Nach einjähriger Abstinenz kehrte der SK Rapid Wien wieder aufs internationale Parkett zurück. Die Grün-Weißen trafen am Donnerstag im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League auf den slowakischen Rekordmeister Slovan Bratislava. Doch das Europacup-Comeback der Hütteldorfer war nicht von Erfolg gekrönt. Die Wiener mussten sich nach einer intensiven Partie knapp mit 1:2 geschlagen geben. Stefan Schwab brachte die Hütteldorfer früh in Führung (12.). Slovan schlug jedoch zurück und drehte die Partie. In der Schlussphase scheiterte Deni Alar vom Elfmeterpunkt. 

 

Goran Djuricin muss sich für das Rückspiel nächsten Donnerstag etwas überlegen. Foto: GEPA pictures/Wien Energie

Rapid gelingt perfekter Start, doch Slovan schlägt zurück

Rapid-Coach Goran Djuricin veränderte seine Startelf gegenüber dem 1:1-Remis gegen Altach auf einer Position. Veton Berisha spielte heute anstelle von Neuerwerbung Andrei Ivan von Beginn an. 

Rapid startete engagiert und kam durch einen Schuss von Alar zur ersten Chance der Partie. Slovan-Keeper Greif war aber rechtzeitig zur Stelle und klärte zur ersten Ecke des Spiels (3.). Die Hütteldorfer blieben weiter am Drücker und erwischten einen Start nach Maß: Nach einer Murg-Ecke stand Schwab plötzlich völlig unbedrängt im slowakischen Strafraum und musste nur mehr einschieben - 0:1 (12.). Ein idealer Start für die Gäste aus Wien. 

Rapid hatte das Spiel im Griff, gab das Tempo vor und war dem zweiten Treffer näher als die Slowaken ihrem ersten: Christoph Knasmüllner probierte es mit einem frechen Schuss von der Mittellinie, der sich auf die Querlatte senkte (27.). Eine Standardsituation brachte allerdings den überraschender Ausgleich: Bozhikov, der Kapitän Slovans stieg bei einer Ecke am höchsten und köpfelte zum 1:1-Ausgleich ein (29.). In der Folge flachte die Partie stark ab. Vom anfänglichen Druck der Hütteldorfer war mittlerweile nichts mehr zu sehen.

Slowaken agieren clever, Alar scheitert vom Elfmeterpunkt

Unmittelbar nach Seitenwechsel waren es die Gäste aus Wien, die erstmals anklopften: Veton Berisha konnte unbedrängt im slowakischen Strafraum Maß nehmen und zwang Slovan-Goalie Greif zu einer Glanztat (48.). Wenige Augenblicke später gingen die Slowaken aus dem Nichts in Führung: Cavric setzte sich auf der rechten Seite energisch durch und gab scharf zur Mitte, wo Neo-Verteidiger Barac klären wollte, den Ball jedoch im eigenen Netz versenkte - 2:1 (50.). Eine extrem bittere Szene aus Sicht der Wiener. Rapid wirkte ob des Gegentreffers schockiert, musste in weiterer Folge heikle Situationen überstehen: Strebinger verschätzte sich bei einer Ecke völlig und segelte am Ball vorbei. Ein Slowake konnte die Top-Chance allerdings nicht nutzen und verfehlte das halbleere Tor (55.). 

Im Laufe der zweiten Halbzeit fand Rapid wieder besser in die Partie und machte mehr für das Spiel. Gefährliche Abschlüsse waren allerdings absolute Mangelware. Auch die Hereinnahme des zuletzt so gefährlichen Andrei Ivan brachte nicht den gewünschten Umschwung. Goran Djuricin setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte, brachte mit Neuzugang Jeremy Guillemenot einen weiteren Stürmer ins Spiel. Nach einem Foul von Savicevic an Alar bekamen die Hütteldorfer einen Elfmeter zugesprochen. Der Gefoult probierte es selbst, scheiterte aber an Slovan-Keeper Greif. Der Nachschuss von Alar wurde von Apau auf oder knapp hinter der Linie geklärt (83.). Auf den TV-Bildern war die Szene nicht eindeutig aufzulösen. Jedenfalls bitter für die Gäste. In den Schlussminuten agierten die Slowaken clever, was zur Folge hatte, dass Rapid nicht mehr gefährlich vor das slowakische Tor kam. 

Europa-League-Qualifikation, 3. Runde, Hinspiel

Slovan Bratislava - SK Rapid Wien 2:1 (1:1)

Pasienky-Stadion, Bratislava; 9.563 Zuschauer; SR Raczkowski (POL)

Tore: Bozhikov (29.), Barac (49./Eigentor) bzw. Schwab (12.)

Slovan Bratislava: Greif - Apau, Salata, Bajric, Bozhikov - Nono (87./Rabiu) - Rharsalla, Holman (46./Savicevic), Drazic (90./Laczko) - Cavric, Sporar

Rapid Wien: Strebinger - Potzmann, Sonnleitner, Barac, Bolingoli - D. Ljubicic, Schwab - Murg (78./Guillemenot), Knasmüllner (68./Ivan), Veton Berisha - Alar

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth