Der Cashpoint SCR Altach hat den Krisengipfel in der Tipico Bundesliga gewonnen und damit den ersten Heimsieg im Jahr 2018 gefeiert. Die Vorarlberger setzten sich zuhause gegen den Tabellenvorletzten RZ Pellets WAC mit 2:1 durch. Dabei gingen die Gäste sogar in Führung. Dever Orgill stellte nach einer Offenbacher-Hereingabe auf 0:1. Danach spielten aber nur noch die Altacher, die durch Treffer von Otubanjo und Grbic mit 2:1 in Führung gingen und diesen Vorsprung auch über die Zeit brachten. Für die Vorarlberger war es der erste Ligasieg seit dem 2:1 gegen St. Pölten Anfang März. Der WAC kassierte hingegen die achte Niederlage in Folge und befindet sich weiterhin im freien Fall. 

 

Altach-Trainer Klaus Schmidt darf sich über den ersten Heimsieg im Jahr 2018 freuen. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Schmidt muss improvisieren – Ibertsberger baut halbe Startelf um

Altach-Coach Klaus Schmidt stellte seine Mannschaft im Vergleich zur Heimniederlage gegen die Admira auf zwei Positionen um. Valentino Müller und Yusuf Otubanjo rückten für Benedikt Zech (Rotsperre) und Louis Mahop (nicht im Kader) in die Startelf der Vorarlberger. WAC-Interimstrainer Robert Ibertsberger baute seine Mannschaft gegenüber dem 0:2 zuhause gegen Mattersburg ordentlich um und brachte gleich sechs Neue. Der erste Wechsel begann ganz hinten: Christian Dobnik spielte anstelle von Alexander Kofler im Tor. Des Weiteren kamen Palla, Igor, Frieser, Jovanovic und Orgill für Sollbauer, Drescher, Flecker, Rabitsch und Topcagic in die Startformation der Kärntner.

Altach dominiert den Krisengipfel

Die Hausherren starteten sehr engagiert ins Krisenduell und hatten gleich die erste Chance des Spiels: Otubanjo brachte Nutz in Position, dessen Schuss von knapp außerhalb des Strafraums WAC-Goalie Dobnik, der heute anstelle des zuletzt oft unsicheren Alexander Kofler im Tor stand, sicher parierte (5.). Die beiden Teams bescherten den Fans in der Cashpoint-Arena eine flotte und abwechslungsreiche Partie, in der die Gäste erstmals nach 13 Minuten gefährlich wurden: Altach-Keeper Kobras musste sich bei einem Jovanovic-Schuss lang machen und lenkte das Leder über die Latte. Wenige Minuten später sah Kobras weniger gut aus: Der Schlussmann der Altacher lief bei einer Freistoßhereingabe von Offenbacher viel zu spät aus seinem Tor, was zur Folge hatte, dass Orgill relativ unbedrängt einköpfen konnte – 0:1 (20.).

Wenige Augenblicke später kamen die Hausherren aber beinahe zum Ausgleich: Grbic legte per Kopf auf Otubanjo ab, dessen Gewaltschuss haarscharf am Tor vorbeizischte (25.). Wenige Minuten später machte es Otubanjo besser: Gebauer setzte sich auf der rechten Seite stark gegen Palla durch und zog Richtung Strafraum, wo er Otubanjo bediente. Der Nigerianer konnte völlig unbedrängt abziehen und ließ Dobnik keine Chance – 1:1 (33.). In der Folge hatte Altach das Spiel im Griff und war dem Führungstreffer näher: Die beste Chance vor der Pause vereitelte Rnic, der einen Schuss von Lienhart gerade noch vor der Linie klären konnte. So ging es mit einem 1:1-Remis in die Pause.

Grbic-Traumtor lässt Altach jubeln

Die zweiten 45 Minuten begannen mit einem Knalleffekt: Adrian Grbic knallte einen Freistoß aus rund 25 Metern sehenswert ins linke Kreuzeck – 2:1 (47.). 5. Saisontor für den 8-fachen österreichischen U21-Teamspieler. In der Folge hatten die Hausherren das Spiel klar im Griff und drängten auf den dritten Treffer, doch Otubanjo scheiterte an Dobnik, der stark reagierte (53.). Kurz darauf hatten die Kärntner aber die große Chance auf den Ausgleich: Nach einem Doppelpass konnte Ouedraogo relativ unbedrängt abziehen und setzte die Kugel nur knapp am langen Eck vorbei (55.).

Die Mannen von Interimscoach Robert Ibertsberger waren zwar bemüht, doch die Altacher standen hinten sehr kompakt und machten den Gästen das Leben schwer. In der Schlussphase waren die Vorarlberger so gut wie ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt und hielten die Gäste weitestgehend vom eigenen Tor fern. Kurz vor Schluss hatte der eingewechselte Akyildiz die Entscheidung auf dem Fuß, lief alleine auf WAC-Goalie Dobnik zu, scheiterte aber am Schlussmann der Kärntner (88.). In der Nachspielzeit warfen die Gäste zwar alles nach vorne, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.

Stimmen zum Spiel

Klaus Schmidt, Trainer SCR Altach, gegenüber Sky: „Wir haben drei Spiele hintereinander verloren und heute den ersten Heimsieg im Frühjahr geschafft – Erleichterung. Jetzt heißt es Mut fassen, Mund abputzen und weiter nach vorne schauen, neu orientieren und Kontinuität reinbringen. Am Samstag wird es gegen Red Bull schwer genug. Die Erleichterung ist in der Kabine zum Angreifen. Für das arbeiten wir die ganze Woche. Man sieht auch wie die Fans dankbar sind und sofort wieder mitgehen, wenn sie sehen, dass wir alles geben.“ 

Altach-Torschütze Adrian Grbic am Sky-Mikro: „Wir haben von der ersten Minute an Gas gegeben. Man hat gesehen, dass wir den Sieg wollten. Ich bin stolz auf mein Freistoßtor, aber ich freue mich mehr für die Mannschaft. Der Sieg tut uns allen gut, er war sehr wichtig für uns. Wir haben uns unter der Woche besprochen, haben uns gut ausgetauscht.“

WAC-Interimscoach Robert Ibertsberger im Sky-Interview: „Den Trainereffekt kann man vergessen. Wir müssen uns von Spiel zu Spiel alles hart erarbeiten. Es war heute eine Steigerung, aber zwingenden Chancen haben wir nicht gehabt. Es war Okay, aber wir können nichts mitnehmen und deshalb sind wir nicht zufrieden.“

Cashpoint SCR Altach – RZ Pellets WAC 2:1 (1:1)

Cashpoint-Arena, 3.827 Zuschauer, SR Lechner

Tore: Otubanjo (33.), Grbic (47.) bzw. Orgill (20.)

Altach: Kobras – Lienhart, Oum Gouet, Netzer, Schreiner – Salomon – Müller, Grbic (81./Akyildiz), Nutz (86./Tartarotti), Gebauer – Otubanjo (67./Meilinger)

WAC: Dobnik – Palla, Rnic, Igor, Wernitznig – Frieser (73./Flecker), Offenbacher, Ashimeru (46./Rabitsch), Jovanovic – Ouedraogo (80./Topcagic), Orgill

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth