Jetzt steht es auch rechnerisch fest: Der FK Austria Wien wird in der kommenden Saison nicht im Europacup vertreten sein. Die Veilchen kamen in der 33. Runde der Tipico Bundesliga zuhause gegen den FC Flyeralarm Admira nicht über ein torloses Remis hinaus und rangieren damit drei Runden vor Schluss weiterhin zehn Punkte hinter den fünftplatzierten Niederösterreichern. Die Admira kann hingegen nach der Niederlage des SV Mattersburg gegen Altach mit der Europa League planen. 

Dominante Veilchen vergeben zahlreiche Torchancen

Austria-Trainer Thomas Letsch reagierte auf die Heimpleite gegen Mattersburg und stellte seine Mannschaft auf vier Positionen um. Borkovic, Salamon, Demaku sowie Friesenbichler rotierten für Stronati, Stangl, Venuto und Monschein in die Anfangsformation der Veilchen. Sein Gegenüber Ernst Baumeister nahm gegenüber dem Heimerfolg gegen Wolfsberg vor einer Woche zwei Änderungen vor. Neben dem 17-jährigen Aiwu, der heute sein Bundesliga-Debüt feierte, kam auch Sax neu in die Startelf der Niederösterreicher. Ebner und Schmidt waren heute nicht mit von der Partie. 

Überraschendes Bild: Spielmacher Raphael Holzhauser nahm zunächst auf der Bank Platz. 

Die Hausherren waren in der Anfangsphase engagierter und hatten folgerichtig auch die erste Chance des Spiels: Eine kurz abgespielte Grünwald-Ecke landete bei Salamon, dessen Direktschuss von der Strafraumgrenze Leitner stark parierte (6.). Von den Gästen kam in der Offensive wenig bis gar nichts. Umso beschäftigter waren die Mannen von Ernst Baumeister mit Defensivaufgaben. Nach einem Ballverlust von Wostry ging es schnell, Pires bediente den im Rückraum lauernden Klein, dessen Schuss knapp vorbeizischte (24.).

Wesentlich mehr drinnen war wenig später, als Felipe Pires plötzlich völlig alleine auf Leitner zulief, dem Admira-Goalie das Leder aber fast schon in die Hände schupfte (28.). Keine Minute später hatte der Brasilianer die nächste Top-Chance, scheiterte jedoch erneut am Admira-Schlussmann. Nach etwas mehr als einer halben Stunde probierte es Michael Madl per Direktfreistoß, verfehlte das Tor jedoch knapp (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff herrschte nochmals Aufregung im Strafraum der Admira: Vorsager traf im Strafraum Prokop in der Magengegend, doch die Pfeife von Referee Schüttengruber blieb stumm (44.). 

Bundesliga-Debüt: Der 17-jährige Emanuel Aiwu machte seine Sache sehr gut. 

Austria kommt nicht über Remis hinaus

Beide Mannschaften kehrten mit demselben Personal auf das Feld zurück. Unverändert auch das Spielgeschehen: Die Austria war weiterhin die dominante Mannschaft und hatte nach einer einstudierten Freistoß-Variante die Chance aufs 1:0, doch Friesenbichlers Stanglpass fand keinen Mitspieler (51.). Wenige Augenblicke später schickte Friesenbichler Prokop auf die Reise, doch Leitner war schnell herausgeeilt und konnte die Situation bereinigen (53.). Ein schlimmer Patzer von Borkovic ermöglichte den Gästen dann die Top-Chance auf die Führung aus dem Nichts, doch Grozurek scheiterte völlig freistehend an Pentz (56.). Fortan war die Partie ausgeglichen. Torchancen waren eher Mangelware.

In der 77. Minute kombinierten sich die Gäste sehenswert in den Strafraum der Veilchen, doch Pentz konnte in letzter Sekunde Schlimmeres verhindern. Praktisch im Gegenzug hatte Monschein den ersten Treffer auf dem Fuß, zögerte jedoch zu lange und vertändelte die Top-Chance (80.). Keine Minute später hatten die Veilchen die nächste Chance, doch der eingewechselte Holzhauser traf nur die Stange (81.). Es sollte die letzte gute Chance der Veilchen bleiben, um die theoretische Chance auf den Europacup doch noch zu wahren. So war es nach 94 Minuten Gewissheit: Die Austria wird in der kommenden Saison nicht im Europacup vertreten sein. 

Stimmen zum Spiel

Austria-Coach Thomas Letsch bei Sky: „Der Punkt fühlt sich fürchterlich an. Das Ergebnis ist alles andere, als wie das Spiel gelaufen ist. Wir haben das Spiel von der ersten Minute an dominiert. Wir hatten sehr viel mehr Torchancen als der Gegner, aber unterm Strich ist entscheidend, ob der Ball reingeht. Das Quäntchen Glück hatten wir nicht. Es ist typisch für die Situation und absolut enttäuschend. Wir treffen falsche Entscheidungen – das zeugt von Unsicherheit. Die Spieler sind auch nur Menschen. Es war zu sehen, dass der Wille der Mannschaft da war. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Wir müssen die richtigen Lehren daraus ziehen und in der nächsten Saison eine Topsaison spielen.“

Ernst Baumeister, Trainer Admira, gegenüber Sky: „Ich kann gut damit leben. Wir haben uns den Punkt heute schwer erkämpft. Wir haben nicht gespielt, wie man normal Fußball spielt. Im Endeffekt war der Punkt nicht ganz unverdient. Die ersten 25 Minuten waren wir kaum anwesend. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann offengehalten.“

Max Sax über seinen Wechsel zum FK Austria Wien: „Ich habe probiert, nicht viel darüber nachzudenken und glaube, es ist mir auch gelungen. Ich habe viele Freunde hier und wenn es so sein soll, schaue ich ihnen gerne beim Kicken zu.“

FK Austria Wien – FC Flyeralarm Admira 0:0 

Happel-Stadion, 6.050 Zuschauer, SR Schüttengruber 

Austria: Pentz – Klein, Madl, Borkovic, Salamon – Serbest (69./Holzhauser) – Demaku, Prokop (69./Monschein), Grünwald – Friesenbichler (80./Venuto), Pires 

Admira: Leitner – Zwierschitz, Wostry, Strauss, Aiwu – Lackner – Sax (90./Hausjell), Vorsager, Merkel (84./Toth), Jakolis (70./Starkl) – Grozurek 

 

Fotos: Josef Parak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth