es allerdings noch schlimmer. Sturm spielte sich in einen Rausch und bejubelte wenige Minuten vor dem Pausenpfiff sogar den vierten Treffer: Koch schickte mit einem intelligenten Pass Hierländer, der mit einem sehenswerten Pass Alar bediente. Der Stürmer tankte sich energisch in den Strafraum und schoss souverän zum 4:1 ein (42.). So ging der SK Sturm mit einer komfortablen 4:1-Führung in die Halbzeitpause.

10. Saisontor: Deni Alar und Assistgeber Stefan Hierländer bejubeln das 4:1. Foto: Richard Purgstaller

Sturm fertigt harmlose Admira ab

Wenig überraschend reagierte Admira-Trainer Ernst Baumeister auf die katastrophale erste Halbzeit und brachte mit dem 18-jährigen Petlach und 20-jährigen Maier zwei junge Akteure. Dafür war der Arbeitstag von Strauss und Sax bereits zur Halbzeit beendet. Am Spielgeschehen änderte sich jedoch nichts: Zulechner konnte sich gegen Maranda leicht durchsetzen und lief alleine auf Admira-Goalie Leitner zu, der den schwachen Abschluss des Stürmer jedoch mühelos parieren konnte (50.). Die Gäste kamen auch in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht in die Zweikämpfe und liefen der Kugel zumeist nur hinterher. Die Gastgeber machten hingegen nur mehr das Mindeste und gerieten gegen die völlig harmlosen Gäste nie in Gefahr.

Torchancen waren in Halbzeit zwei jedoch absolute Mangelware. Erst nach etwas mehr als 70 Minuten bekamen die 6527 Zuseher wieder einen Abschluss zu sehen: Charalampos Lykogiannis zirkelte einen Freistoß aus großer Distanz direkt aufs Tor, doch Leitner passte auf und drehte den Ball über die Latte (71.). Wenige Augenblicke später jubelten die Grazer über den fünften Treffer: Der eingewechselte Oliver Filip bediente den aufgerückten Außenverteidiger Fabian Koch, der die Kugel sehenswert in den linken Winkel knallte – 5:1 (76.). Für die Admira war es ein Abend zum Vergessen. Den Niederösterreichern wollte einfach nichts gelingen. Kurz vor Schluss mussten sie sogar das sechste Gegentor hinnehmen: Der eingewechselte Lovric schickte mit einem Traumpass Filip auf die Reise, der aus spitzem Winkel das Leder ins lange Eck schob – 6:1 (89.).

Stimmen zum Spiel

Franco Foda, Trainer Sturm, bei "Sky": „Wir sind leider Gottes durch einen Elfmeter in den Rückstand geraten. Die Mannschaft hat dann normal und ruhig weitergespielt. Haben relativ schnell den Ausgleich erzielt und danach hat man einfach gesehen, die Mannschaft hat dann selbstbewusst gespielt. Insgesamt hat die Mannschaft heute viel Freude bereitet. Nicht nur dem Trainer, auch den Fans. Es war ein gutes Spiel, aber jetzt ist es auch wichtig bodenständig zu bleiben.“

Torschütze Peter Zulj bei "Sky": „Heute hat es richtig Spaß gemacht. Wir haben etwas zum Gutmachen gehabt. Wir haben am Samstag gegen den LASK leider kein gutes Spiel gezeigt. Heute haben wir einen richtig geilen Fußball gespielt. Die Admira hat man glaube ich 90 Minuten gar nicht gesehen, außer beim Elfmeter. Heute war es eine richtig geile Partie. Man hat gesehen, dass unsere Mannschaft Qualität hat und auch wenn wir in Rückstand sind, kommen wir wieder zurück. Wir haben in der ersten Halbzeit richtig zugeschlagen. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr oder weniger das Spiel verwaltet, aber haben dann auch noch zwei Tore dazugelegt. Ich glaube, dass der Sieg mehr als verdient ist.“

Ernst Baumeister, Trainer Admira, bei "Sky":  „Wenn man nach ein paar Minuten 1:0 führt, gleich darauf sogar eine Möglichkeit hat zum 2:0 und dann glaubt, jetzt brauche ich nichts mehr tun, ist leider ein bisschen zu wenig. Die ersten drei Tore waren eigentlich Geschenke von uns. Als Verteidiger sollte ich schon wissen, wann soll ich den Ball rausspielen und wann soll ich ihn wegschlagen. Sturm hat die Qualität, dass sie uns in den Kreis rennen lassen. Dann ist auch so eine Niederlage möglich und verdient. So wie wir heute aufgetreten sind, müssen wir froh sein, dass Sturm Gott sei Dank in der zweiten Halbzeit ein bisschen zurückgeschalten haben. Samma froh, dass es nur ein 6:1 worden ist.“

SK Sturm Graz – Flyeralarm Admira 6:1 (4:1)

Merkur-Arena, 6.527 Zuschauer, SR Lechner

Tore: Schoissengeyr (14.), Zulj (17.), Zulechner (32.), Alar (42.), Koch (76.), Filip (89.) bzw. Knasmüllner (11./Elfmeter)

Sturm: Siebenhandel – Lykogiannis, Maresic, Schoissengeyr – Potzmann, Zulj (78./Lovric), Jeggo, Hierländer (69./Filip), Koch – Alar, Zulechner (82./Eze)

Admira: Leitner – Ebner, Strauss (46./Petlach), Maranda, Zwierschitz – Grozurek (80./Holzmann), Knasmüllner, Lackner, Sax (46./Maier) – Starkl, Jakolis