Nur drei Tage nach der magischen Europacup-Nacht gegen Lazio Rom ging es für den FC Red Bull Salzburg in der Tipico Bundesliga weiter. Zum Abschluss der 30. Runde feierten die erfolgreichen Bullen einen fulminanten 6:2-Auswärtssieg gegen den FC Flyeralarm Admira. Dabei machte vor allem ein Mann auf sich aufmerksam: Startelf-Debütant Enock Mwepu. Der Sambier war an den ersten beiden Treffern in Halbzeit eins entscheidend beteiligt und bejubelte nach einem Traum-Volley sogar sein erstes Tor in der Bundesliga. Nach dem Seitenwechsel schenkten Gulbrandsen und Munas Dabbur per Doppelpack der Admira drei weitere Tore ein. Patrick Schmidt betrieb mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack nur Ergebniskosmetik. 

 

Gnadenlos: Salzburg fügt der Admira eine deutliche Heimpleite zu. 

Fast schon erwartungsgemäß nahm Marco Rose einige Änderungen vor

Admira-Trainer Ernst Baumeister stellte seine Mannschaft im Vergleich zum knappen Auswärtssieg gegen Altach auf zwei Positionen um. Anstelle von Maximilian Sax und Lukas Malicsek rotierten Alexander Merkel und Patrick Schmidt in die Startformation der Niederösterreicher. Sein Gegenüber Marco Rose nahm wie erwartet einige Änderungen gegenüber dem sensationellen Erfolg gegen Lazio Rom vor. Alexander Walke, Andre Ramalho, Amadou Haidara, Valon Berisha, Reinhold Yabo und Hee-Chan Hwang waren heute nicht mit von der Partie. Dafür spielten Cican Stankovic, Marin Pongracic, Diadie Samassekou, Enock Mwepu, Hannes Wolf sowie Fredrik Gulbrandsen von Beginn an.

Den Grundstein zum klaren Sieg legten die Bullen bereits in der ersten Halbzeit

Das Spiel hätte für die Europacup-Helden aus Salzburg nicht besser beginnen können: Gulbrandsen fing einen gewagten Querpass von Ulmer ab und bediente Startelf-Debütant Enock Mwepu, der mit einem idealen Pass Gulbrandsen auf die Reise schickte. Der Norweger umkurvte Leitner und drückte die Kugel über die Linie ins verwaiste Tor – 0:1 (3.). Sein Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, da der Norweger bei der Ballannahme knapp im Abseits gestanden war. In der Folge hatten die Bullen das Spielgeschehen deutlich im Griff, ohne jedoch gefährlich zu werden. Bis zur 23. Minute: Lainer leitete einen wunderschönen Angriff ein und spielte auf Wolf, der umgehend Schlager bediente. Der wiederum schickte den in die Tiefe gestarteten Wolf auf die Reise, der Leitner keine Chance ließ – 0:2 (23.).

Erst nach dem zweiten Gegentreffer wachte die Admira auf, doch Walke-Ersatz Stankovic machte sowohl einen Schuss von Merkel als auch einen Kopfball von Wostry stark zunichte. Die Admira belohnte sich für die Offensivbemühungen: Ebner setzte auf dem rechten Flügel Zwierschitz in Szene, der den Ball gerade noch vor dem Torout ins Zentrum brachte. Dort lauerte Patrick Schmidt, der per Kopf auf 1:2 verkürzte (33.). Wenige Zeigerumdrehungen später war der alte Zwei-Tore-Vorsprung wiederhergestellt: Eine weite Flanke von Dabbur landete bei Startelf-Debütant Mwepu, der das Leder volley unter die Latte hämmerte – Ein Traumtor des Youngster aus Sambia – 1:3 (36.). So gingen die Bullen mit einer komfortablen Führung in die Halbzeitpause.

Wahnsinns Debüt: Enock Mwepu bejubelt sein Traumtor zum 3:1.  

Gnadenlose Salzburger stürzen überforderte Admira in ein Debakel

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der BSFZ-Arena. Kurz nach Seitenwechsel musste die Salzburger aber beinahe den zweiten Gegentreffer an diesem Abend hinnehmen, doch Ulmer konnte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Jakolis retten (48.). Die erste Chance des Tabellenführers in Halbzeit zwei sollte aber prompt zum vierten Treffer führen: Der überragende Mwepu bediente Schlager, der mit einem sehenswerten Steilpass Gulbrandsen auf die Reise schickte. Der Norweger blieb im Eins gegen Eins mit Leitner cool und schob locker ein – 1:4 (57.). Für die Admira wurde der Abend allerdings nicht besser. Ganz im Gegenteil: Über Mwepu und Schlager kam der Ball zu Lainer, der mit einer idealen Flanke Dabbur bediente. Der Israeli konnte völlig unbedrängt zum 1:5 einköpfen (60.).

Machtlos: Admira-Goalie Andreas Leitner wurde von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. 

In der Folge schalteten die Bullen zwar etwas zurück, waren dem 6:1 trotzdem näher als die Admira dem 2:5. Eine Viertelstunde vor Schluss bekamen die Bullen nach einem unnötigen Rempler von Merkel gegen Mwepu von Referee Ciochirca zurecht einen Elfmeter zugesprochen. Top-Torschütze Munas Dabbur übernahm die Verantwortung, scheiterte aber an Leitner, der im richtigen Eck war (75.). Wenige Minuten später durfte Dabbur dann doch sein 19. Saisontor bejubeln: Nach einem sehenswerten hohen Zuspiel legte Minamino uneigennützig auf den Israeli ab, der den indisponierten Strauss einmal mehr alt aussehen ließ und locker zum 1:6 einschob (82.). In der Nachspielzeit leistete sich der eingewechselte Oguene einen schweren Schnitzer, der zum zweiten Treffer der Admira führte. Patrick Schmidt blieb im Eins gegen Eins mit Stankovic cool und schnürte den Doppelpack - 2:6 (90.+2). 

Stimmen zum Spiel

Admira-Trainer Ernst Baumeister bei Sky: „Wir haben zu naiv gespielt, es war 65 Minuten ein gutes Spiel von beiden Mannschaften, das klingt (bei einer 2:6-Niederlage) zwar komisch, wir haben ganz gut mitgespielt. Nach zwei Minuten waren wir hinten, dann ist der Drang nach vorne da. Das erste Tor war Abseits habe ich gehört, sicher kein Vorteil für uns. Bei 6:2 braucht man sich nicht ausreden, aber es ist trotzdem entscheidend, wenn du so früh gegen Red Bull Salzburg zurück bist. Sie haben die Tore zu leicht gemacht, 5:0 geführt und beim Elfer dann die erste Chance verhaut. Wir haben uns schlecht verhalten in der Defensive. So schnell wie möglich abhaken, nächste Woche wartet gegen Rapid wieder eine schwere Aufgabe. Entscheidend sind wir, was die anderen machen, können wir nicht beeinflussen.“

Marco Rose, Coach Red Bull Salzburg, gegenüber Sky: „Es ist hinten raus sehr souverän geworden. Wichtig war, dass wir von der ersten Minute an die richtige Einstellung, die richtige Schärfe, gehabt haben. Es war lange ein Spiel, wo wir uns die klare Überlegenheit erkämpfen mussten und die Admira ins Spiel zurückgebracht haben. Es waren heute ein paar schöne Tore dabei. Enock (Mwepu) mit einer traumhaften Volleyabnahme. Wichtig, dass wir in den nächsten Wochen alles an Punkten in der Liga mitnehmen. Mit der Dreifachbelastung lernen wir alle ein Stück weiter diese Saison. 

FC Flyeralarm Admira – Red Bull Salzburg 2:6 (1:3)

BSFZ-Arena, 2.800 Zuschauer, SR Ciochirca

Tore: Schmidt (33., 90.+2) bzw. Gulbrandsen (3., 57.), Wolf (23.), Mwepu (36.), Dabbur (60., 82.)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Wostry, Strauss, Scherzer – Lackner (73./Petlach) – Jakolis, Merkel, Ebner (85./L. Malicsek), Grozurek (65./Hausjell) – Schmidt

Salzburg: Stankovic – Lainer, Pongracic, Caleta-Car (77./Onguene), Ulmer – Samassekou – Mwepu, Wolf, Schlager (67./Haidara) – Gulbrandsen (65./Minamino), Dabbur

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth