Am 4. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des LASK Linz mit dem SK Rapid Wien. Und dabei kam es dazu, dass die Hütteldorfer ihre erste Saisonpleite kassierten. Was dann nicht ganz so überraschend kam, denn die Rapidler verabsäumten es lange Zeit, im Linzer Angriff für entsprechend Unruhe zu sorgen. Vor allem in den zweiten 45 Minuten kam es nach einer sehr schaumgebremsten ersten Spielhälfte zu sehr viel Emotion bzw. Spielfreudigkeit. Aber eben verstärkt aufseiten des LASK, der die Defensive der Djuricin-Truppe ganz ordentlich beschäftigte. Trotzdem war dann der Rapid-Punkt in Griffweite. Aber letztlich wollte es dann nicht sein. Eben weil nach der Ramsebner-Rakete dann Philipp Wiesinger erstmalig in der obersten Spielklasse in des Gegners Tor traf.

 

Die erste Hälfte reißt keinen Fan vom Sitz

Die Grünweißen aus Hütteldorf befinden sich nach dem Aufstieg gegen Slovan Bratislava in das Euroleague-Playoff, gegenüber den Linzern, die haarscharf die Sensation gegen Besiktas Istanbul verpassten, doch im mentalen Vorteil. So will Rapid Wien nun auch in der Meisterschaft ein entsprechendes Schäuferl nachlegen. Die Glasner-Truppe hingegen will das bittere Ausscheiden vergessen machen bzw. nach Möglichkeit nach dem knappen Sieg bei der Admira, nun das nächste Mal voll anschreiben. Die Startphase ist dann davon geprägt, dass man beiderseits darum bemüht ist, sein Pressing erfolgreich in die Waagschale zu werfen. 7. Minute: Samuel Tetteh verschafft sich auf der linken Seite den nötigen Freiraum. Sein Zuspiel kommt dann an bei Thomas Goiginger, der dann aber aus kurzer Distanz an Rapid-Keeper Richard Strebinger scheitert. Danach verflacht die Partie doch zusehends. Was daran liegt, dass die Gäste offensiv praktisch noch nicht stattfinden bzw. dass der LASK nun etwas auf der Tempobremse steht. Demnach spielt sich das Geschehen dann zum Unmut der 5864 Zuseher auch durchwegs zwischen den Zwanzigmeter-Markierungen ab. 22. Minute: Veton Berisha hat das Auge für Christoph Knasmüllner, der dann zentral aus 18 Metern nur den Außenpfosten trifft. Diese erste Rapid-Möglichkeit bringt dann doch mit sich, dass man nun da wie dort bemüht ist die Schlagzahl entsprechend zu erhöhen. 29. Minute: James Holland nimmt Maß, sein Schuss aus 22 Metern ist aber dann doch zu unplatziert um Schlussmann Strebinger wirklich zu gefährden. Und die Oberösterreicher bleiben dann am Drücker, es mangelt aber am nötigen Variantenreichtum um die Hütteldorfer Defensivabteilung in ihren Grundfesten auch wirklich zu erschüttern. So kommt es dann auch wenig überraschend zum torlosen Halbzeitstand.

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Beinharte Zweikämpfe wie dieser zwischen LASK-Kapitän Gernot Trauner und Andrei Ivan gab es zuhauf.

 

Der zweite Abschnitt ist kurzweilig und actionreich

Kommt es dazu, dass eine Mannschaft nun mehr Risiko nimmt, um damit die Möglichkeit zu erhöhen hier in Führung zu gehen. Oder aber steht nun auch im zweiten Durchgang der Sicherheitsgedanke im Vordergrund. Sprich, geht es weiterhin in erster Linie darum, die Null zu halten. 51. Minute: Boli Bolingoli bedient Andrei Ivan, der seinen Kopfball nur knapp über das Linzer Tor setzt. Im Gegenstoß gelangt dann Goiginger in tolle Schussposition - Endstation aber einmal mehr Kapitän Strebinger im Rapid Kasten. 57. Minute: Der Ghaner Samuel Tetteh versucht es mit einem raffinierten Schlenzer - da hat dann nicht sonderlich viel gefehlt. Und der LASK setzt nach - 60. Minute: Goiginger bringt den Ball zur Mitte, Joa Victor scheitert an Strebinger, den Nachschuss setzt dann Ullmann in die zweite Etage. Und jetzt wollen es die Hausherren wahrlich wissen. 63. Minute: Tetteh taucht nach Joao Victor-Zuspiele alleine vor Strebinger auf. Der Rapid-Torhüter geht aber erneut als Sieger bei diesem Duell hervor. Dann aber die 66. Minute: Der umtriebige Goiginger legt ab für Christian Ramsebner, der das Spielgerät dann aus über 30 Metern in den Winkel hämmert. 1:0 - ein Treffer zum Zungeschnalzen! Nun ist auch Rapid so richtig munter geworden. In der 83. Minute pariert Linz-Tormann Alexander Schlager zuerst einen Murg-Freistoß und dann noch in der selben Minuten einen Handselfer von Knasmüllner. Aber aus dem daraus resultierende Eckball kommt es dann doch zum 1:1. Ein Berisha-Schuss findet dabei über Umwegen den Weg ins Tor - neuer Spielstand: 1:1. 89. Minute: Wieder ist ein Corner der Ausgangspunkt, dann ist es Philipp Wiesinger, der nach Trauner-Kopfvorlage den 2:1-Siegestreffer erzielt. In der nächsten Runde gastiert der LASK Linz am Sonntag, 26. August in Hartberg. Rapid Wien besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen Innsbruck.

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Bei diesem Luftkampf hat ganz klar der Linzer James Holland gegenüber seinen Gegenspieler Manuel Martic den Vorteil.

 

LASK LINZ - SK RAPID WIEN 2:1 (0:0)

TGW Arena Pasching, 5864 Zuseher (ausverkauft), SR: Markus Hameter (NÖ)

LASK Linz (3-4-3): Schlager, Trauner, Wiesinger, Ramsebner, Holland, Michorl, Ullmann (93. Pogatetz), Ranftl, Tetteh (91. Erdogan), Goiginger, Joao Victor (75. Frieser)

Rapid Wien (4-2-3-1): Strebinger, Sonnleitner, Barac, Bolingoli, Thurnwald (46. Potzmann), Ljubicic, Martic (69. Alar), Berisha, Knasmüllner, Kostic (56. Murg), Ivan

Torfolge: 1:0 (66. Ramsebner), 1:1 (85. Berisha), 2:1 (89. Wiesinger)

gelbe Karte: Martic (Rapid)

Stimmen zum Spiel:

Oliver Glasner, Trainer LASK: „Was die Spieler immer wieder leisten ist toll, Strebinger hat uns mit drei, vier Großtaten zum Verzweifeln gebracht. Aus dem Nichts ist dann das 1:1 gefallen, die Spieler brechen nicht zusammen und stehen immer wieder auf. Dann gelingt der Siegtreffer, ich ziehe meinen Hut vor den Spielern, wirklich toll. Es war das achte Spiel in 24 Tagen und wieder über 30 Grad. Mit dem Auftritt war ich heute sehr, sehr zufrieden. Wir wollen immer besser werden und was wir uns vornehmen auf den Platz bringen, egal gegen wen.“

Goran Djuricin, Trainer SK Rapid: „Ich habe eine couragierte Mannschaft gesehen, die erste Halbzeit war nicht gut, durch Rotation passieren ein paar Sachen, die dann nicht so stimmen. Die zweite Hälfte war viel besser. Durch einen 35 Meter Schuss gehen wir in Rückstand, das kann passieren. Nach dem Ausgleich waren wir mit dem Kopf zu sehr beim 2:1 und verschlafen dann die Situation mit einer Kerze und bekommen das 2:1. Schwab hat nicht spielen können, das Knie ist angeschwollen, sicher hat er gefehlt, er fehlt immer, wenn er nicht spielt. Bei Barac funktionieren einige Abläufe noch nicht hundertprozentig, er hat viel Qualität, bringt Größe mit, und dann gibt es wieder Phasen, in denen er sehr gut spielt. Die WAC-Partie war ein komplett anderer Auftritt, das Wie war heute voll in Ordnung. Der Auftritt war in Ordnung. Ich kann nicht immer verlangen, dass wir gewinnen. Natürlich ist es schlecht, dass wir verloren haben. Wir gehen mit großem Ärger nach Hause, weil ein Punkt drin gewesen wäre. Aber wir haben gegen eine starke LASK-Mannschaft heute verloren.“

Philipp Wiesinger, Siegtorschütze LASK Linz:

"Der Sieg geht aufgrund des deutlichen Chancenplus soweit schon in Ordnung. Natürlich hatten wir beim 1:0 auch das nötige Glück. Aber auch nach dem Ausgleich konnten wir noch nachsetzen bzw. dann den Heimsieg in trockene Tücher bringen."

Mario Sonnleitner, Defender Rapid:

"Beide Teams wollten unbedingt den Sieg. Wir konnten unsere Chancen nicht nützen, aufgrunddessen hat der LASK dann auch nicht unverdient gewonnen."

Quelle: Sky

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Bilder: Harald Dostal/fodo.media

 

Robert Tafeit