Für den SK Sturm Graz ist die Europacup-Saison vorzeitig beendet. Der amtierende österreichische Vizemeister zeigte nach dem 0:2 im Hinspiel auch im Rückspiel eine enttäuschende Leistung, ging gegen AEK Larnaca mit 0:5 unter und schied mit dem peinlichen Gesamtscore von 0:7 aus der Europa-League-Qualifikation aus. Der Mann des Spiels war Larnacas Offensivmann Ivan Trickovski, der die Grazer mit einem Dreierpack quasi im Alleingang aus dem Stadion schoss. 

 

Peinliches EC-Aus: Philipp Hosiner und Co blamieren sich gegen Larnaca bis auf die Knochen. Foto: Richard Purgstaller

Heiko Vogel setzt auf ein offensives 4-3-3

Larnaca-Coach Iraola nahm im Vergleich zum Hinspiel zwei Änderungen vor. Die beiden Routiniers Daniel Mojsov (30) und Tete (33) spielten anstelle von Thomas Ioannou und Nacho Cases von Beginn an. Sturm-Trainer Heiko Vogel schickte seine Mannschaft in einem offensiven 4-3-3 auf den Platz. Hinter den drei Spitzen Hosiner, Pink und Obermaier agierten Zulj, Lackner und Lovric. Die Viererabwehrkette bildeten Koch, Spendlhofer, Maresic und Schrammel. Im Tor ersetzte Schützenauer den angeschlagenen Siebenhandl. 

Gleiches Bild wie im Hinspiel: Larnaca dominiert, Sturm fehleranfällig 

Bei heißen 35 Grad erwischten die Gastgeber einen Start nach Maß und gingen früh in Führung: Nach einem schwachen Pass von Maresic schalteten die Hausherren schnell um. Trichovski narrte die komplette Hintermannschaft der Grazer, umspielte Siebenhandl-Ersatz Tobias Schützenauer und schob das Leder problemlos ins verwaiste Tor - 1:0 (8.). Es war der denkbar schlechteste Beginn für die Mannen von Heiko Vogel, die sich eigentlich vorgenommen hatten, lange die Null zu halten und den Gegner durch frühes und aggressives Pressing aus dem Konzept zu bringen. Dieses Vorhaben konnten die Blackys allerdings nur bedingt umsetzen. Viele unnötige Ballverluste seitens der Grazer machten einen geordneten Spielaufbau unmöglich. 

AEK Larnaca hingegen nutzte die Unachtsamkeiten im Spiel der Grazer und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor der Steirer auf: Zunächst traf Acoran nur das Außennetz (15.), ehe Schützenauer bei einem kurz abgespielten Freistoß rettend eingreifen konnte (22.). Von den Gäste kam in der Offensive viel zu wenig. Der Auftritt von Peter Zulj und Co erinnerte stark an das Hinspiel in Graz. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatten die Grazer gleich doppelt Glück: Zunächst wurde ein Trichovski-Treffer fälschlicherweise nicht anerkannt (36.), ehe es nach einem Lackner-Rempler gegen Giannou, der das leere Tor vor sich hatte, keinen Elfmeter gab (41.). So ging es mit dem Zwischenstand von 1:0 für die Hausherren in die Halbzeitpause. 

10 Grazer kommen unter die Räder 

Heiko Vogel machte zur Pause das einzig Richtige, nahm Verteidiger Dario Maresic raus und brachte für ihn Offensivmann Philipp Huspek ins Spiel. Das Spiel sollte für die Grazer allerdings nicht besser werden. Zu allem Überfluss flog Sandi Lovric nach einem Ellbogencheck auch noch mit Gelb-Rot vom Platz (59.). Wenige Augenblicke später hatte Peter Zulj den Ausgleich auf dem Fuß, traf aber völlig freistehend den Ball nicht richtig und verfehlte (61.). 

In der Folge nutzten die Zyprer die numerische Überlegenheit gnadenlos aus und machten alles klar: Zunächst verwandelte Jorge einen Strafstoß, nachdem Schützenauer Giannou klar gefoult hatte (65.), ehe Trichovski nur zwei Minuten später mit einem satten Schuss auf 3:0 stellte (67.). Das sollte es aber noch nicht gewesen sein: Zunächst stellte Trickovski mit seinem dritten Treffer auf 4:0 (80.), ehe der eingewechselte Florian den 5:0-Endstand besorgte (86.). 

Europa-League-Qualifikation, 3. Runde, Rückspiel

AEK Larnaca - SK Sturm Graz 5:0 (1:0)

AEK Arena - Georgios Karapatakis, Larnaca; SR Valeri (ITA)

Tore: Trickovski (8., 67., 80.), Jorge (65.), Florian (86.)

Gelb-Rot: Lovric (59.)

Larnaca: Toño Ramírez - Silva, Mojsov, Gonzalez, Truyols - Hevel, Jorge (78./Jean-Luc) - Acoran, Trickovski, Tete (69./Cases) - Giannou (81./Florian)

Sturm: Schützenauer - Koch, Spendlhofer, Maresic (46./Huspek), Schrammel - Zulj, Lackner, Lovric - Hosiner (73./Eze), Pink (63./Avlonitis), Obermair

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth