Vier Tage nach dem 1:6-Debakel gegen Sturm bejubelte der FC Flyeralarm Admira in der 18. Runde der Tipico Bundesliga einen knappen 1:0-Derbysieg über den SKN St. Pölten. Den entscheidenden Treffer erzielte Stephan Zweirschitz in der 92. Minute. Damit ist die Admira seit sechs Heimspielen in Serie ungeschlagen und rückte bis auf zwei Punkte an den Tabellendritten Rapid heran. Der SKN St. Pölten musste hingegen wieder einen Rückschlag hinnehmen und kassierte die 13. Niederlage im 18. Spiel. 

Last-Minute-Jubel: Der FC Flyeralarm Admira feiert einen 1:0-Derbysieg über St. Pölten. Foto: Josef Parak

Admira-Abwehrchef Wostry kehrt zurück – Oliver Lederer vertraut siegreicher Startelf

Ernst Baumeister stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:6-Debakel gegen Sturm auf zwei Positionen um. Markus Wostry und Marcus Maier rückten für Manuel Maranda und Marin Jakolis in die Startelf der Panther. Wenig überraschend nahm SKN-Coach Oliver Lederer keine Veränderungen vor und vertraute jener Startelf, die am vergangenen Mittwoch den lang ersehnten ersten Saisonsieg erringen konnte.

Admira dominiert erste Hälfte des Niederösterreich-Derbys

Die aggressiven Hausherren erwischten einen guten Start und verbuchten die erste Chance des Spiels: Zwierschitz stieg bei einer Knasmüllner-Ecke am höchsten und köpfelte an die Stange. Mit dem Nachschuss hatte SKN-Goalie Riegler kein Problem (5.). Die Gastgeber hatten das Spiel im Griff und scheiterten nach 20 Minuten erneut an Aluminium: Dominik Starkl kam nach einer Flanke von Thomas Ebner zum Kopfball, der an die Latte knallte (20.). Wenig später musste Maximilian Sax aufgrund von Kreislaufproblemen frühzeitig ausgewechselt werden. Für ihn kam Marin Jakolis in die Partie.

Vom Schlusslicht war in der Offensive wenig bis gar nichts zu sehen. Die Hausherren machten das schon mehr Dampf: Der eingewechselte Jakolis bediente den mitgelaufenen Zwierschitz, der das Leder aus kurzer Distanz knapp an der rechten Stange vorbei schob (35.). Die Admira war nun klar am Drücker: Dominik Starkl probierte es mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, den Riegler erst im Nachfassen sichern konnte (37.). Demzufolge ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.

Intensives Derby: Beide Mannschaften schenkten einander nichts. Foto: Josef Parak

Zwierschitz schießt Admira in der Nachspielzeit zum Sieg

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück aufs Feld. Und nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn kamen die St. Pöltner zu ihrer bis dahin besten Chance des Spiels: Dominik Hofbauer übernahm eine Flanke volley. Markus Wostry konnte allerdings im letzten Moment vor der Linie klären (49.). Das Spielgeschehen hat sich in der zweiten Halbzeit komplett gedreht. Mittlerweile gab nämlich der Tabellenletzte den Ton an: Maximilian Entrup versuchte es aus spitzem Winkel und zwang Leitner zu einer Parade (65.). Wenige Augenblicke später wurde es wesentlich gefährlicher. Michael Huber kam nach einer Flanke aus kurzer Distanz zum Kopfball, setzte diesen jedoch genau in die Hände von Leitner (68.).

Die Schlussviertelstunde begann für den Tabellenletzten aber alles andere als gut: Muhamedbegovic sah nach einem taktischen Foul an Jakolis seine zweite gelbe Karte und musste damit folgerichtig vom Platz (77.). Die Schlussphase hatte es dann in sich: Zuerst hatte Maximilian Entrup die große Chance den SKN in Führung zu bringen, doch er scheiterte aus kurzer Distanz an Leitner (79.). Auf der anderen Seite stieg Wostry bei einem Eckball am höchsten und köpfte zur vermeintlichen Führung ein. Das Schiedsrichterteam um Schörgenhofer entschied jedoch auf Foul von Wostry. Der Lucky-Punch sollte den Hausherren dennoch gelingen: Wostry verlängerte einen Eckball per Kopf auf Zwierschitz, der das Spielgerät aus kurzer Distanz ins Tor schob – 1:0 (90.+2). Die Hausherren musste aber nochmal zittern: Entrup hatte Sekunden vor dem Abpfiff die große Chance auf den Ausgleich, setzte die Kugel aber an die Stange (90.+4).

Die Entscheidung: Stephan Zwierschitz jubelt über seinen Treffer in der 92. Minute. Foto: Josef Parak

Stimmen zum Spiel

Ernst Baumeister, Trainer Admira, bei "Sky": „Im Endeffekt haben wir jetzt gewonnen und haben wieder einiges gutgemacht. Die Mannschaft hat sich bemüht und war bemüht. Man hat gesehen, dass sie wieder Einiges gutzumachen haben. Wir haben zwar, glaube ich, auch glücklich gewonnen, wenn man so ein spätes Goal macht, aber nicht unverdient, weil wir die besseren Chancen hatten.“

Oliver Lederer, Trainer SKN St. Pölten, bei "Sky": „Die heutige Niederlage tut natürlich extrem weh. Es ist bitter, wenn du so spät den Verlusttreffer hinnehmen musst und dann noch die Riesenchance auf den Ausgleich hast, die aber nicht machst. So ist der Fußball, momentan zeigt er uns relativ oft seine Fratze. Natürlich ist es schon so, dass wir heute die letzte Frische vermissen haben lassen. Das ist aber auch normal, glaube ich. Viele Spieler haben alle drei Spiele durchgespielt. Von da her ist es auch so, dass wir wieder eine rote Karte hatten und wieder in Unterzahl das Spiel beenden mussten. Das ist natürlich für uns brutal schwer und wir haben es bis jetzt nicht hingekriegt, dass wir zweimal in Folge zu Null spielen. Heute waren wir knapp dran und das hätte einen Punktgewinn bedeutet. Aber wir sind momentan noch nicht ganz in der Lage, dass wir das Spiel drüber schaukeln.“

FC Flyeralarm Admira – SKN St. Pölten 1:0 (0:0)

BSFZ-Arena, 1.600 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tor: Zwierschitz (90.+2)

Gelb/Rot: Muhamedbegovic (77.)

Admira: Leitner – Ebner, Strauss, Wostry, Zwierschitz – Maier (83./Schmidt), Lackner – Starkl, Knasmüllner (90.+4/Posch), Sax (27./Jakolis) – Grozurek

St. Pölten: Riegler – Ingolitsch, Muhamedbegovic, Huber, Stec – Rasner – Schütz, Hofbauer, Ambichl (73./Diallo), Bajrami – Entrup