Der FC Red Bull Salzburg bleibt auch im 18. Pflichtspiel in Serie ungeschlagen: Die Bullen bejubelten in der 17. Runde der Tipico Bundesliga einen 2:0-Heimsieg über den SV Mattersburg. Die Mattersburger wurden für eine mutige Vorstellung nicht belohnt und hielten bis kurz vor Schluss das Remis. In Minute 87 gelang Munas Dabbur dann allerdings der Führungstreffer. Takumi Minamino besorgte in der Nachspielzeit den Endstand. Damit gibt es einen neuerlichen Wechsel an der Tabellenspitze. Nun liegt wieder der Titelverteidiger mit zwei Zählern Vorsprung auf Sturm Graz auf dem ersten Tabellenrang. Die Burgenländer kassierten hingegen die zweite Liga-Niederlage in Folge und warten seit mittlerweile mehr als fünfeinhalb Jahren auf einen Punktgewinn in der Red Bull Arena.

Marco Rose wirft die Rotationsmaschine an – Mattersburg muss auf gesperrten Abwehrchef Nedeljko Malic verzichten

Salzburg-Coach Marco Rose veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:2-Auswärtssieg gegen Rapid auf vier Positionen. Rzatkowski, Haidara, Gulbrandsen und Dabbur rotierten für die zuletzt in der Startelf gestandenen Pongracic, Yabo, Minamino und Hwang in die Startformation der Bullen. Bei den Burgenländern gab es im Vergleich zur Niederlage gegen Admira drei Umstellungen. Ortiz, Seidl und Renner spielten anstelle von Malic (gesperrt), Erhardt und Pink von Beginn an.

Mattersburg bietet Salzburg Paroli und verbucht die besseren Torchancen

Die favorisierten Hausherren hatten zwar von Beginn an viel Ballbesitz und versuchten das Spielgeschehen zu bestimmen, den ersten Abschluss verbuchten jedoch die Gäste aus dem Burgenland: Seidl brachte eine Ecke zur Mitte, wo Jano völlig unbedrängt zum Kopfball kam, diesen jedoch genau in die Hände von Walke setzte (5.). Mattersburg stand in der Defensive sattelfest und ließ in der Anfangsphase so gut wie keine gefährliche Torchance des Titelverteidigers zu. Die Bullen präsentierten sich in der Offensive ungewohnt ideenlos. Zu gefährlichen Torchancen kamen ausschließlich die Gäste aus Mattersburg: Nach einer missglückten Abwehr von Caleta-Car fasste sich Michael Perlak aus rund 25 Metern ein Herz und zog wuchtig ab. Salzburg-Goalie Walke musste sich ordentlich strecken und konnte die Kugel gerade noch abwehren (30.).

Mutig und aggressiv: Alois Höller und Co. verlangten den Salzburgern alles ab. Foto: GEPA pictures/ Red Bull Media

Kurz darauf kamen die Salzburger spät, aber doch zu ihrer ersten Torchance: Nach einem langen Ball tauchte Munas Dabbur plötzlich völlig alleine vor SVM-Goalie Kuster auf, brachte die Kugel auch am Mattersburger Schlussmann vorbei, doch Mahrer konnte die Kugel gerade noch von der Linie kratzen (34.). Die letzte Aktion vor der Pause gehörte aber wieder den mutig spielenden Burgenländern: Okugawa bediente den mitgelaufenen Perlak, der sich jedoch zu viel Zeit ließ und im letzten Moment von Lainer entscheidend gestört werden konnte (42.). So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.

Mattersburg fehlen nur wenige Minuten zum Punktgewinn

Beide Mannschaften kehrten unverändert aus der Halbzeitpause zurück. Die erste Aktion in Halbzeit zwei gehörte den Bullen: Lainer tankte sich auf dem rechten Flügel nach vorne und flankte ins Zentrum, wo Dabbur von der Strafraumgrenze abzog, die Kugel allerdings über das Tor beförderte (48.). Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Salzburger langsam aber sicher das Kommando und erarbeiteten sich zahlreiche Torchancen. Fredrik Gulbrandsen scheiterte allerdings an Mattersburg-Goalie Kuster (55.). Die Standardspezialisten aus Mattersburg wurden natürlich durch eine Standardsituation gefährlich. Jano stocherte eine Seidl-Ecke aufs Tor, doch Lainer konnte die Kugel gerade noch vor der Linie klären (58.). Zwar hatten die Salzburger deutlich mehr Ballbesitz und die Partie im Griff, gegen die stabile Mattersburger Defensive fanden die Bullen jedoch kaum ein Durchkommen.

Erst in der 74. Minute wurde es wieder richtig gefährlich: Der eingewechselte Hwang wurde ideal freigespielt und hatte das 1:0 auf dem Fuß, doch Kuster eilte aus seinem Tor und konnte das Gegentor gerade noch verhindern (74.). Die Bullen erhöhten in der Schlussphase nochmal die Schlagzahl und durften sich in Minute 87 über den Lucky-Punch freuen: Ein toller Angriff der Bullen. Minamino tankte sich nach vorne und bediente Hwang, der mit einem idealen Querpass Dabbur bediente. Der Israeli ließ sich diese Top-Chance nicht nehmen und schob die Kugel ins kurze Eck – 1:0 (87.). In der dritten Minute der Nachspielzeit machten die Bullen alles klar: Yabo konnte völlig unbedrängt in den Strafraum der Gäste ziehen und spielte einen idealen Querpass auf Minamino, der das Leder locker ins leere Tor schob – 2:0 (90.+3).

Späte Entscheidung: Munas Dabbur brachte Salzburg erst kurz vor Schluss in Führung. Foto: GEPA pictures/ Red Bull Media

Stimmen zum Spiel

Salzburg-Coach Marco Rose bei "Sky": „Wenn man so kurz vor Ende gewinnt, dann war auch der Glaube an den Sieg entscheidend. Dass wir drangeblieben sind und dass wir natürlich auch kein Gegentor bekommen haben, war auch wichtig. Auch dass die Jungs die wir nachgeschoben haben, dann einfach hinten raus den Unterschied gemacht haben. Wir sind mit dem Sieg sehr zufrieden. Dass wir eine Mannschaft mit Qualität haben, auch in der Breite, das wissen wir. Das brauchen wir auch im Moment, weil man schon auch lange gesehen hat, dass es für den einen oder anderen mittlerweile auch sehr zäh wird. Ich bin einfach nur froh, dass sich die Jungs für den Glauben und die Leistung auch belohnt haben.“

Mattersburg-Coach Gerald Baumgartner bei "Sky": „Wir haben es bis zur 88. Minute sehr gut gemacht. Salzburg ist das eine Mal gut durchgekommen und hat auch die Chance, die nicht leicht zu machen war, sehr gut verwertet. Das passiert eben. Wir haben mit unseren Mitteln uns sehr gut verteidigt. Wir haben immer wieder versucht im Konter schnell umzuschalten und selber gefährlich zu werden. Das ist uns gelungen. Auch in der ersten Halbzeit hatten wir die eine oder andere gute Möglichkeit. Leider ist unser Problem im Moment, dass wir uns schwer tun ein Tor zu schießen. An dem müssen wir in Zukunft arbeiten. Es war heute im Endeffekt verdient, weil sie wirklich alles probiert haben. Aber wir haben es richtig gut gemacht und ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, außer dass wir das erste Tor besser verteidigen müssen. “

Red Bull Salzburg – SV Mattersburg 2:0 (0:0)

Red-Bull-Arena, 3.922 Zuschauer, SR Harkam

Tore: Dabbur (87.), Minamino (90.+3)

Salzburg: Walke – Ulmer, Caleta-Car, Miranda, Lainer – Schlager – Valon Berisha (71./Minamino), Rzatkowski, Haidara (81./Yabo) – Dabbur, Gulbrandsen (61./Hwang)

Mattersburg: Kuster – Rath (63./Lercher), Mahrer, Ortiz, Höller – Jano, Seidl (80./Sittsam) – Renner (66./Pink), Perlak, Okugawa – Prevljak