Am 17. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der tipico-Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen zwischen dem SK Rapid Wien und dem Cashpoint SCR Altach. Und dabei kam dann einmal mehr zum Vorschein, dass die Angreifer der Grün-Weißen ihre Schuss-Stiefel nicht wirklich zielorientiert geschnürt haben. Aber an der Partie gab es überhaupt nichts zum aussetzen. Rasse, Klasse und viel Einsatzbereitschaft, Fußballherz was willst du mehr. Und auch die Dramaturgie ließ keinem der 13.400 Zusehern auf den Plätzen sitzen. So schien Rapid Wien nach einer Menge an vergebenen Möglichkeiten nach einem Schaub-Treffer doch noch einem Heimsieg entgegen zu steuern. Dann aber kam die noch völlig unerwartete Wende in dieser Begegnung. Hannes Aigner in der 62. Minute auf das Spiel gekommen, ist dabei der Hauptprotargornist. Er versenkt völlig humorlos zwei Elfmeter - demzufolge darf man die weite Heimreise nun auch mit einem Dreipunkter antreten.

 

Rapid lässt eine Unzahl guter Chancen ungenützt

Bei den Rapidlern ist man darauf aus die zuletzt versäumten Punkte gegen RB Salzburg nachzuholen. Demnach werden auch sämtliche Kräfte mobilisiert um im Allianz Stadion einen Dreier verbuchen zu können. Aber die Altacher kommen mit breiter Brust angerauscht. So konnte zuletzt der Nachzügler St. Pölten ganz klar mit 3:0 in die Knie gezwungen werden. Die Hütteldorfer müssen auf die gesperrten Max Hofmann und Stephan Auer und die verletzten Philipp Schobesberger und Ivan Ljubicic verzichten. Bei den Altachern fehlen weiterhin die angeschlagenen Stefan Nutz, Kristijan Dobras und Andreas Lukse. Bei gewohnter "Gänsehautstimmung" im Allianz Stadion, die Rapid-Fans glänzen mit einer tollen Choreo bezüglich des 92. Geburtstags von Trainerlegende Ernst Happel, sind die Altacher dann vom Start weg bemüht, dem Gastgeber die Stirn zu bieten. Aber die erste Torchance findet dann die Djuricin-Truppe in der 12. Minute vor: Joelinton serviert im Liegen Thomas Murg das Leder, der dann aus 17 Metern seinen Schuss nur knapp drübersetzt. 14. Minute: Louis Schaub umkurvt drei Gegenspieler wie Kippstangen, sein Zuspiel knallt Giorgi Kvilitaia dann aber aus bester Position neben das Altacher Gehäuse. 22. Minute: Kapitän Stefan Schwab legt ab für Joelinton, aber der Brasilianer versemmelt auch diese Torchance aus wenigen Metern. Die Vorarlberger sind weitgehenst darum bemüht sich schadlos zu halten, demnach gelingt es auch kaum für Entlastung zu sorgen. 32. Minute: Murg mit dem verdeckten Schuss - Martin Kobras mit der Abwehr, den Nachschuss setzt Kvilitaia dann neben das Tor. 41. Minute: Thanos Petsos mit dem Freistoßball, der dann von Keeper Kobras pariert wird. Beim daraus resultierenden Eckball, greift dann Emanuel Schreiner nach einem Kvilitaia-Kopfball in höchster Not ein. Aufgrund des deutlichen Chancenplus gehen die Schmidt-Schützlinge dann doch mit einem sehr glücklichen torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.

GoranDjuricinRapid Bildgröße ändern

Rapid-Trainer Goran Djuricin kann seiner Mannschaft, bis auf die Trefferausbeute, soweit nichts vorwerfen.

 

Hannes Aigner kam - sah und versenkte zwei Elfer

Gelingt es den Altachern jetzt weiterhin erfolgreich die Null zu halten. Oder aber kann Rapid Wien jetzt im zweiten Durchgang die spielerische Überlegenheit auch in nötige Treffer ummünzen. In der 48. Minute kommt der Gast dann zu seinem ersten Eckball im Spiel. Louis Ngwat Mahop verfehlt dabei das Leder aber alleinstehend aus 3 (!) Metern Distanz. Die Westösterreicher agieren weiterhin mit nun breiterer Brust. Ein Flankenball von Andreas Lienhart findet den Weg auf das Rapid-Tor. Die Torstange bewahrt dann den völlig überraschten Schlussmann Strebinger aber vor einem Verlusttor. Im Gegenstoß bedient Mario Pavelic, Giorgi Kvilitaia, der seinen Kopfball aber einmal mehr nicht ins gewünschte Ziel bringt. Und die Partie nimmt nun so richtig Fahrt auf: 54. Minute: Nach einem Murg-Freistoßball kommt Stefan Schwab zum Kopfball, der aber nur Aluminium trifft. 56. Minute: Wiederum ist es der Georgier Kviltaia der Lufthoheit beweist und auf das Neue fehlt nicht wirklich viel zur Führung. 62. Minute: Stefan Schwab probiert es aus 25 Metern, der Schuss zischt an der Kreuzecke vorbei. Und Rapid Wien ist nun drauf und dran in der Endphase der Partie ein Powerplay aufzuziehen. 72. Minute: Jan Zwischenbrugger verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung, dann geht es schnell in die Gegenrichtung. Stefan Schwab hat daraufhin das Auge für Louis Schaub, der punktgenau ins lange Eck zum 1:0 trifft. 76. Minute: Thanos Petsos vereitelt eine Altacher Torgelegenheit per Hand, woraufhin er den roten Karton sieht. Den dafür verhängten Elfmeter versenkt dann der kurz zuvor eingewechselte Hannes Aigner zum 1:1-Ausgleich. Dann deutete schon vieles auf eine Punkteteilung hin - dann aber kommt es zur 90. Minute: Boli Bolingoli legt Christian Gebauer im Strfraum - Elfmeter und rote Karte für den Rapidler. Und wieder ist es der 36-jährige Hannes Aigner der vollstreckt - Spielendstand 1:2. In der nächsten Runde gastiert Rapid Wien am Samstag, 2. Dezember mit Spielbeginn um 16:00 Uhr bei RZ Pellets WAC. Die Altacher besitzen dann um 18:30 Uhr das Heimrecht gegen den SK Sturm Graz.

 

SK RAPID WIEN - SCR ALTACH 1:2 (0:0)

Tor: 1:0 (72. Schaub), 1:1 (76. Aigner/Elfer), 1:2 (90. Aigner/Elfer)

Allianz Stadion, 13.400 Zuseher, SR: Manuel Schüttengruber (OÖ)

SK Rapid Wien: Strebinger, Galvao, Bolingoli, Sonnleitner, Schwab, Schaub, Kvilitaia (84. St. Hofmann), Murg (89. Szanto), Pavelic, Joelinton, Petsos

SCR Altach: Kobras, Netzer, Lienhart, Gebauer, Salomon, Tekpetey (62. Aigner), Schreiner, Zwischenbrugger (80. Piesinger), Zech, Honsak (67. Müller), Mahop

gelbe Karten: Kvilitaia bzw. Salomom, Netzer 

rote Karten: Petsos (76. Rapid), Bolingoli (90. Rapid)

Stimmen zum Spiel:

Louis Schaub, Rapid Mittelfeld:

"Diese Niederlage ist aufgrund unserer Überlegenheit doch sehr frustrierend. Es tut einfach weh wenn man ein Spiel, dass man dermaßen dominiert, letztendlich noch aus der Hand gibt. Die 23 Torschüsse sind soweit schon in Ordnung, aber die Enttäuschung ist riesig."

Hannes Aigner, Doppeltorschütze Altach:

"Klar ist die Freude groß, aber wissen diesen Sieg auch schon richtig einzuordnen. Es war sehr viel Laufarbeit vonnöten bzw. stand auch das nötige Glück auf unserer Seite. Die zwei Elfer waren meiner Meinung nach beide zu geben."

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Bild: GEPA Wien Energie

Robert Tafeit