Der SK Sturm Graz ist aus der Champions-League-Qualifikation ausgeschieden. Eine Woche nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel in Amsterdam mussten sich die Grazer auch im Rückspiel in der ausverkauften Merkur-Arena Ajax deutlich mit 1:3 geschlagen geben. Klaas-Jan Huntelaar (39., 77.) sowie Dusan Tadic (48.) sorgten mit ihren Toren für klare Verhältnisse. Onanas Eigentor ist nur mehr Ergebniskosmetik (89.). Die Niederländer steigen mit einem Gesamtscore von 5:1 in die dritte Quali-Runde der Champions League auf. Für den SK Sturm geht es in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation weiter. Dort bekommen es die Blackys mit dem Sieger der Partie Dundalk FC (IRL) gegen AEK Larnaca (CYP) zu tun. 

 

Eine Nummer zu groß: Ajax ließ Sturm Graz in beiden Partien keine Chance. Foto: Richard Purgstaller

4-4-2-Grundordnung: Vogel setzt auf das Sturmduo Hosiner-Eze

Sturm-Trainer Heiko Vogel stellte seine Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel vor einer Woche auf zwei Positionen um. Anastasios Avlonitis, der am vergangenen Samstag gegen Hartberg keinen guten Tag erwischte und ein Eigentor erzielte sowie Lukas Grozurek nahmen heute vorerst auf der Ersatzbank Platz. Dafür rückten Sandi Lovric und Philipp Hosiner, der mit Emeka Eze die Doppelspitze bildete, in die Startelf der Steirer. Bei den Niederländern gab es im Vergleich zur Vorwoche nur eine Änderung. Neuerwerbung Dusan Tadic stand heute erstmals in einem Pflichtspiel in der Startelf. Dafür musste Donny van de Beek auf die Bank weichen. 

Der „Hunter“ begräbt die Hoffnungen der Blackys

In einer flotten Anfangsphase waren es die Gäste aus Amsterdam, die schnell und schnörkellos in die Spitze spielten und früh für eine Vorentscheidung hätten sorgen können. Neuzugang Dusan Tadic war nach einem feinen Steilpass auf und davon und probierte mit einem Lupfer zum Erfolg zu kommen. Doch Dario Maresic rauschte heran und konnte den frühen Gegentreffer gerade noch verhindern (5.). Sturm versteckte sich nicht und versuchte den Spielaufbau der Amsterdamer früh zu unterbinden. Darüber hinaus spielten die Hausherren gefällig nach vorne, ohne jedoch richtig gefährlich zu werden. Zwingend wurden aber nur die Gäste aus den Niederlanden: Neres bekam auf der linken Seite zu viel Platz und legte ideal auf Huntelaar quer, der völlig freistehend an Siebenhandl scheiterte. Eine Glanztat des 28-jährigen Schlussmanns (27.). 

Starker Rückhalt: Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl verhinderte heute eine höhere Niederlage. Foto: Richard Purgstaller

Wenig später brachte das Zusammenspiel zwischen Neres und Huntelaar den ersten Treffer des Spiels und damit auch die Vorentscheidung in diesem Quali-Duell: Spendlhofer entfernte sich bei einer Neres-Flanke zu weit von Huntelaar, der alle Zeit der Welt hatte, um den Ball anzunehmen und selbigen trocken im Tor zu versenken - 0:1 (39.). Kurz vor der Pause rettete Siebenhandl gegen den völlig blanken Neres (44.), ehe sich Ajax-Keeper Onana bei einem wuchtigen Hierländer-Distanzschuss erstmals auszeichnen konnte (45.). 

Sturm findet sich mit Klassenunterschied ab

Heiko Vogel reagierte zur Pause, brachte Markus Pink für den schwachen Philipp Hosiner ins Spiel. Es dauerte allerdings nur wenige Sekunden, bis die Gäste den Hausherren endgültig den Zahn zogen: Mazraoui wurde auf der rechten Seite nicht energisch genug attackiert und konnte unbedrängt zur Mitte spielen, wo Tadic lauerte und nur mehr einschieben musste - 0:2 (48.). Zwei Minuten später hätten die Grazer verkürzen müssen: Zunächst brachte der eingewechselte Pink eine scharfe Eze-Hereingabe aus kürzester Distanz nicht im Tor unter, ehe Lovric den Ball nicht richtig traf und völlig verzog (50.). In der Folge war die Luft völlig draußen. Sturm fand sich mit dem Klassenunterschied ab und versuchte den Schaden in Grenzen zu halten.

In der Schlussviertelstunde durfte auch der ehemalige Rapid-Akteur Maximilian Wöber mitwirken. Und der verbuchte nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung ein Erfolgserlebnis: Der Linksfuß schickte mit einem perfekt getimten Steilpass Klaas-Jan Huntelaar auf die Reise, der vor Siebenhandl cool blieb und den Schlussmann der Grazer trocken überlupfte - 0:3 (77.). Kurz vor Schluss durften sich die Hausherren doch noch über den Ehrentreffer freuen. Onana lenkte einen versprungenen Rückpass von Kapitän De Ligt ins eigene Tor - 1:3 (89.).

Champions-League-Qualifikation, 2. Runde, Rückspiel

SK Sturm Graz - Ajax Amsterdam 1:3 (0:1)

Hinspiel: 0:2, Gesamt: 1:5

Merkur-Arena; 15.172 Zuschauer (ausverkauft); SR Frankowski (POL)

Tore: Onana (89./Eigentor) bzw. Huntelaar (39., 77.), Tadic (48.)

Sturm Graz: Siebenhandl - Koch, Spendlhofer, Maresic, Ferreira - Lovric, Lackner (59./Obermair), Hierländer - Zulj - Hosiner (46./Pink), Eze (66./Huspek)

Ajax Amsterdam: Onana - Mazraoui, De Ligt, Frenkie De Jong, Tagliafico (55./Blind) - Tadic (67./Van de Beek), Schöne, Eiting (75./Wöber) - Neres, Huntelaar, Ziyech

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth