Der SK Sturm Graz ist eine Woche nach der Heimniederlage gegen die Wiener Austria sofort wieder auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Grazer setzten sich zum Auftakt der 30. Runde in der Tipico Bundesliga vor 8378 Zuschauern in der heimischen Merkur-Arena gegen den SV Mattersburg hochverdient mit 3:0 durch. Deni Alar sorgte mit seinen Saisontoren 15 und 16 bereits in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse. Nach dem Seitenwechsel markierte Emeka Eze per Traumtor aus 39 Metern den 3:0-Endstand. Die Grazer konnten damit den Rückstand auf Tabellenführer Salzburg zumindest bis morgen Abend auf fünf Zähler verkürzen. Mattersburg rangiert mit 38 Punkten weiterhin auf dem 7. Tabellenplatz.

 

Mister Doppelpack: Deni Alar erzielte innerhalb von nur sechs Minuten seine Saisontore 15 und 16. Foto: Richard Purgstaller

Heiko Vogel nimmt in der Offensive einige Änderungen vor und stellt auf 3-5-2 um

Sturm-Trainer Heiko Vogel nahm im Vergleich zur Heimniederlage gegen Austria Wien vier Veränderungen vor. Thomas Schrammel, James Jeggo, Philipp Huspek und Bright Edomwonyi nahmen heute vorerst auf der Bank Platz. Dafür rückten Sandi Lovric, Jakob Jantscher, Stefan Hierländer und Emeka Eze in die Anfangsformation der Grazer. Sein Gegenüber Gerald Baumgartner veränderte die Startformation gegenüber dem 2:0-Auswärtserfolg gegen Wolfsberg auf zwei Positionen. Manuel Seidl und Markus Pink rotierten für Masaya Okugawa und Julius Ertlthaler (beide Bank) in die erste Elf der Burgenländer.

Deni Alar sorgt mit einem Doppelpack bereits früh für klare Verhältnisse

Die Gäste aus Mattersburg präsentierten sich von Beginn an sehr giftig, attackierten die Grazer früh und konnten so den Spielaufbau der Hausherren entscheidend stören. Die erste halbwegs gefährliche Torchance hatten dennoch die Gastgeber: Alar flankte von halbrechts in den Strafraum, wo Ortiz in höchster Not per Kopf klären konnte (8.). Wenige Augenblicke später gaben die Grazer auch den ersten Torschuss der Partie ab: Emeka Eze schickte mit einem feinen Pass Deni Alar auf die Reise, dessen Schuss Sturm-Goalie Siebenhandel stark parierte (13.). Sturm gab nun ganz klar den Ton an, hatte deutlich mehr Ballbesitz und näherte sich dem Führungstreffer an: Ein Eckball von Zulj landete bei Maresic, der nicht lange fackelte und es per Seitfallzieher versuchte. Sein spektakulärer Versuch zischte nur knapp links vorbei (17.). Kurz zuvor hatte der Defensiv-Youngster einen gefährlichen Querpass von Gruber abgefangen und so wohl den Führungstreffer der Gäste verhindert.

Nicht verhindern konnte Mattersburg den hochverdienten Führungstreffer der Steirer: Ein gedachter Befreiungsschlag von Koch landete bei Jantscher, der sich auf der linken Seite stark gegen Höller durchsetzte und das Auge für den im Rückraum völlig freien Deni Alar hatte. Der Stürmer zog sofort ab und ließ Kuster mit einem Flachschuss keine Chance – 1:0 (28.). Saisontor Nummer 15 für den 28-Jährigen. Nur wenige Augenblicke später durfte er sein 16. bejubeln: Ein weiter Einwurf landete bei Röcher, dessen Schuss aus spitzem Winkel Kuster nach vorne prallen ließ. Mit etwas Glück gelangte das Spielgerät zu Alar, der erneut trocken abschloss und auf 2:0 stellte (34.). In der Folge drängten die Hausherren sogar auf das 3:0, doch Kuster konnte den Hattrick von Alar verhindern. Dennoch gingen die Grazer mit einer komfortablen 2:0-Führung in die Halbzeitpause.

Traumtor von Eze besiegelt klaren Sturm-Sieg

Gerald Baumgartner reagierte zur Pause und brachte Julius Ertlthaler für Manuel Seidl ins Spiel. Mattersburg kam mit viel Elan aus der Kabine und hatte nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn die Top-Gelegenheit auf den Anschlusstreffer: Der Ex-Grazer Andreas Gruber setzte sich auf der linken Seite durch und schlug eine präzise Flanke in den Strafraum, wo Markus Pink aus kürzester Distanz die Kugel verfehlte (49.). Die Tore erzielten aber nur die Hausherren: Ein weiter Abschlag von Siebenhandel landete in der gegnerischen Hälfte, wo sich Eze gegen Höller durchsetzte und aus 39 Metern einfach mal abzog. Seine Bogenlampe flog über den völlig überraschten Kuster hinweg ins Tor. Was für ein Traumtor des Nigerianers – 3:0 (57.).

Sturm blieb weiter am Drücker und war dem vierten Treffer nahe: Die Grazer kombinierten sich sehenswert über mehrere Stationen in den Strafraum der Gäste, wo der eingewechselte Edomwonyi völlig freistehend an Kuster scheiterte (67.). In der Folge war die Luft allerdings draußen. Sturm schaltete zurück und ließ das Leder gut in den eigenen Reihen zirkulieren. Die Mattersburger fanden sich mit der deutlichen Niederlage ab und mussten die Heimreise mit leeren Händen antreten.

Stimmen zum Spiel

Sturm-Trainer Heiko Vogel gegenüber Sky: „Wenn die Fans singen und die Mannschaft feiert, bedeutet es, dass wir gewonnen haben. Ein rundum perfekter Nachmittag. Ich bin zu 99 Prozent zufrieden. Mir hat alles gefallen heute. Den Moment genießen und dann sofort umschalten für Mittwoch. Die Mannschaft war heute der Mann des Spiels. Ich kann nur alle loben, alle Spieler haben nach vorne und hinten gearbeitet. Dadurch haben wir drei Tore gemacht und keines bekommen. Eze und Alar tun sich gut, es profitieren momentan alle voneinander. Schön als Trainer, wenn man so eine Auswahl hat. Wir haben heute da weiter gemacht, wo wir gegen Austria aufgehört haben, waren heute eine Spur dominanter. Siege geben Selbstbewusstsein. Träumen kann man immer, aber Red Bull bleibt so fokussiert, das wird schwer.“

Doppeltorschütze Deni Alar im Sky-Interview: „Ein sehr guter Nachmittag von uns, wir haben sehr gut gespielt. Den Ball laufen gelassen, was wir gegen die Austria vermissen haben lassen. Ich bin froh, dass ich wieder getroffen habe. Eze ist unglaublich, einfach verrückt, ein sehr wichtiger Spieler für uns. Ich hoffe, dass ich weiter treffe und dann wird man sehen was herauskommt (im Kampf um den Torschützenkönig, Anm.). Jeder freut sich auf Mittwoch, es wird ein besonderes Spiel mit einer unglaublichen Stimmung im Stadion werden. Wir wollen unbedingt ins Finale.“

Mattersburg-Coach Gerald Baumgartner am Sky-Mikro: „Wir haben eigentlich bis zur 38. Minute unseren Matchplan gut durchgebracht, sind viel gelaufen, haben gut verteidigt und die Mitte zugemacht. Durch zwei individuelle Fehler haben wir es Sturm leicht gemacht Tore zu schießen. In der Halbzeit haben wir uns den Anschlusstreffer vorgenommen und mit dem 3:0 ist es dann schwer zurückzukommen. Sturm hat einen Kader mit hoher Qualität, wenn du solche Wechselspieler bringen kannst. Salzburg ist nochmal eine Stufe höher einzuschätzen als Sturm Graz. Wir werden alles reinhauen am Mittwoch.“

SK Sturm Graz – SV Mattersburg 3:0 (2:0)

Merkur-Arena, 8.378 Zuschauer, SR Weinberger

Tore: Alar (28., 34.), Eze (57.)

Sturm: Siebenhandl – Koch, Spendlhofer, Maresic – Lovric – Röcher (77./Huspek), Zulj, Jantscher, Hierländer – Eze (72./Jeggo), Alar (61./Edomwonyi)

Mattersburg: Kuster – Höller, Malic, Ortiz (63./Mahrer), Novak – Seidl (46./Ertlthaler), Jano – Pink (58./Okugawa), Perlak, Gruber – Prevljak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth