Drei Tage nach dem rabenschwarzen Europacup-Abend gegen AEK Larnaca setzte es für den SK Sturm Graz die nächste Niederlage. Die Grazer mussten sich in der dritten Runde der Tipico Bundesliga auswärts dem SKN St. Pölten mit 0:2 geschlagen geben. Daniel Luxbacher brachte die Niederösterreicher früh in Führung (12.). Die „Blackys“ konnten die defensiv sehr stabilen Niederösterreicher nie wirklich in Gefahr bringen und mussten in der 86. Minute die Entscheidung hinnehmen: Der eingewechselte Fountas vollendete ein Gartler-Zuspiel zum 2:0- Endstand. Der SKN St. Pölten rangiert damit nach drei Spieltagen sensationell auf dem zweiten Tabellenplatz. Sturm fällt auf den dritten Platz zurück. 

 

Bedient: Markus Pink und Co konnten das Tor der St. Pöltner nie wirklich gefährden. Foto: Richard Purgstaller

SKN saisonübergreifend 5 Spiele in der Tipico Bundesliga ungeschlagen 

St. Pölten-Coach Didi Kühbauer bot dieselbe Startelf wie beim torlosen Remis gegen LASK auf. Sein Gegenüber Heiko Vogel nahm gegenüber der Heimniederlage gegen Larnaca vier Änderungen vor. Avlonitis, Lovric, Pink und Hosiner wurden geschont und mussten vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Für sie rotierten Ferreira, Lackner, Obermair und Eze in die 4-1-4-1-Formation der Steirer. 

Den St. Pöltnern war das neu gewonnene Selbstvertrauen von Beginn an anzumerken. Die Mannen von Didi Kühbauer spielten aus einer gesicherten Defensive mutig nach vorne und gingen mit ihrem ersten Angriff in Führung: Peter Zulj lenkte einen gedachten Lochpass von Gartler ungewollt in den Lauf von Luxbacher, der mit einem Haken an Siebenhandl vorbeiging und das Spielgerät im verwaisten Tor versenkte - 1:0 (12.). Das schnelle Führungstor spielte den defensiv ausgerichteten Niederösterreicher freilich in die Karten. 

Sturm hingegen mühte sich weiter gegen die gut organisierten Hausherren, die immer wieder gefährlich konterten. Nach einem Fehler von Ferreira war Pak plötzlich auf und davon, doch Siebenhandl lief geschickt aus seinem Tor und konnte so den zweiten Gegentreffer verhindern (37.). Von der Grazern war weiterhin nichts zu sehen. Wenige Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff kam Spendlhofer nach einer Zulj-Ecke zumindest zu einer Halbchance. Das Tor von SKN-Schlussmann Riegler kam aber nie wirklich in Gefahr. 

Harmlose Grazer können bissige "Wölfe" nicht in die Bredouille bringen

Heiko Vogel nahm zur Pause einen Wechsel vor, brachte Philipp Hosiner für Emeka Eze ins Spiel. Wenige Minuten nach Wiederbeginn tauchte Grozurek nach Maresic-Zuspiel alleine vor Riegler auf, der allerdings geschickt aus seinem Tor kam und die bislang beste Chance der Grazer zunichte machte (51.). Die Pausenansprache von Heiko Vogel dürfte gefruchtet haben, denn Sturm agierte nach Wiederbeginn deutlich aktiver. Lukas Grozurek kam nach Hierländer-Ecke zum Kopfball, setzte diesen aber knapp drüber (54.). Der anfängliche Druck der Gäste ließ allerdings prompt nach.

Heiko Vogel setzte alles auf eine Karte, brachte Neuzugang Otar Kiteishvili für Lukas Grozurek in die Partie. Mit Markus Pink tauschte der Deutsche zudem einen zusätzlichen Stürmer ein. Das half aber alles nichts. Denn anstatt einer Grazer Schlussoffensive machte der SKN alles klar: Gartler schickte den eingewechselten Fountas auf die Reise, der im Eins gegen Eins mit Siebenhandl die Nerven behielt und staubtrocken vollstreckte - 2:0 (86.). 

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer, Trainer SKN St. Pölten: „Wir haben gut begonnen, ein Tor geschossen und dann zu schnell den Ball verloren. In der ersten Halbzeit wären Möglichkeiten dagewesen. Wir haben in der zweiten Halbzeit ähnliche Situationen gehabt. Mit dem 2:0 war das Spiel dann gewonnen, es war aber ein hartes Stück Arbeit. Die Burschen arbeiten alle sehr gut und ich weiß, dass jeder bis ans Limit geht.“ 

Daniel Luxbacher, SKN St. Pölten: „Es ist ein überragendes Gefühl, mit dieser Truppe zu spielen. Wir haben gut begonnen, die Führung war nicht unverdient. Wir konnten mehr auf Konter spielen, waren dann zu passiv, aber im Großen und Ganzen ist der Sieg nicht unverdient.“

Heiko Vogel, Trainer SK Puntigamer Sturm Graz: „Es passt im Moment zu unserem Lauf. Wir haben gewusst, was auf uns zukommt. Die erste Aktion von Sankt Pölten war gleich ein Treffer. Dann ist der Gegner tief gestanden, wir haben alles versucht, wurden aber nicht belohnt.“

Quelle: Sky

SKN St. Pölten - SK Sturm Graz 2:0 (1:0)

NV-Arena; 3.450 Zuschauer; SR Lechner

Tore: Luxbacher (12.), Fountas (86.)

St. Pölten: Riegler - Ingolitsch, Meisl, Luan, Drescher, Haas - Mislov, Luxbacher (73./Hofbauer), R. Ljubicic (65./Fountas) - Gartler, Pak (81./Balic)

Sturm: Siebenhandl - Koch, Spendlhofer, Maresic, Ferreira (76./Pink) - Lackner - Grozurek (68./Kiteishvili), Zulj, Hierländer, Obermair - Eze (46./Hosiner)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth