„Oberösterreich-Doppel“ gelungen: Nur vier Tage nach dem Bundesliga-Heimsieg gegen den LASK, setzte sich der SK Rapid Wien im UNIQA-ÖFB-Cup-Viertelfinale zuhause gegen die SV Guntamatic Ried mit 2:1 durch. In Führung gingen aber die Gäste aus dem Innviertel: Julian Wießmeier verwandelte kurz vor dem Pausenpfiff einen Strafstoß. Den Hütteldorfern reichten allerdings zwei starke Minuten zu Beginn der Rapid-Viertelstunde, um das Spiel zu drehen. Joelinton verwandelte in Minute 75 einen Strafstoß, ehe zwei Minuten später Giorgi Kvilitaia nach Murg-Flanke den 2:1-Endstand besorgte.

 

In Form: Vier Tage nach seinem Doppelpack gegen den LASK erzielte Giorgi Kvilitaia den 2:1-Endstand. Foto: GEPA pictures/Wien Energie

Rapid-Trainer Goran Djuricin nahm im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen den LASK am vergangenen Samstag nur eine Veränderung vor. Der zuletzt gelbgesperrte Lucas Galvao kehrte in die Startelf zurück. Dafür nahm Mario Sonnleitner wieder auf der Ersatzbank Platz. Ried-Coach Lassaad Chabbi reagierte auf das 1:1 gegen den FAC und stellte seine Mannschaft auf zwei Positionen um. Clemens Walch und Kennedy Boateng kamen für Constantin Reiner und Lukas Grgic in die Startelf der Innviertler.

Praktisch mit dem Pausenpfiff geht Ried in Führung

In einer ausgeglichen Anfangsphase gaben die Hausherren den ersten Torschuss ab: Nach einer Freistoß-Hereingabe von Schobesberger kam Joelinton relativ unbedrängt zum Kopfball, doch Ried-Goalie Gebauer, der bei minus 10 Grad mit einem kurzärmligen Trikot auflief, konnte die Kugel locker sichern (9.). Wenige Augenblicke später legte Murg auf Joelinton ab, dessen Schuss aus aussichtsreicher Position allerdings deutlich über das Tor zischte (11.). Die Rieder versteckten sich aber nicht und hielten phasenweise spielerisch gut dagegen. In der Offensive fehlte es dem Tabellenführer der Sky Go Erste Liga aber an der Durchschlagskraft. Von den Gastgebern war offensivtechnisch allerdings auch nicht allzu viel zu sehen.

Es dauerte bis zur 29. Minute, ehe die Wiener wieder gefährlich wurden. Lucas Galvao probierte es nach einer Murg-Ecke per Kopf, scheiterte aber an Gebauer, der stark reagierte. Rapid hatte das Spielgeschehen auch in weiterer Folge im Griff und kam durch einen weiteren Abschluss von Joelinton zur nächsten Torchance. Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff durften die Gäste aus Oberösterreich jubeln: Chabbi war nach einem hohen Zuspiel auf und davon, zog an Strebinger vorbei und konnte vom Schlussmann der Hütteldorfer nur mehr mit einem Foul gestoppt werden. Referee Hameter entschied postwendend auf Elfmeter. Julian Wießmeier übernahm die Verantwortung und knallte den Ball unhaltbar ins rechte Kreuzeck – 0:1 (45.+1). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeitpause.

Rapid dreht die Partie in der Rapid-Viertelstunde

Goran Djuricin musste zur Pause einen Wechsel vornehmen und brachte Mario Sonnleitner für den angeschlagenen Kapitän Maximilian Hofmann in die Partie. Wenige Augenblicke nach Wiederbeginn hatten die Gäste aus dem Innviertel die große Chance auf das 0:2. Nach einem unglücklichen Ballverlust von Sonnleitner zog Fröschl völlig ungehindert Richtung Rapid-Tor, scheiterte aber an Strebinger, der sensationell reagierte (50.). Fünf Minuten später hätte Fröschl das 2:0 machen MÜSSEN: Kerhe brachte Fröschl mit einer idealen Flanke in Position, Strebinger war bereits geschlagen, doch der 29-Jährige brachte das Leder nicht im verwaisten Tor unter – Unfassbar (55.). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Rapid erkannte den Ernst der Lage und wurde nun deutlich offensiver. Die großen Torchancen hatten aber die Gäste: Durmus bediente den eben zuvor eingewechselten Ex-Rapidler Philipp Prosenik, der völlig freistehend aus kurzer Distanz zum Schuss kam, den Ball aber deutlich am Tor vorbei schoss (68.).

In der Rapid-Viertelstunde sollte sich das Blatt allerdings wenden: Zuerst gab es nach einem Handspiel von Julian Wießmeier zurecht Strafstoß für Rapid. Joelinton hielt dem Druck stand und verwandelte die Kugel im linken unteren Eck – 1:1 (75.). Keine zwei Minuten später hatten die Rapidler das Spiel gedreht: Thomas Murg bediente mit einer idealen Flanke Kvilitaia, der am kurzen Eck hochstieg und das Spielgerät per Kopf versenkte – 2:1 (77.). Was für eine Wende in diesem Cup-Viertelfinale?! Die Innviertler konnten in der Schlussphase keinen Druck mehr ausüben und so stehen die Rapidler dank zwei richtig starker Minuten im Halbfinale des UNIQA-ÖFB-Cups.

UNIQA-ÖFB-Cup, Viertelfinale

SK Rapid Wien – SV Guntamatic Ried 2:1 (0:1)

Allianz-Stadion, 7.200 Zuschauer, SR Hameter

Tore: Joelinton (75./Elfmeter), Kvilitaia (77.) bzw. Wießmeier (45.+1/Elfmeter)

Rapid: Strebinger – Auer, M. Hofmann (46./Sonnleitner), Galvao, Bolingoli – Ljubicic (58./Szanto), Petsos – Murg, Joelinton, Schobesberger – Kvilitaia (90.+1/Mujakic)

Ried: Gebauer – Kerhe, Boateng, Haring, Marcos – Walch (65./Ziegl), Wießmeier (89./Takougnadi), Grabher, Durmus – Fröschl (63./Prosenik), Chabbi

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth