Am 26. und zugleich sechsten Frühjahrs-Spieltag der Saison 17/18 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SV Mattersburg mit dem Tabellenführer FC Red Bull Salzburg.  Und dabei war aufseiten der Rose-Truppe nach dem Fight in Dortmund wenig überraschend Rotation angesagt. So standen gleich acht neue Spieler in der Startformation, was dann aber trotzdem noch weit entfernt ist von einer "B-Garnitur". Anfangs hatte es den Anschein die Salzburger könnten den frühen Farkas-Platzverweis anstandslos wegstecken. Aber die Mattersburger steckten dann sogar einen Zweitore-Rückstand weg und konnten dank ihres Goalgetters Smail Prevljak, der zweimal eiskalt vom Punkt aus verwandelte, schlussendlich verdientermaßen einen Punkt festhalten. Was dann tabellarisch betrachtet bedeutet, dass Sturm Graz den Rückstand auf den Leader RB Salzburg auf acht Zähler verkürzen konnte. Der SV Mattersburg bleibt weiterhin im Rennen um einen internationalen Startplatz.

 

Freddy Gulbrandsen nickt zum 0:1 ein

Gegen die seit bereits 8 Bundesligapartien unbesiegten Mattersburger könnten die „Salzburger Bullen“ einen weiteren Schritt in Richtung erfolgreicher Titelverteidigung tätigen. Zuletzt konnte die Rose-Truppe gleich 5 Siege in der tipico-Liga auf die Habenseite bringen. Insgesamt sind die Mozartstädter seit bereits 31 Pflichtspielen ohne Niederlage, demnach sind diese im Burgenland auch klipp und klar mit der Favoritenrolle behaftet. Zudem konnte man unter der Woche den sensationellen Euro-League-Sieg in Dortmund sicherstellen. Und die Begegnung, die beiden Teams treffen sich im ÖFB-Cup-Halbfinale am 17. April wieder, beginnt dann in der 12. Minute gleich mit einem ordentlichen Aufreger. Nach einem weiten Abschlag von Schlussmann Markus Kuster ist Patrick Farkas bemüht seine Unentschlossenheit bei einem Zweikampf mit Julius Ertlthaler mit einem Foulspiel zu korrigieren. Dafür sieht der ehemalige Mattersburger dann auch zurecht wegen Torraubs den roten Karton präsentiert. Was die "Bullen" in der derzeitigen Form aber herzlich wenig kümmert. 27. Minute: Reinhold Yabo verschafft sich auf der rechten Seite den nötigen Freiraum, dessen präzisen Flankenball versenkt dann Fredrik Gulbrandsen per Kopf zum 0.1. In der 34. Minute dann beinahe das 0:2, einen Kracher von Hannes Wolf kann Keeper Kuster in höchster Not gerade noch an die Torlatte lenken. Die Burgenländer konnten zwar den Vorteil der numerischen Überlegenheit nicht nützen, Smail Prevljak, Nedejko Malic und Markus Pink finden aber doch auch gute Torchancen für die Baumgartner-Truppe vor - Halbzeitstand: 0:1.

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Reinhold Yabo glänzte in der 27. Minute als Vorbereiter - Fredrik Gulbrandsen war dann der Vollstrecker zum 0:1.

 

Smail Prevljak trifft im Doppelpack

Auch der zweite Durchgang wird dann von beiden Seiten, der gesperrte Alois Höller bzw. der angeschlagene Xaver Schlager fehlen, sehr flott geführt. Nachdem Guldbrandsen in der 47. Minute eine Topgelegenheit noch ungenützt lässt, ist es dann in der 53. Minute soweit. Michael Perlak mit dem Ballverlust, dann versorgt Duje Caleta-Car, Hannes Wolf mit einem weiten Zuspiel. Der debütiert dann noch Thorsten Mahrer und Jano und schiebt cool zum 0:2 ein. Aber praktisch mit dem Gegenstoß kommt dann wieder Spannung in das Spiel. Bei einem Zweikampf mit dem eingewechselten Rene Renner hat Caleta-Car die Hand im Spiel. Den dafür verhängten Strafstoß versenkt dann Smail Prevljak staubtrocken zum 1:2, zugleich auch der 11. Saisontreffer des bosnischen Teamspielers. Mit diesem Anschlusstor erwachen dann auch die Offensivgeister der Burgenländer bzw. wittert man nun die Chance doch noch etwas zu reißen. Die dezimierten "Bullen" haben nun auch alle Hände voll zu tun um etwaigen Schaden abzuwenden. Was auch gelingt, aber nur bis zur 82. Minute: Nach einem Eckball ist der eingewechselte Diadie Samassekou mit der Hand dort wo sie eigentlich nicht hingehört. Daraufhin ist es auf das Neue Prevljak, der bei einem Elfmeter keine Nerven zeigt - 2:2. Bei diesem durchaus gerechten Spielstand sollte es dann letztendlich auch bleiben. Am nächsten Spieltag gastieren die Mattersburger am Samstag, 17. März um 18:30 Uhr beim LASK Linz. RB Salzburg empfängt dann am Tag darauf mit der Startzeit um 14:30 Uhr die Wiener Austria.

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So wie auf dem Bild fanden die Salzburger oft nur wenig Spielraum vor. Von links: Nedejko Malic, Andreas Ulmer und Michael Novak.

 

SV MATTERSBURG - RB SALZBURG  2:2 (0:1)

Pappelstadion, 4.100 Zuseher, SR: Gerhard Grobelnik (Wien)

SV Mattersburg: Kuster, Malic, Jano, Prevljak, Rath, Perlak (79. Maierhofer), Ertlthaler, Novak, Okugawa (72. Gruber), Mahrer, Pink (46. Renner)

RB Salzburg: Stankovic, Caleta-Car, Onguéné (46. Pongracic), Yabo, Wolf, Berisha (59. Samassekou), Ulmer, Minamino, Gulbrandsen, Leitgeb (72. Lainer), Farkas

Torfolge: 0:1 (27. Gulbrandsen), 0:2 (53. Wolf), 1:2 (55. Prevljak/Elfer), 2:2 (82. Prevljak/Elfer)

gelbe Karten: Malic, Okugawa, Novak bzw. Berisha, Ulmer

rote Karte: Farkas (12. Salzburg)

Stimmen zum Spiel:

(Quelle: Sky Österreich)

Gerald Baumgartner, Trainer Mattersburg:

„Ich denke, dass wir die erste Halbzeit ein bisschen verschlafen haben, das können wir besser. Meine Mannschaft muss sich erst daran gewöhnen, dass wir es auch gegen sehr gute Mannschaften besser machen können. So ist Salzburg leicht zu den Toren gekommen, wir haben dann alles riskiert und es in der zweiten Hälfte viel besser gemacht. Verdient den Punkt geholt und hätten vielleicht mit ein bisschen mehr Abschlussglück sogar noch drei Punkte machen können. Das heutige Spiel hat mit dem Cup nichts zu tun. Red Bull Salzburg hat einen starken Kader, auch mit 10 Mann, eine eingespielte Mannschaft. Wir hätten schon früher die Räume, die sie uns gegeben hätten, besser anspielen können. Die Mannschaft hat eine super Moral bewiesen und verdient den Punkt gemacht. Von der Einstellung und Motivation sind wir unglaublich gut zuhause, das brauchen wir auch, damit wir Spiele gewinnen.“

 

Smail Prevljak, Doppeltorschütze Mattersburg:

"Die Chance war sogar da um zu gewinnen, letztlich hat dann aber die Kraft auch schon etwas gefehlt. Aber mit dem einen Punkt gegen starke Salzburger gilt es vollends zufrieden zu sein."

Marco Rose, Trainer RB Salzburg:

"Kompliment an meine Mannschaft, wie sie heute mit dem Spielverlauf umgegangen ist. Wir nehmen einen Punkt mit und können damit heute auch mal leben. Acht Umstellungen sind gar kein Problem, weil wir vollstes Zutrauen haben. Meine Mannschaft hat wieder gezeigt, dass sie mit der richtigen Einstellung reingegangen ist. Größten Respekt vor meinem Team, wie sie hier heute marschiert sind und um den Punkt gekämpft haben. Mit der kämpferischen Leistung bin ich sehr, sehr einverstanden. Wir werden das Spiel hier für die nächsten Wochen nutzen, um aufmerksam zu bleiben und zu sehen, dass die Dreier nicht von alleine regnen. Sowas wie heute kann passieren – eine rote Karte, ein unglücklicher Spielverlauf. Wir müssen drauf bleiben und In jedem Spiel, auswärts und zuhause, da sein. Smail (Prevljak) soll seine Saison hier anständig zu Ende spielen. Ich hoffe, dass er ein paar anderen Mannschaften auch so weh tut wie uns heute.“

Patrick Farkas, RB Salzburg:

"Der Ausschluss war eine blöde Aktion von mir, da muss ich mich bei der Mannschaft entschuldigen. In Unterzahl gegen kampfstarke Mattersburger dann trotzdem zu punkten, spricht für die Moral der Mannschaft. Jetzt gilt der Fokus einzig und allein dem Dortmund-Spiel."

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Bilder: Gepa-pictures

 

Robert Tafeit