Der sensationelle Lauf des SKN St. Pölten in der Tipico Bundesliga hat auch in der sechsten Runde seine Fortsetzung gefunden. Die Niederösterreicher feierten in der 6. Runde auswärts gegen den Cashpoint SCR Altach einen knappen 2:1-Sieg. Kwang Ryong Pak brachte die Gäste unmittelbar vor dem Pausenpfiff in Führung. Benedikt Zech sorgte zwar für den zwischenzeitlichen Ausgleich, doch der eingewechselte Taxiarchis Fountas verwandelte in der Nachspielzeit einen Elfmeter und sorgte somit für den vierten Saisonsieg des SKN St. Pölten. Die Vorarlberger hingegen müssen weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison warten. 

 

Hannes Aigner und Co mussten sich auch im dritten Heimspiel in dieser Saison geschlagen geben. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Altach-Goalgetter Aigner in der Startelf - St. Pölten ohne den verletzten Drescher 

Altach-Coach Werner Grabherr nahm gegenüber der Heimniederlage gegen Salzburg nur eine Umstellung vor. Routinier Hannes Aigner, der in dieser Bundesliga-Saison bereits vier Treffer erzielen konnte, kehrte zurück in die Startelf und bildete mit Joshua Gatt einen Doppelsturm. Stefan Nutz saß zunächst nur auf der Bank. 

Sein Gegenüber Didi Kühbauer musste in der Innenverteidigung gezwungenermaßen eine Änderung vornehmen. Patrick Puchegger, der im Sommer von Sturm nach St. Pölten gewechselt war, feierte heute sein Startelf-Debüt. Er ersetzte den verletzten Daniel Drescher. 

Nach einer unspektakulären Abtastphase waren es die St. Pöltner, die den ersten gefährlichen Torschuss der Partie abgaben: Sandro Ingolitsch probierte es mit einem gut angetragenen Schuss von knapp außerhalb des Strafraums, den Lukse mit viel Mühe zur Ecke parierte (15.). Bitter für die Altacher: Neuzugang Joshua Gatt konnte nach 20 Minuten nicht mehr weitermachen. Er wurde durch Adrian Grbic ersetzt. Von einem fußballerischen Leckerbissen war man in der spärlich besuchten Cashpoint-Arena weit entfernt. 

Folgerichtig musste eine Standardsituation für Gefahr sorgen: Hannes Aigner kam nach einem Eckball zum Kopfball, der nur knapp über die Latte strich (38.). Kurz vor der Pause sollte in Altach doch noch ein Treffer fallen, aber nicht für die bessere Mannschaft. Daniel Luxbacher setzte sich auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durch und flankte Richtung zweite Stange, wo der sträflich allein gelassene Pak nur mehr einnicken musste - 0:1 (45.). 

Last-Minute-Elfer lässt die Mannschaft der Stunde jubeln

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Die ersten Minuten nach Wiederbeginn gehörten den St. Pöltnern, die beinahe ihren zweiten Treffer bejubeln hätte dürfen: Lukse konnte einen Gartler-Versuch nicht sichern und ließ den Ball prallen, doch Pak brachte das Leder aus kürzester Distanz nicht im Tor unter (51.). Die Grabherr-Elf hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, gefährliche Torchancen konnten sich die Vorarlberger gegen die kompakte Defensive der Niederösterreicher aber keine herausspielen.

So musste einmal mehr eine Standardsituation herhalten: Nach einem langen Ball in den Strafraum hatte Fischer zu viel Platz und zog direkt ab. Riegler reagierte zunächst stark und ließ den Ball prallen, ehe er gegen den herangerauschten Zech erneut retten musste. Beim zweiten Versuch von Zech konnte Riegler nichts mehr machen - 1:1 (66.). Jetzt hatten die Vorarlberger klar Oberwasser, dominierten die Partie und kamen durch Grbic und Aigner zu herausragenden Chancen. Doch das Glück ist aktuell auf der Seite des SKN: In der Nachspielzeit tankte sich der eingewechselte Balic in den Strafraum der Altacher und wurde von Gebauer gefoult. Referee Drachta entschied völlig zurecht auf Elfmeter. Neuzugang Taxiarchis Fountas stellte sich der Verantwortung und markierte den 1:2-Endstand (90.+3). 

Stimmen zum Spiel

Werner Grabherr, Trainer SCR Altach: „Am Ende bitterenttäuscht. Zu Ende jeder Halbzeit gewinnen wir den entscheidenden Zweikampf nicht, wir hätten mehr verdient gehabt. Aber so stehen wir wieder mit leeren Händen da. Heute war der Moment für uns – wir hatten die Torchancen, wir belohnen uns nicht, es fehlt die letzte Qualität in der Ausführung. In der langen Länderspielpause können wir viel nachdenken und noch härter arbeiten. Fußball ist ein Ergebnissport, aber man muss die Leistungen beurteilen – die Richtung stimmt. An mir nagt es nicht, dafür bin ich vielleicht noch zu jung und unbekümmert. Wir zeigen gute Leistungen, waren in beiden Halbzeiten besser, aber Zahlen lügen nicht, wir sind Letzter und haben einiges zu tun.“
 
Dietmar Kühbauer, Trainer SKN St. Pölten: „Es wird immer schwieriger (die Serie zu halten), in der Nachspielzeit der Elfmeter und du fährst sieben Stunden glücklich nachhause. Wir haben schon ‚Griechischer Wein‘ in der Kabine gesungen, aber griechischer Wein kann nicht so gut sein, wie ein österreichischer. Natürlich hat er es dankend angenommen, ich verstehe es auch, der eine Schiedsrichter gibt ihn, der andere nicht – so ehrlich muss man sein. In der ersten Halbzeit hatten wir alles komplett unter Kontrolle, nach der Halbzeit haben wir Topchancen auf das 2:0 und dann wäre alles erledigt gewesen. Dann haben wir uns nach hinten fallen lassen und eine oder andere Halbchance zugelassen. Wir haben jetzt 14 Punkte, das ist wunderbar und trotzdem schauen wir von Woche zu Woche. Ich habe im Fußball schon so viel erlebt, dass ich jetzt nicht durchdrehe.“
 
Quelle: Sky

Cashpoint SCR Altach - SKN St. Pölten 1:2 (0:1)

Cashpoint-Arena; 3.200 Zuschauer; SR Drachta

Tore: Zech (66.) bzw. Pak (45.), Fountas (90.+3)

Altach: Lukse - Gebauer, Lienhart, Zech, Zwischenbrugger, Karic (58./Müller) - Fischer, Mahop (70./Prokopic), Dobras - Gatt (20./Grbic), Aigner

St. Pölten: Riegler - Ingolitsch, Meisl, Luan, Puchegger, Haas - Mislov, Luxbacher (83./Balic), Hofbauer (76./R. Ljubicic)- Gartler (65./Fountas), Pak 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth