Der SK Sturm Graz fertigte in der 28. Runde der Tipico Bundesliga den Tabellenletzten SKN St. Pölten auswärts mit 5:1 ab. Bright Edomwonyi und Deni Alar brachten den Tabellenzweiten mit 2:0 in Front, ehe Babacar Diallo kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzte. In den zweiten 45 Minuten erteilten die Grazer dem SKN aber eine Lehrstunde. Der überragende Peter Zulj, Deni Alar und Philipp Huspek sorgten für den deutlichen 1:5-Endstand. Damit sicherten die Blackies den zweiten Platz ab und haben mittlerweile 12 Punkte Vorsprung auf den Dritten LASK. Der Rückstand auf Tabellenführer Salzburg beträgt weiterhin acht Zähler.

 

Deni Alar und Co erteilten dem Tabellenletzten St. Pölten eine Lehrstunde. Foto: Richard Purgstaller

Oliver Lederer nimmt einige Änderungen vor – Heiko Vogel tauscht zweimal

St. Pölten-Coach Oliver Lederer nahm im Vergleich zur Niederlage gegen die Admira gleich vier Veränderungen vor. Malicsek, Atanga (beide Bank), Muhamedbegovic und Keles (beide nicht im Kader) standen heute nicht in der Startelf des SKN. Dafür spielten Ingolitsch, Huber, Diallo sowie Schütz von Beginn an. Sein Pendant Heiko Vogel stellte seine Mannschaft im Vergleich zum knappen Heimsieg gegen Altach auf zwei Positionen um. Thomas Schrammel und Jakob Jantscher rotierten für Marvin Potzmann (angeschlagen/nicht im Kader) und Stefan Hierländer (Bank) in die Startformation der Grazer.

Sturm dominiert schwungvolle erste Halbzeit

Die Gäste aus Graz erwischten einen perfekten Start und bejubelten bereits wenige Minuten nach Anpfiff den Führungstreffer: Zulj brachte mit einem Zuspiel Edomwonyi in Position, dessen wuchtiger Schuss im rechten Eck einschlug – 0:1 (7.). Wenige Augenblicke später hatten die mitgereisten Sturm-Fans den Torschrei bereits ein zweites Mal auf den Lippen: Röcher bediente im St. Pöltner Strafraum Koch, dessen Schuss SKN-Schlussmann Riegler stark entschärfte (13.). Der Tabellenletzte spielte zwar recht gut mit, in der Offensive ging aber wenig bis gar nichts. Nichtsdestotrotz blieb der Tabellenzweite die deutlich bessere Mannschaft und erhöhte nach etwas mehr als einer halben Stunde auf 2:0. Jakob Jantscher setzte sich mit viel Teampo auf dem linken Flügel durch und spielte scharf zur Mitte, wo Stec das Spielgerät zwar abfangen, aber nicht kontrollieren konnte. Deni Alar hatte leichtes Spiel und drückte die Kugel über die Linie ins verwaiste Tor – 0:2 (35.). 13. Saisontor für den Stürmer. Die Schlussphase der ersten 45 Minuten hatte es in sich. Zunächst brachte Alar das Spielgerät nicht im leeren Tor unter (37.), ehe wenige Augenblicke später diese Nachlässigkeit bestraft wurde: Diallo stieg bei einer Ambichl-Ecke am höchsten und köpfte zum 1:2 ein (40.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.

St. Pölten schlittert in ein Debakel

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der NV-Arena. Die zweiten 45 Minuten begannen für St. Pölten aber ähnlich schlecht wie die ersten: Nach einem Ballverlust von Diallo dribbelte Peter Zulj nach vorne, blickte kurz auf und knallte den Ball aus großer Distanz unhaltbar ins lange Eck – 1:3 (54.). Wenige Minuten später kam es für das Schlusslicht noch schlimmer: Nach einem weiteren unnötigen Ballverlust der Hausherren spielte Zulj perfekt in den Lauf von Deni Alar, der Riegler keine Chance ließ – 1:4 (58.). Saisontor Nummer 14 für den gebürtigen Steirer. In der Folge agierten die Grazer etwas zu lässig: Jakob Jantscher vergab etwa völlig freistehend vor Riegler (65.). Praktisch im Gegenzug knallte ein Gewaltschuss von Rasner an die Stange (66.). 10 Minuten später klingelte es erneut: Der überragende Peter Zulj ließ gleich mehrere Gegenspieler ganz alt aussehen und bediente den eingewechselten Philipp Huspek, der aus spitzem Winkel den 1:5-Endstand markierte (76.).

Stimmen zum Spiel

St. Pölten-Trainer Oliver Lederer im Sky-Interview: „Es waren sicherlich die individuellen Fehler, die es dem Gegner sehr einfach gemacht haben. Es wiederholt sich von Spiel zu Spiel. Bis zum 3:1, 4:1 haben sie alles in die Waagschale geworfen, sind dann aber weggebrochen und haben dem Gegner zu viele Möglichkeiten gegeben. Es war sicher nicht ganz so schlecht bis zum 3:1, wie das Ergebnis vermuten lässt, aber weit entfernt von gut war es auch. Wir wollen es schon lange abstellen. Die Mannschaft ist viel besser, als sie im Augenblick dasteht. Es bleibt uns die Relegation.“

Sturm-Coach Heiko Vogel gegenüber Sky: „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. In der zweiten Halbzeit haben wir Tore gemacht, aber ich habe auch vieles gesehen, was noch besser werden muss. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, aber mit dem Spiel nicht zu 100 Prozent. Wir sind super in die Partie gekommen, hatten dann eine Phase, wo wir nicht gezeigt haben, was wir können und sind dennoch 2:0 in Führung gegangen. Die Konsequenz war das 2:1, da hätte das Spiel kippen können, aber die Reaktion in der zweiten Halbzeit war, was ich erwartet habe.“

Doppeltorschütze Deni Alar am Sky-Mikro: „Wir haben sehr gut angefangen, sind 2:0 in Führung gegangen. Ich müsste das 3:0 machen, wir waren dann ein wenig nachlässig und bekommen dann das 2:1. Wir können aber sehr stolz sein, wie wir aufgetreten sind. Wichtig ist der erste Sieg im Frühjahr. Es war nicht einfach, jetzt sieht man, welche Klasse wir haben. Für einen Stürmer ist es immer wichtig ein Tor zu machen und wenn dann die Mannschaft erfolgreich ist, ist das natürlich umso schöner.“

SKN St. Pölten – SK Sturm Graz 1:5 (1:2)

NV-Arena, 2.500 Zuschauer, SR Weinberger

Tore: Diallo (40.) bzw. Edomwonyi (7.), Alar (35., 58.), Zulj (54.), Huspek (76.)

St. Pölten: Riegler – Ingolitsch, Huber, Luan, Stec – Diallo – Bajrami, Ambichl, Rasner, Schütz – Riski (62./Atanga)

Sturm: Siebenhandel – Koch, Spendlhofer, Maresic, Schrammel – Röcher (71./Huspek), Jeggo, Zulj (78./Lovric), Jantscher (74./Hierländer) – Edomwonyi, Alar

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth