Im Zuge der 1. Runde des ÖFB-Cups erwartete die "Gallier" vom SV Allerheiligen am heutigen Abend mit Bundesligist SV Mattersburg eine schwere Aufgabe. Natürlich war die Außenseiterrolle im Vorfeld klar für die Eskinja-Elf reserviert, doch der SV Allerheiligen wollte den Favoriten zumindest ärgern. Und dies gelang den Steirern auch über weite Strecken - vor allem in der zweiten Hälfte war es ein enges Match, indem sich am Ende dennoch der Favorit nach wackliger Führung mit 3:1 durchsetzen konnte. 

 

Allerheiligen gleicht frühe Führung aus - doch Mattersburg kontert mit Standard-Stärke

Die "Gallier" versuchten von der ersten Minute an mit viel Kämpferherz gegen den Bundesligisten aus Mattersburg vorzugehen. Und dies gelang in den Anfangsminuten recht ordentlich - bis zur 7. Minute. Die Gäste verschafften sich Platz im Mittelfeld, Salomon schickte Höller auf der rechten Seite steil. Dessen Flanke wurde schön vom zweiten Pfosten mit dem Kopf auf Kvasina abgelegt, der keine Probleme hatte zum frühen 1:0 für den Favoriten einzunetzen (7.). Der Favorit übernahm auch in der Folge klar das Kommando, doch die "Gallier" präsentierten sich dennoch sehr lauf- und einsatzfreudig, kamen ihrerseits aber kaum zu zwingenden Gelegenheiten. Mit der Führung im Rücken agierte der Bundesligist in der Defensive souverän und ließ die Allerheiligen-Offensive laufen. Beinahe hätte es nach knapp 20 Minuten ein zweites Mal geklingelt, doch Salomon verpasste knapp eine Kvasina-Hereingabe (21.). Danach zeigten sich die Hausherren - und wie: Petar Zubak zog von halblinks in die Mitte, nahm sich ein Herz und zog einfach mal ab: Via Pfosten fand der Ball seinen Weg ins Gehäuse von Mattersburg-Keeper Kuster zum 1:1-Ausgleich (24.). Doch dieser Ausgleichstreffer hielt nicht lange an: In der 33. Minute gingen die Mattersburger erneut mit 2:1 in Führung. Nach einer Ecke hatte sich Cesar Ortiz nach oben geschraubt und per Kopf vollendet (33.). Die Gäste drückten jetzt noch vor dem Halbzeitpfiff auf eine Art Vorentscheidung und die Hausherren hatten alle Hände damit zu tun, sich zu befreien und ihrerseits Chancen zu kreieren. Kurz vor der Pause wurde es noch einmal gefährlich für Schögl im Tor der "Gallier", doch der Tormann konnte einen gefährlich getretenen Freistoß von der rechten Seite vernünftig parieren (40.). Mit einem knappen 2:1-Vorsprung für den Bundesligisten ging es in die Pause.

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"Gallier"-Coach Eskinja dürfte mit der Leistung seiner Elf trotz Niederlage zufrieden sein.

 

Allerheiligen presst und verkauft sich gut, kommt aber nicht mehr zum Tor-Erfolg

Die Hausherren kamen wieder giftig aus der Kabine und versuchten den Bundesligisten früh zu stören. Die "Gallier" schoben ihre Offensivreihe jetzt etwas nach vorne und versuchten früher anzugreifen. Dies eröffnete naturgemäß Räume für die Mattersburger, die jetzt darauf lauerten, einen vorentscheidenden Konter abzuschließen. Die Eskinja-Elf ließ jetzt ansehnlich die Kugel laufen, doch am Mattersburger Strafraum war meist Schluss für die "Gallier". Die Heim-Elf machte vor allem körperlich einen sehr anständigen Eindruck, die Mattersburger hatten jetzt alle Hände voll zu tun, die Führung zu halten, auch wenn dicke "Gallier"-Chancen Mangelware blieben. Anders als noch in Hälfte eins kamen die Burgenländer kaum gefährlich in den Strafraum. In der 78. Minute dann die große Chance zur endgültigen Entscheidung, doch nach einem Querschläger im Strafraum semmelte Puentenueva den Ball aus kurzer Distanz übers Tor (78.). Die kämpferische Leistung des Außenseiters war aller Ehren wert, letztlich langte es spielerisch nicht mehr für den Ausgleich. Die Mattersburger taten sich auch in der Schlussphase dieses Spiels spielerisch schwer. Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte hätten sich die "Gallier" durchaus eine Verlängerung verdient gehabt. Die nächste Riesenchance den Deckel drauf zu machen verpasste der Bundesligist in der 84. Minute: Eine Hereingabe von links nach einer tollen Doppelpass-Kombination setzte der Mattersburger Stürmer denkbar knapp am Kasten vorbei (84.). Die Heimischen versuchten in den Schlussminuten noch einmal alles, doch der Ausgleich wollte nicht klappen. Ganz im Gegenteil: In der Nachspielzeit sorgte Marko Kvasina mit dem Kopf nach einer Flanke mit seinem zweiten Treffer für den 3:1-Endstand. Kurz darauf war Schluss - der SV Allerheiligen muss sich nach großem und leidenschaftlichem Kampf erwartungsgemäß dem Bundesligisten mit 1:3 geschlagen geben.

Maurice Amtmann (Sektionsleiter SV Allerheiligen): "Man muss sagen, das war unter dem Strich eine beachliche Leistung. Mattersburg ist mit der kompletten Garnitur angereist und bei uns ist ein Großteil noch zusammengewürfelt. Wir wollten das Unentschieden, das hat man an Körpersprache und Einsatz gesehen. Umso bitterer, dass es nicht geklappt hat. Wir können auf dieser Leistung aufbauen und freuen uns auf die Saison."

SV Allerheiligen - SV Mattersburg 1:3 (1:2)

Sportplatz SV Allerheiligen, 530 Zuseher, SR Andreas Heiss

SV Allerheiligen: Schögl, Bevab, Janjis, Friesenbichler, Koca, Glavas (85. Martincevic), Zubak, Mandic, Kager, Fauland, Ziger

SV Mattersburg: Kuster, Malic, Puentenueva, Höller (89. Perlak), Kvasina, Farinas (90.+1 Erhardt), Gruber (77. Jefte Betancor Sanchez), Renner, Salomon, Ertlthaler, Kerschbaumer

Torfolge: 0:1 Marko Kvasina (7.), 1:1 Petar Zubak (24.), 1:2 Cesar Ortiz Puentenueva (33.), 1:3Marko Kvasina (90.+1)

 

Foto: Richard Purgstaller

 

Geschrieben von Pascal Stegemann