Titelverteidiger Red Bull Salzburg hat erwartungsgemäß am 28. Spieltag der Tipico Bundesliga einen Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten RZ Pellets WAC gefeiert. Der Tabellenführer hat sich allerdings deutlich schwerer getan als viele erwartet hatten. Valon Berisha brachte die Bullen kurz vor der Pause per Elfmeter in Führung. Munas Dabbur markierte in der Schlussphase der zweiten Hälfte den 2:0-Endstand. Die Mozartstädter sind damit seit 13 Spielen gegen die Kärntner ungeschlagen. 

 

Munas Dabbur markierte in der 82. Minute den 2:0-Endstand. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Marco Rose rotiert kaum

Salzburg-Trainer Marco Rose stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 5:0-Kantersieg gegen Austria Wien vor der Länderspielpause auf drei Positionen um. Marin Pongracic, Reinhold Yabo und Hannes Wolf mussten heute vorerst auf der Bank Platz nehmen. Für sie rotierten Duje Caleta-Car, Valon Berisha und Munas Dabbur in die Startelf der Bullen. Robert Ibertsberger, Neo-Interimstrainer des WAC, stellte die Mannschaft gegenüber der 1:5-Klatsche gegen Rapid auf fünf Positionen um. Rnic, Wernitznig, Rabitsch, Ouedraogo und Topcagic rutschten für Frieser, Drescher, Flecker, Gschweidl und Orgill in die Startelf der Kärntner.

Disziplinierte Wölfe machen es den Bullen schweren

Salzburg ergriff von Anfang an die Initiative und beschäftigte die sportlich angeschlagenen Kärntner in der Defensive. Haidara brachte Ulmer in Position, der WAC-Keeper Kofler mit einem wuchtigen Schuss prüfte (6.). Praktisch im Gegenzug zischte ein Gewaltschuss von Wernitznig nur knapp drüber (7.). Dennoch blieben die Bullen das dominante Team und schnürten die Kärntner in deren Hälfte ein. Wenig überraschend igelten sich die Gäste in der eigenen Hälfte ein und konzentrierten sich so gut wie ausschließlich auf das Verteidigen. Mit Erfolg, denn der Tabellenführer tat sich schwer. So musste ein Elfmeter für die Salzburger Führung sorgen. Ausgerechnet die Red-Bull-Leihgabe Igor holte Haidara im Strafraum unsanft von den Beinen. Schiedsrichter Harkam entschied ohne zu zögern auf Strafstoß. Valon Berisha übernahm die Verantwortung und schupfte den Ball cool ins rechte Eck – 1:0 (39.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeitpause.

Andreas Ulmer und Co mussten gegen eine Kärntner Menschenmauer anrennen. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Marco Rose nahm in der Halbzeit einen Wechsel vor und brachte Reinhold Yabo für Valon Berisha ins Spiel. Die Gäste kamen mutig aus der Pause und hatten nur wenige Minuten nach Wiederbeginn die Top-Chance auf das 1:1. Eine verunglückte Rettungsaktion von Caleta-Car landete bei Ashimeru, der das Leder aus kurzer Distanz am Tor vorbei setzte (48.). Die Kärntner spielten zwar mutig mit, doch in der Offensive fehlte es aber an der nötigen Durchschlagskraft. Die Salzburger hatten mit der dicht gestaffelten Abwehr der Wölfe weiterhin große Probleme und wurden selten gefährlich. Der eingewechselte Schlager hatte einmal zu viel Platz und zog sofort ab, doch Kofler tauchte ab und parierte den Schuss des Youngsters (70.). Fünf Minuten später hatte Lainer die Entscheidung auf dem Kopf, scheiterte aber an WAC-Goalie Kofler, der stark reagierte (75.). Wenig später sorgte der eingewechselte Munas Dabbur für die Vorentscheidung: Lainer bediente mit einem Steilpass Haidara, der den im Rückraum lauernden Dabbur in Position brachte. Der Israeli ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 2:0 (82.). In der Schlussphase ließen die Bullen nichts mehr anbrennen und brachten den 2:0-Vorsprung über die Zeit.

Stimmen zum Spiel

Salzburg-Coach Marco Rose gegenüber Sky:  „Bei uns muss man nicht in den Keller gehen zum Lachen. Es ist ein verdienter Sieg. Ich habe schon hochklassigere Spiele gesehen, aber kann der Mannschaft keine Vorwürfe machen. Sie hat es versucht und es war nicht einfach. Wir waren zwei Wochen nicht zusammen und hatten zwei Tage, um uns aufs Spiel vorzubereiten, deswegen bin ich sehr zufrieden. Habt ihr schon einmal ein Team gesehen, das 2:0 führt und auch noch ein drittes Tor schießen will? Das sehe ich nicht oft bei einer Mannschaft und deswegen bin ich sehr zufrieden.“

WAC-Interimstrainer Robert Ibertsberger bei Sky: „Es hat sehr wehgetan, das 1:0 zu bekommen. Speziell in der ersten Halbzeit konnten wir das 0:0 gut halten. An der Reaktion der Spieler hat man gesehen, sie waren nach dem Abpfiff enttäuscht und nicht erleichtert. Wir haben umgestellt in der zweiten Halbzeit, waren noch kompakter und konnten Nadelstiche setzen. Der Plan war, das 0:1 zu halten und dann offensiver zu werden, aber genau dann fiel das 0:2. Für uns war es wichtig, ein richtiges Zeichen zu setzen und das war schwer in Ordnung.“

Red Bull Salzburg – RZ Pellets WAC 2:0 (1:0)

Red-Bull-Arena, 5.028 Zuschauer, SR Harkam

Tore: Berisha (39./Elfmeter), Dabbur (82.)

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer – Samassekou – Haidara, Minamino (65./Schlager), Berisha (45./Yabo) – Gulbrandsen (83./Wolf), Dabbur

WAC: Kofler – Sollbauer, Rnic, Igor – Wernitznig, Rabitsch, Offenbacher, Ashimeru (72./Flecker), Palla – Ouedraogo (86./Gschweidl), Topcagic (63./Orgill)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth