Der SK Sturm Graz steht bereits vor dem morgigen Gastspiel gegen Austria Wien als Winterkönig der Tipico Bundesliga fest. Möglich machte dies ein torloses Remis zwischen Herbstmeister Red Bull Salzburg und Aufsteiger LASK. Die Salzburger waren zwar die bessere Mannschaft, fanden allerdings gegen die gut organisierte Defensive der Oberösterreicher kein Durchkommen. Damit sind die Bullen seit drei Bundesligapartien sieglos und überwintern als Tabellenzweiter. Der Aufsteiger konnte hingegen auch im zweiten Spiel in der Red Bull Arena einen Punkt mitnehmen und bleibt auf dem fünften Tabellenrang. 

Salzburg kann bis auf Samassekou Top-Elf aufbieten

Nachdem Marco Rose am vergangenen Wochenende gegen den WAC den Großteil seiner Stammspieler geschont hatte, nahm er vor dem heutigen Spiel gleich sechs Umstellungen vor. Das Tor der Bullen hütete heute wieder Alexander Walke. Cican Stankovic musste auf der Ersatzbank Platz nehmen. Außerdem spielten Miranda, Caleta-Car, Berisha, Haidara und Gulbrandsen anstelle von Onguene, Farkas, Samassekou, Yabo und Hwang von Beginn an. Beim LASK gab es im Vergleich zum Heimsieg gegen Admira vor einer Woche nur eine Veränderung. Oliver Glasner ließ Rene Gartler vorerst auf der Ersatzbank. Für ihn rückte der zuletzt gesperrte Christian Ramsebner in die Startformation des Aufsteigers. 

Siegmund Gruber überreichte Salzburg-Kapitän Walke die Herbstmeister-Trophäe. Foto: GEPA pictures/ Red Bull Media

Disziplinierte Linzer machen es dem Herbstmeister sehr schwer

Die Gäste waren von Beginn an auf eine stabile Defensive bedacht und versuchten nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Außerdem legte der Aufsteiger ein konsequentes Pressing in der eigenen Hälfte an den Tag und machte es den Hausherren somit schwer Torchancen zu kreieren. Nichtsdestotrotz kontrollierten die Bullen das Spielgeschehen und hatten deutlich mehr Ballbesitz, einen gefährlichen Abschluss brachten sie vorerst aber nicht zustande. Die erste gefährliche Chance gehörte den Gästen aus Oberösterreich: Thomas Goiginger zirkelte eine Ecke direkt Richtung erste Stange, wo Salzburgs Schlussmann Walke die Kugel erst im Nachfassen sichern konnte (24.). Auf der anderen Seite konnte eine scharfe Flanke gerade noch von Wiesinger vor dem lauernden Gulbrandsen geklärt werden (27.). Wenige Augenblicke später schalteten die Gäste nach einem Fehler im Spielaufbau der Mozartstädter schnell um, Michorl bediente Berisha, der relativ unbedrängt die Kugel nicht richtig traf (30.). Die Gäste spielten auch in weiterer Folge sehr diszipliniert und ließen keine gefährlichen Chancen der harmlose Salzburger zu. Die letzte von wenige Gelegenheiten in Halbzeit eins gehörte abermals den Gästen: Mergim Berisha probierte es mit einem direkten Freistoß, zirkelte das Spielgerät jedoch knapp am Tor vorbei (39.). Folgerichtig ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.

Salzburg-Coach Marco Rose konnte mit der Darbietung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Foto: GEPA pictures/ Red Bull Media

LASK bringt Nullnummer über die Zeit

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Die Mozartstädter kamen mit etwas mehr Schwung aus der Kabine und hatten durch einen Weitschuss von Haidara die erste gefährliche Torchance in Halbzeit zwei. Der Gewaltschuss des Youngsters aus Mali zischte nur Zentimeter am langen Eck vorbei (53.). Die Hausherren machten nun deutlich mehr Druck und waren dem Führungstreffer deutlich näher als die Gäste. Gulbrandsen kam nach einer Hereingabe völlig freistehend zum Abschluss, traf das Leder allerdings nicht richtig und vergab somit die Großchance auf die Führung (60.). Kurz darauf probierte es Ulmer aus der Distanz, scheiterte aber an Pervan, der das Spielgerät aus der Gefahrenzone fausten konnte (62.). Offensiv ging bei den Gästen so gut wie gar nichts mehr. Salzburg hingegen hatte weiterhin viel Ballbesitz und probierte gegen die sehr gut organisierte Defensive der Linzer ein Durchkommen zu finden. Allerdings vergeblich. Die Linzer brachten die Nullnummer über die Zeit und freuten sich über den zweiten Punktgewinn gegen Salzburg in dieser Saison. 

Kämpferisch: Die gut organisierten Linzer brachten das torlose Remis über die Zeit. Foto: GEPA pictures/ Red Bull Media

Stimmen zum Spiel

Salzburg-Trainer Marco Rose bei "Sky": „Ich finde, dass es insgesamt, glaube ich, das habe ich den Jungs auch gerade drinnen gesagt, eine sehr gute Hinrunde von uns war. Heute hätten wir uns einen Sieg verdient. Ich glaube wir waren die Mannschaft, die hier auf Sieg gespielt hat. Vielleicht haben dann hinten raus in der letzten Zone ein paar Körner gefehlt und auch ein bisschen Konzentration. Es war noch einmal eine Energieleistung meiner Mannschaft, die bis zum Schluss alles probiert hat um dieses Spiel zu gewinnen. Die Jungs haben hier heute extrem viel investiert und probiert.“

LASK-Coach Oliver Glasner bei "Sky": „Großes Kompliment an die Spieler heute. Sie haben noch einmal alles reingeworfen, was sie hatten. Defensiv war das eine außergewöhnlich gute Leistung. Ich glaube wir haben fast keine hundertprozentige Torchance von Red Bull zugelassen hier im Stadion. Das ist äußerst schwierig. Es war wirklich eine tolle Leistung. Man muss auch bedenken wir haben ja auch mit Gernot Trauner, Ullmann und Erdogan noch drei Defensivspieler vorgegeben. Aber Hut ab vor den Burschen wie wir das heute gemacht haben.“

Red Bull Salzburg – LASK 0:0

Red-Bull-Arena, 5.700 Zuschauer, SR Eisner

Salzburg: Walke – Ulmer, Caleta-Car, Miranda, Lainer – Schlager – Valon Berisha, Minamino (60./Hwang), Haidara – Dabbur, Gulbrandsen (78./Leitgeb)

LASK: Pervan – Ramsebner, Wiesinger, Pogatetz – Holland – Ranftl, Michorl (62./Rep), Goiginger, Reiter – Mergim Berisha (85./Gartler), Victor (76./Bruno)