Der SK Sturm Graz hat seinen Negativlauf beendet und den ersten Sieg nach fünf erfolglosen Pflichtspielen in Folge gefeiert. Die Grazer setzten sich am Samstag in der 7. Runde der Tipico Bundesliga auswärts gegen den FC Flyeralarm Admira mit 3:2 durch. Peter Zulj brachte die Grazer vor 2400 Zuschauern in der BSFZ-Arena in Führung. Wenig später gelang Admira-Neuzugang Seth Paintsil der Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel brachte Soiri die Admira erstmals in dieser Partie in Führung, ehe Marin Jakolis für die entscheidende Szene des Spiels sorgte. Der Kroate leistete sich innerhalb weniger Augenblicke zwei Dummheiten und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Sturm nutzte die numerische Überlegenheit eiskalt aus und siegte dank Treffer von Hosiner und Ex-Admiraner Lackner mit 3:2. 

 

Ex-Admiraner Peter Zulj erzielte das 100. Tor der laufenden Bundesliga-Saison. 

Sturm muss auf Kapitän Stefan Hierländer verzichten

Admira-Trainer Ernst Baumeister nahm gegenüber dem 1:3 gegen Salzburg nur eine Änderung vor. Neuzugang Seth Paintsil feierte heute sein Startelf-Debüt für die Admira. Dafür saß Dominik Starkl vorerst nur auf der Bank. 

Sein Gegenüber Heiko Vogel musste gegenüber dem 1:1-Remis gegen Rapid eine Umstellung vornehmen. Ausgerechnet Kapitän Stefan Hierländer musste verletzt passen und konnte die Reise nach Niederösterreich nicht antreten. Dafür spielte Thomas Schrammel erstmals in dieser Bundesliga-Saison von Beginn an. 

Peter Zulj markiert den 100. Treffer der laufenden Bundesliga-Saison

Die zuletzt erfolglosen Grazer übernahmen von Beginn an das Kommando und gingen verdient in Führung: Nach einem Gestocher im Mittelfeld kombinierten die Gäste schön. Lackner setzte Huspek in Szene, der im Strafraum Vorsager narrte und den Ball zu Peter Zulj brachte. Der sträflich alleingelassene Nationalspieler übernahm halbrechts direkt und stellte auf 0:1 (12.). Es war der 100. Treffer in der laufenden Bundesliga-Saison. Dann forderten die Blackys vehement einen Elfmeter, nachdem Bauer den Ball im eigenen Strafraum unglücklich mit dem Bauch und der Hand abgelenkt hatte. Referee Muckenhammer entschied wohl zurecht nicht auf Elfmeter (19.). 

Wenig später kam die Admira zum überraschenden Ausgleich: Zwierschitz schaltete nach einem Ballverlust von Huspek schnell, setzte mit einem Traumpass Seth Paintsil in Szene, der sich geschickt von Spendlhofer löste und Siebenhandl keine Chance ließ - 1:1 (24.). Sturm blieb aber auch in weiterer Folge die bessere Mannschaft und hatte Pech, dass eine Rettungstat von Bauer nur Zentimeter am Admira-Tor vorbei rollte (34.). Weitere Offensivaktionen der Grazer ließen die Mannen von Ernst Baumeister bis zum Halbzeitpfiff keine mehr zu. 

Neuzugang Seth Paintsil gelang bei seinem ersten Einsatz für die Admira gleich ein Treffer. 

Sturm gewinnt in Überzahl - Ex-Admiraner Lackner gelingt entscheidender Treffer 

Ernst Baumeister nahm zur Pause eine Umstellung vor, brachte Stürmer Bakis für Hjulmand in die Partie. Und der neue Mann startete motiviert ins Spiel, stieg bei einer Ecke am höchsten und köpfelte nur knapp vorbei (48.). Keine Minute später rettete Siebenhandl mit einem unglaublichen Reflex gegen Zwierschitz. Die Admira blieb am Drücker und ging nach einer Standardsituation in Führung: Daniel Toth brachte eine Ecke in den Strafraum, wo das Leder von Soiris Bein in die Mitte kullerte. Dort herrschte Verwirrung, Maresic gab dem Ball noch eine entscheidende Richtungsänderung und beförderte selbigen unglücklich ins eigene Tor - 2:1 (57.). Wenig später schwächten sich die Hausherren selbst: Marin Jakolis kassierte innerhalb weniger Sekunden für zwei Dummheiten jeweils Gelb und flog folgerichtig vom Platz (66.). 

Sturm nutzte die numerische Überlegenheit und glich aus: Der eingewechselte Hosiner stand bei einer Grozurek-Hereingabe goldrichtig und stellte völlig unbedrängt per Kopf auf 2:2 (72.). In der Schlussviertelstunde drückten die Gäste auf den Sieg und ausgerechnet der Ex-Admiraner Markus Lackner besorgte mit seinem ersten Treffer im Sturm-Dress den entscheidenden Treffer: Grozurek legte zurück auf Lackner, der aus rund 25 Metern einfach draufhielt und den Ball im rechten Kreuzeck versenkte. Leitner war zwar noch dran, konnte das Tor seines ehemaligen Mitspielers aber nicht mehr verhindern - 2:3 (86.). 

Stimmen zum Spiel

Ernst Baumeister, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Ich glaube, dass wir das Match heute nicht verloren hätten. Vom Gefühl her, das ich hatte, waren wir die bessere Mannschaft zu dem Zeitpunkt, sodass wir eher das Dritte gemacht hätten, als den Ausgleich zu kriegen. Im Nachhinein ist es immer leicht gesagt. Wenn wir den Ausschluss nicht kriegen, glaube ich, dass wir sicher nicht verloren hätten. Bis auf die ersten zwanzig Minuten waren wir ganz klar die bessere Mannschaft und hatten auch die besseren Chancen. So ist es halt einmal. Heute war es ein Selbstfaller. Das darf nicht passieren.“

Stephan Zwierschitz, FC Flyeralarm Admira: „Am Meisten ärgert mich, dass wir komplett unnötig 2:3 verloren haben. Wir waren zweite Halbzeit die bessere Mannschaft, machen das 2:1, haben bessere Chancen und haben Sturm im Griff. Dann kriegen wir so eine saublöde gelb-rote Karte, dass es wirklich nicht mehr dümmer geht. Dann geben wir das Spiel aus der Hand, kriegen zwei Tore und jetzt stehen wir mit leeren Händen da.“

Heiko Vogel, Trainer SK Puntigamer Sturm Graz: „Ich glaube, wenn ich die Reaktion von meinen Jungs direkt nach dem Abpfiff sehe, dann habe ich eine extreme Erleichterung wahrnehmen können. Wir haben uns das Spiel unnötig schwergemacht. Wir sind gut in die Partie gestartet, haben 1:0 geführt und dann bringen wir die Admira mit dem 1:1 zurück ins Spiel und gehen dann sogar noch in Rückstand. Aber was top für die Moral der Mannschaft spricht, ist, dass sie das Spiel dann noch drehen. Ich glaube das ist heute das Allerwichtigste. Wir schenken Tore her, zu einfach. Das geht schlichtweg zu einfach für die Gegner, gegen uns zum Torerfolg zu kommen.“

Quelle: Sky

FC Flyeralarm Admira - SK Sturm Graz 2:3 (1:1)

BSFZ-Arena; 2.400 Zuschauer; SR Muckenhammer

Tore: Paintsil (24.), Soiri (58.) bzw. Zulj (12.), Hosiner (72.), Lackner (86.)

Gelb-Rot: Jakolis (66.)

Admira: Leitner - Zwierschitz, Bauer, Vorsager, Scherzer - Soiri, Toth, Hjulmand (46./Bakis), Maier (89./Sahanek), Paintsil (68./Puster) - Jakolis 

Sturm: Siebenhandl - Koch, Spendlhofer, Avlonitis (61./Lovric), Maresic, Schrammel (70./Hosiner) - Lackner, Zulj - Kiteishvili (57./Pink) - Huspek, Grozurek

 

Fotos: Josef Parak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth