Der LASK feierte in der 17. Runde der Tipico Bundesliga einen 2:0-Heimerfolg gegen den RZ Pellets WAC. Maximilian Ullmann brachte die Athletiker per Elfmeter in Führung (70.). Für die Entscheidung sorgte der nach seiner Dopingsperre nun spielberechtigte Joao Victor in der Nachspielzeit. Entsprechend erleichtert war man beim Aufsteiger, nachdem man zuletzt vier Heimspiele in Serie nicht gewinnen konnte. Der Negativlauf des RZ Pellets WAC geht hingegen weiter. Mittlerweile warten die Kärntner seit elf Spielen auf einen vollen Erfolg. Auswärts ist man bereits seit sage und schreibe 18 Spielen ohne Sieg.

 

Oliver Glasner nimmt keine Änderungen vor – Pfeifenberger mit zwei Umstellungen

LASK-Coach Oliver Glasner nahm im Vergleich zur bitteren Last-Second-Niederlage gegen Sturm keine Veränderung vor und vertraute somit jener Mannschaft, die in der ersten Halbzeit gegen Sturm eine sehr starke Leistung gezeigt hat. Heimo Pfeifenberger veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur unnötigen Heimniederlage gegen Austria Wien auf zwei Positionen. Mario Leitgeb und Issiaka Ouedraogo mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür rotierten Christoph Rabitsch und Mihret Topcagic in die Startelf der Kärntner.

Peter Michorl scheitert erneut vom Punkt

Die Linzer starteten gewohnt aggressiv und versuchten die seit zehn Spielen sieglosen und demnach verunsicherten Gäste früh unter Druck zu setzen. Gefährliche Torchancen waren in der Anfangsphase allerdings absolute Mangelware. Das erste Highlight gab es nach etwas mehr als einer Viertelstunde: Michael Sollbauer legte Mergim Berisha im Strafraum, Schiedsrichter Weinberger entschied völlig zurecht auf Strafstoß für den LASK. Wie gewohnt übernahm Peter Michorl die Verantwortung, scheiterte aber wie schon gegen Sturm am Torhüter (18.).

Michorl scheitert wie schon gegen Sturm vom Elferpunkt. Foto: Harald Dostal

Wenige Augenblicke später musste WAC-Goalie Kofler schon wieder eingreifen: Mergim Berisha war nach einem Lochpass auf und davon, scheiterte aber am starken Schlussmann der Kärntner. Den Nachschuss von Bruno klärte Drescher kurz vor der Linie (22.).Die Gäste aus Kärnten waren völlig abgemeldet und verzeichneten keinen einzigen Abschluss. Bis zur 40. Minute: Flecker schickte Topcagic auf die Reise, der aus spitzem Winkel LASK-Goalie Pervan nicht überwinden konnte. Kurz zuvor war Kofler bei einem Konter der Linzer wachsam und konnte gerade noch vor dem herangestürmten Berisha klären. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

LASK bezwingt harmlose Wolfsberger in der Schlussphase

WAC-Coach Heimo Pfeifenberger nahm zur Pause einen Wechsel vor und brachte für Michael Sollbauer Boris Hüttenbrenner ins Spiel. Der feierte heute nach langer Verletzungspause sein Comeback. Und die erste Aktion in Halbzeit zwei gehörte gleich einmal den Wölfen: Topcagic wurde in die Tiefe geschickt und konnte von Trauner gerade noch am Abschluss gehindert werden (49.). Dann kam es im Wolfsberger Strafraum zu einer strittigen Situation: Ranftl ging nach einem Trikotzupfer von Offebacher zu Boden, Schiedsrichter Weinberger entschied allerdings auf Schwalbe des Linzers – eine strittige Szene (55.). Eine Viertelstunde später zeigte der Unparteiische nach einem Foul von Hüttenbrenner an Ranftl zum zweiten Mal in dieser Partie auf den Punkt: Diesmal übernahm Maximilian Ullmann die Verantwortung und der bezwang Kofler mit einem flachen Schuss ins rechte Eck – 1:0 (70.).

Verdienter Heimsieg: Maximilian Ullmann und Joao Victor erzielten die entscheidenden Treffer. Foto: Harald Dostal

Zwei Minuten später gelang den Hausherren beinahe die Vorentscheidung: Ranftl kam nach einem Stanglpass zum Abschluss, doch Drescher konnte gerade noch auf der Linie klären (72.). Die Wolfsberger warfen in der Schlussphase alles nach vorne, wurden dafür aber nicht belohnt. Ganz im Gegenteil: Alexander Kofler ist bei einer Ecke mit nach vorne gekommen und musste wenig später den Turbo zünden. Die Linzer starteten nach Ballgewinn nämlich einen Konter und stürmten auf das leere Tor. Rep bediente den zuvor eingewechselte Joao Victor, der aufgrund einer Dopingsperre gesperrt war und heute seinen ersten Einsatz für die Linzer feierte. Der Brasilianer hatte das verwaiste Tor vor sich, ließ sich diese Chance nicht entgehen und schob die Kugel locker rein – 2:0 (90.+2). Was für eine Geschichte.

Stimmen zum Spiel

LASK-Coach Oliver Glasner bei "Sky": „Der Sieg war hochverdient. Es war aber ein sehr schwieriges Spiel, aber das haben wir genau so erwartet. In der ersten Hälfte haben wir fast ein Deja-vu gehabt von Graz. Den Elfmeter nicht verwertet und dann eine super Aktion, wo der Mergim Berisha am Torhüter scheitert. Wir haben in der Halbzeit gesagt, okay wir machen genau so weiter. Wir haben de facto über 90 Minuten nichts zugelassen. Wir haben endlich wieder zu Hause voll gepunktet, nachdem es da zuletzt nicht ganz so gut gegangen ist.“

Torschütze Joao Victor bei "Sky": „Es ist wirklich unglaublich. Im ersten Moment war ich sehr glücklich, weil ich wieder auf dem Feld stand. Dann habe ich auch noch getroffen. Es ist wie ein Traum für mich. Die sechs Monate waren für mich wirklich hart. Ich bin sehr glücklich, dass ich getroffen habe und wir das Spiel gewonnen haben. Ich glaube, wir können einen Europa-League-Platz erreichen.“

WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger bei "Sky": „In der ersten Hälfte gab es zwei, drei Aktionen in denen wir uns nicht so gut verhalten haben, aber sonst haben wir sehr wenig zugelassen. Wir sind erst zum Ende der zweiten Hälfte selber zu Torchancen gekommen. Wir haben sehr lange gebraucht. Der LASK war sehr aggressiv.“

LASK – RZ Pellets WAC 2:0 (0:0)

TGW-Arena, 4.457 Zuschauer, SR Weinberger

Tore: Ullmann (70./Elfmeter), Victor (90.+2)

LASK: Pervan – Pogatetz (86./Luckeneder), Trauner, Ramsebner – Ullmann, Michorl, Wiesinger, Ranftl – Bruno (63./Victor), Mergim Berisha, Goiginger (84./Rep)

WAC: Kofler – Drescher, Rnic, Sollbauer (46./Hüttenbrenner) – Wernitznig, Offenbacher, Rabitsch (84./Leitgeb), Zündel – Gschweidl, Topcagic (77./Ouedraogo), Flecker