Der SV Mattersburg hat seine kleine Ergebniskrise in der Tipico Bundesliga überwunden und ist am Samstagabend auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Burgenländer setzten sich in der 29. Bundesliga-Runde auswärts gegen den RZ Pellets WAC souverän mit 2:0 durch. Andreas Gruber und Smail Prevljak waren für den SV Mattersburg erfolgreich. Damit ging die Heimmisere der Kärntner weiter: Mittlerweile ist der WAC seit 11 Spielen in der heimischen Lavanttal-Arena sieglos. Mattersburg hingegen bejubelte den ersten Auswärtssieg gegen die Kärntner seit dem 18. August 2012. 

 

Der SV Mattersburg bejubelt einen verdienten Auswärtssieg gegen den WAC. Foto: Harald Dostal

WAC muss auf den gelbgesperrten Palla verzichten – Baumgartner nimmt vier Änderungen vor

WAC-Interimstrainer Robert Ibertsberger stellte seine Mannschaft gegenüber der 0:2-Niederlage gegen Salzburg nur auf einer Position um. Florian Flecker rotierte für den gelbgesperrten Stephan Palla in die Startelf der Kärntner. Sein Gegenüber Gerald Baumgartner veränderte seine Startelf im Vergleich zur Heimniederlage gegen Rapid gleich auf vier Positionen. Thorsten Mahrer, Markus Pink (beide Bank), Michael Lercher sowie Manuel Seidl (beide nicht im Kader) waren heute nicht mit von der Partie. Dafür spielten Cesar Ortiz, Michael Novak, Julius Ertlthaler und Andreas Gruber in die Startelf der Burgenländer.

Reguläres Mattersburg-Tor wird fälschlicherweise aberkannt

Das Duell zwischen dem Tabellenneunten und Tabellensechsten kam in der Anfangsphase ohne große Höhepunkte aus. Beide Teams agierten eher abwartend und wollten vorerst sehen, wie sich der Gegner am heutigen Tag präsentiert. Die Gäste aus Mattersburg kamen im Laufe der ersten Halbzeit immer besser ins Spiel und hatten folgerichtig auch die erste Torchance der Partie: Prevljak bediente Perlak, der mit einem Haken Offenbacher aussteigen ließ und sofort abzog. Seinen Schuss konnte WAC-Goalie Kofler gerade noch zur Ecke abwehren (14.). Bitter für die dominanten Mattersburger: Ein reguläres Tor von Smail Prevljak zählte wegen Abseits nicht. Eine Fehlentscheidung wie die Zeitlupe bewies (28.).

Weitere Höhepunkte waren in der ersten Halbzeit absolute Mangelware. Bezeichnend: Ein verzweifelter Distanzschuss von Wernitznig verfehlte das Tor sehr deutlich (35.). Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff gelang den Hausherren doch noch ein Schuss auf das gegnerische Tor: Wernitznig verlängerte einen Einwurf per Kopf auf Topcagic, dessen Kopfball Mattersburg-Goalie Kuster stark parieren konnte (45.).

SVM nutzt Chancen und feiert verdienten Auswärtssieg

Die zweite Hälfte startete mit einem Knalleffekt: Die Burgenländer konnten einen weiten Ball nicht klären, Ouedraogo zog in den Strafraum und wurde vom herausgeeilten Kuster unsanft gefoult. Referee Drachta entschied nur 13 Sekunden nach Wiederbeginn zurecht auf Elfmeter. Daniel Offenbacher übernahm die Verantwortung und probierte es mit einem scharfen Schuss ins rechte Eck, doch Kuster hatte eine Vorahnung und parierte den Elfmeter stark (47.). Die Gäste blieben ähnlich wie in Halbzeit eins am Drücker und belohnten sich: Via Daniel Drescher gelangte das Spielgeräte zu Ertlthaler, der mit viel Übersicht auf Andreas Gruber weiterleitete. Gruber fackelte nicht lange und platzierte die Kugel im langen Eck – 0:1 (56.).

Zehn Minuten später legten die Gäste nach: Gruber bekam auf der linken Seite die Kugel in den Lauf gespielt und spielte selbige in den Rückraum der Abwehr, wo Smail Prevljak lauerte und genau ins lange Eck traf – 0:2 (66.). Saisontor Nummer 14 für den Bosnier. In der Schlussphase hätten die Burgenländer beinahe ein drittes Tor nachgelegt, doch Kofler machte eine gefährliche Kopfballverlängerung von Pink stark zunichte (80.). Nichtsdestotrotz feierten die Burgenländer am Ende einen hochverdienten 2:0-Auswärtssieg.

Stimmen zum Spiel

WAC-Interimstrainer Robert Ibertsberger im Sky-Interview: „Wir sind sicher nicht zufrieden. In der ersten Halbzeit waren die Möglichkeiten ja da, wir haben die Null gehalten, das war wichtig, und wir hatten die eine oder andere Möglichkeit. In der ersten Halbzeit war es zwar eher wenig, aber wir haben auch wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit hat man dann auch gesehen wie gefährlich Mattersburg ist, speziell im Umschaltspiel, und das haben wir dann nicht gut verteidigt. Aber wir könnten mit einem 1:0 in die zweite Halbzeit starten, dann schaut die Partie ganz anders aus. Aber davon können wir uns gar nichts kaufen und wir sind natürlich riesig enttäuscht.“

Mattersburg-Torschütze Andreas Gruber bei Sky: „Ich freue mich, dass es so geklappt hat, dadurch, dass ich jetzt nicht so viel gespielt habe und gleich beim ersten Einsatz getroffen habe. Der Trainer hat uns super eingestellt und das ist ein super Sieg für uns, nachdem wir jetzt zwei Mal verloren haben.“

RZ Pellets WAC – SV Mattersburg 0:2 (0:0)

Lavanttal-Arena, 2.814 Zuschauer, SR Drachta

Tore: Gruber (56.), Prevljak (66.)

WAC: Kofler – Sollbauer, Rnic, Igor, Wernitznig – Offenbacher – Flecker, Rabitsch (70./Gschweidl), Ashimeru, Ouedraogo (63./Jovanovic) – Topcagic (79./Orgill)

Mattersburg: Kuster – Höller, Malic, Ortiz, Novak – Perlak, Jano – Okugawa (79./Renner), Ertlthaler (90.+2/Mahrer), Gruber (69./Pink) – Prevljak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth