Im Viertelfinale des UNIQA ÖFB-Cup kam es zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem SV Wimpassing. Der Bundesligaverein aus der Steiermark schaffte mit Siegen in Hard und Anif bzw. zuhause gegen Altach den Einzug in die 4. Runde. Das Sensationsteam aus der burgenländischen Landesliga eliminierte Stadlau, BW Linz und den Bundesligisten aus Wolfsberg auf dem Weg unter die letzten acht Teams. Und "Goliath" ebnete sich dann den Weg sehr früh schon in die nächste Cuprunde. Denn bereits in der 2. Minute gehen die Grazer gegen "David" nach einem Huspek-Treffer mit 1:0 in Führung. Wimpassing gelang es dann beim "Spiel der Spiele" zwar tapfer mitzufighten. Zu einer Überraschung fehlte dann aber doch einiges. Aber suma sumarum betrachtet muss man dem Landesligisten trotz der drei Gegentore ein dickes Pauschallob für die Einsatzbereitschaft aussprechen.

 

Der Gastgeber mit dem Blitztreffer

Alles andere als ein glasklarer Erfolg der Grazer wäre als faustdicke Überraschung zu werten. Da sollte es auch keine Rolle spielen, dass die Vogel-Truppe in diesem Kalenderjahr noch sieglos dasteht. Wie weit kann sich der krasse Außenseiter, der von Spielertrainer Eldar Topic betreut wird, in die Begegnung einbringen bzw. wie lange gelingt es das Spiel offen zu gestalten. Bei knackigen minus 10 Grad beginnt das Spiel für Wimpassing an der Leitha dann nicht wirklich erwärmend. 2. Minute: Über Bright Edomwonyi und Deni Alar kommt das Leder zu Philipp Huspek, der nicht lange fackelt und das rasche 1:0 sicherstellt. Was dann das Konzept der Gäste frühzeitig völlig auf den Kopf stellt. War man nun doch gezwungen auch etwas für die Offensive beizutragen. In der 12. Minute gelangt man dann auch zur ersten Torchance. Der von Karabakh Wien gekommene Erdal Kara ballert den Ball aber deutlich über das Gehäuse. Aber die Burgenländer sind nun angekommen in der Partie bzw. hat man den Schock des frühen Verlusttreffers nun weitgehenst weggesteckt. Gelingt es der Truppe aus der 1.490-Seelen-Ortschaft den "übermächtigen" Grazern nun doch über weite Strecken die Stirn zu bieten. Wenngleich sich doch vieles in der Wimpassinger Hälfte abspielt. Aber mit dem Kreieren von Torgelegenheiten hat Sturm Graz gegen einen tief stehenden Gegner so seine Probleme. Bei einem Edomwonyi-Schuss (24.) aus kurzer Distanz, wie auch bei einem Jantscher-Versuch (42.) aus spitzen Winkel, erweist sich Gästekeeper Thomas Dau als aufmerksam. In Summe gesehen schlagen sich die Amateure aus dem Burgenland aber sehr wacker bzw. gelingt es den Teilerfolg mit "nur" einem Gegentor dann auch in die Pause zu bringen - Halbzeitstand 1:0.

Trainerduo

Sturm-Trainer Heiko Vogel und sein Co Joachim Standfest dürfen sich über den Aufstieg in das Cup-Halbfinale freuen.

(Bild: Richard Purgstaller)

 

Wimpassing permanent im Hintertreffen

Im zweiten Durchgang wird es nun interessant zu beobachten sein, ob die Wimpassinger tatsächlich noch für die eine oder andere Torchancen sorgen können. Oder ob es dem Favoriten gelingt mit einem zweiten Treffer für soweit klare Fronten zu sorgen. Nach dem ersten Warnschuss von Erdal Kara, der das 1:1 am Fuß hat, kann Sturm Graz im Gegenstoß zuschlagen. Peter Zulj nimmt dabei in der 47. Minute aus 18 Metern Maß und trifft punktgenau zum 2:0 in die Kreuzecke. Was dann doch so etwas wie frühzeitige Entscheidung war. In der 56. bzw. in der 62. Minute verhindert Schlussmann Thomas Dau dann einen Zulj-Doppelpack, als er zwei Distanzschüsse zum parieren weiß. Nachfolgend behalten die Burgenländer, die noch nicht im Ligabetrieb stehen, konsequent ihre Formation in der Defensive. Was es für die drückend überlegenen Hausherren nicht wirklich einfacher macht, gefährliche Möglichkeiten herauszuspielen. Aber in der 70. Minute kommt es dann doch zum 3:0: Der eingewechselte Emeka Eza bedient Jakob Jantscher, der das Runde dann wuchtig im Eckigen unterbringt. Sturm Graz ist daraufhin, wie das ganze Spiel lang drückend überlegen bzw. ist natürlich ein individueller Klassenunterschied gegeben. Jantscher trifft in der 82. Minute per Kopf nur die Torstange. Warum man aber einem Viertligist nicht das Heimrecht zuspricht, bleibt wohl ein gut gehütetes Geheimnis - Spielendstand 3:0. Das Halbfinale kommt nun am 17. bzw. 18. April zur Austragung. Die Auslosung dafür findet am 4. März im Rahmen der Sendung „Sport am Sendung“ statt. Das Finale geht dann am 1. Mai im Klagenfurter Wörtherseestadion über die Bühne.

 

SK STURM GRAZ - SV WIMPASSING  3:0 (1:0)

Merkur-Arena, 2810 Zuseher, SR: Julian Weinberger (Wien)

SK Sturm Graz: Schützenauer, Schrammel, Alar, Jantscher, Zulj (64. Jeggo), Huspek (78. Schmerböck), Potzmann, Schulz, Spendlhofer, Hierländer, Edomwonyi (46. Eze)

SV Wimpassing: Dau, Bortel, Markovic, Kouskous (67. Steingassner), Sistek (84. Erben), Slamarski, Rajkovic, Divljak (76. Marzinger), Topic, Kara, Sara

Tor: 1:0 (2. Huspek), 2:0 (47. Zulj), 3:0 (70. Jantscher)

gelbe Karte: Edomwonyi (Sturm)

Stimmen zum Spiel:

Jakob Jantscher, Torschütze Sturm Graz:

"Wir wollten unbedingt weiterkommen, das ist uns dann schlussendlich auch gelungen. Der Gegner hat gut verteidigt bzw. ist man kompakt gestanden. Aber trotzdem müssen wir die Situationen besser ausspielen, dann wäre das Ergebnis auch höher ausgefallen."

Eldar Topic, Spielertrainer Wimpassing:

"Ich bin echt stolz auf die Truppe, die sich trotz des raschen Gegentores bestens verkauft hat. Sturm Graz ist kein Jausengegner bzw. Zweiter in der tipico-Bundesliga. Wir hatten auch bislang noch keine Gelegenheit auf Naturrasen zu trainieren. Wir werden wohl den einen oder anderen Tag brauchen, um das alles zu realisieren."

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Bild: Richard Purgstaller

 

Robert Tafeit