Vier Tage nach dem dramatischen elften Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Roter Stern Belgrad war für den FC Red Bull Salzburg im Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen den FC Flyeralarm Admira Frustbewältigung angesagt. Schon vor einem Jahr dienten die Niederösterreichern den Bullen unmittelbar nach dem Ausscheiden gegen HNK Rijeka in der Quali zur Königsklasse als willkommener Aufbaugegner. Damals schossen sich die Mozartstädter mit einem 5:1-Heimsieg den ganzen Frust von der Seele. Heute war es nicht ganz so deutlich: Dennoch bejubelten die Bullen am Ende einen hochverdienten 3:1-Heimsieg und feierten den sechsten Sieg im sechsten Ligaspiel. 

Vier Umstellungen bei Salzburg 

Salzburg-Coach Marco Rose nahm im Vergleich zum bitteren Ausscheiden gegen Roter Stern Belgrad vier Umstellungen vor. Todorovic, Minamino, Yabo und Prevljak spielten anstelle von Ulmer, Samassekou, Wolf und Daka von Beginn an. 

Admira-Trainer Ernst Baumeister wechselte gegenüber dem 1:1 gegen Mattersburg auf drei Positionen. Vorsager ersetzte den verletzten Thölke in der Innenverteidigung. Außerdem rotierten Maier und Starkl für Kadlec und Bakis in die Startelf der Niederösterreicher. 

Admira versteckt sich nicht - Minamino bringt Salzburg kurz vor der Pause in Front 

Die Gäste aus Niederösterreich spielten in der Anfangsphase durchaus mutig mit und versteckten sich nicht. Zwingende Torchancen blieben jedoch auf beiden Seiten zunächst aus. Bitter für die Salzburger: Smail Prevljak knöchelte bei einem Zweikampf mit Bauer unglücklich um und musste verletzt ausgetauscht werden. Für ihn kam Enock Mwepu ins Spiel. In der Folge hatten die Mozartstädter das Spielgeschehen zwar im Griff, große Torchancen waren aber weiterhin absolute Mangelware. 

Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit schaltete der Serienmeister einen Gang nach oben und erarbeitete sich zahlreiche Top-Chancen:  Haidara setzte mit einem sehenswerten Pass den aufgerückten Lainer in Szene, dessen Versuch aufs kurze Eck an die Stange prallte (34.). Kurz vor der Pause war die Admira erstmals an diesem Abend geschlagen: Wieder hatte Haidara seine Beine im Spiel, der diesmal den durchgestarteten Minamino in Position brachte. Der Japaner behielt alleine vor Leitner die Nerven und platzierte die Kugel trocken im langen Eck - 1:0 (44.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. 

Salzburg feiert 6. Sieg im 6. Spiel 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der Red Bull Arena. Am Spielgeschehen änderte sich nichts. Salzburg kontrollierte das Spiel nach Belieben, ließ Ball und Gegner laufen und erarbeitete sich Chance um Chance. Nach einem Schuss von Munas Dabbur, der nur hauchzart an der linken Stange vorbei zischte, lautete die Torschuss-Statistik 11:0 für den Tabellenführer. Nach einer Stunde durften die Bullen den längst überfälligen zweiten Treffer der Partie bejubeln: Reinhold Yabo zirkelte einen Corner in den Fünfer, wo der eingewechselte Mwepu am höchsten stieg und per Kopf auf 2:0 stellte (60.). Wenig später kam die Admira aus dem Nichts zurück ins Spiel: Daniel Toth brachte einen Freistoß von der rechten Seite hoch in den Strafraum, wo sich Vorsager energisch durchsetzte und per Kopf vollstreckte - 2:1 (68.). 

Sollte es tatsächlich noch einmal spannend werden und zu einem ähnlichen Spielverlauf wie am vergangenen Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad kommen? Die Admira hatte jedenfalls eine große Chance auf den Ausgleich: Neuzugang Soiri tankte sich auf rechts durch und flankte ins Zentrum, wo Jakolis aus kürzester Distanz an Stankovic scheiterte (73.). In der Schlussphase verpasste Munas Dabbur gleich mehrmals die Partie auf Eis zu legen. Nach einem feinen Stanglpass von Minamino brachte der Israeli den Ball nicht im Tor unter (79.), ehe ein weiterer Schuss von Dabbur nur haarscharf am langen Eck vorbei rauschte (82.). Kurz vor Schluss machten die Gastgeber alles klar: Amadou Haidara staubte ab, nachdem Leitner einen Dabbur-Schuss nach vorne prallen ließ - 3:1 (88.). 

Die Salzburger bekommen es nach der Länderspielpause mit dem Sensations-Zweiten SKN St. Pölten zu tun (Samstag, 15. September, um 17 Uhr). Die Admira hingegen trifft daheim auf den SK Sturm Graz. 

Stimmen zum Spiel

Salzburg-Coach Marco Rose: „Was mich noch mehr positiv stimmt, wo ich großes Vertrauen in meine Mannschaft habe, ist die Art und Weise wie wir Fußball spielen, die letzten Wochen und Monate.“

Ernst Baumeister, Trainer Admira: „Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden, es war die mit Abstand beste Saisonleistung. Vor allem taktisch haben wir sehr gut gespielt, die erste halbe Stunde zu wenig nach vorne gemacht und dann zu einem blöden Zeitpunkt das 0:1 bekommen. Wir hatten Chancen auf das 2:2, aber es hätte auch anders ausgehen können, sie haben den einen oder anderen Sitzer ausgelassen. Ich bin aber heute sehr zufrieden, obwohl wir keinen Punkt mitnehmen. Gegen stärkere Gegner tun wir uns immer leichter, weil wir auch Fußball spielen wollen. Wilhelm Vorsager ist ein sehr guter Fußballer, er kann ein Guter werden, arbeitet sehr brav, ist verlässlich und ist auf mehreren Positionen einsetzbar. Er ist schon mit seinen 20 Jahren sehr wichtig, hat aber noch Luft nach oben.“

Andre Ramalho, Red Bull Salzburg: „Was am Mittwoch passiert ist, war schwer, aber wir haben das heute allgemein als Mannschaft gut gemacht. Es war nicht einfach nach dem Mittwoch-Spiel, die Mannschaft hat eine gute Mentalität.“

Stefan Lainer, Red Bull Salzburg: „Man muss aufpassen, dass man nicht in ein Loch fällt, von dem her war es wichtig wieder Selbstvertrauen zu holen. Damit wir wieder wissen das unsere Dinge funktionieren und wir uns belohnen.“

 

Quelle: Sky

Red Bull Salzburg - FC Flyeralarm Admira 3:1 (1:0)

Red-Bull-Arena; 6.500 Zuschauer; SR Schörgenhofer

Tore: Minamino (44.), Mwepu (60.), Haidara (88.) bzw. Vorsager (68.)

Salzburg: Stankovic - Lainer, Ramalho, Pongracic (90.+1/Van der Werff), Todorovic - Schlager - Haidara, Minamino, Yabo (82./Daka) - Prevljak (20./Mwepu), Dabbur 

Admira: Leitner - Zwierschitz, Vorsager, Bauer, Scherzer - Soiri, Hjulmand, Toth (85./Schmidt), Maier (78./L. Malicsek), Jakolis - Starkl (61./Bakis)

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth