Die Talfahrt des FC Wacker Innsbruck in der Tipico Bundesliga geht weiter. Der Aufsteiger musste sich am Sonntagnachmittag in der 8. Runde daheim dem FC Flyeralarm Admira klar mit 0:3 geschlagen geben. Die Mannen von Ernst Baumeister bestachen durch Effizienz, gingen in der 20. Minute durch Paintsil in Führung. Innsbruck kam in der zweiten Halbzeit zwar immer wieder zu guten Möglichkeiten, die Tore erzielten aber nur die Gäste. Stephan Zwierschitz (69.) und Dominik Starkl (77.) machten mit ihren Toren den Auswärtssieg perfekt. Der sehenswerte, späte Treffer von Dieng war nur mehr Ergebniskosmetik. 

 

Karl Daxbacher musste mit seinen Innsbruckern eine bittere Heimniederlage hinnehmen. Foto: Harald Dostal

Innsbruck erstmals in dieser Saison mit zwei Stürmern - Baumeister mit einigen Umstellungen

Karl Daxbacher nahm gegenüber dem 1:3 gegen Wolfsberg nicht nur drei personelle Änderungen, sondern auch eine Systemumstellung vor. Baumgartner, Maak und Meusburger bildeten vor Goalie Knett die Dreierabwehrkette. Vor dem Fünfermittelfeld brachte Daxbacher erstmals in dieser Saison mit Dieng und Eler zwei Stürmer. 

Admira-Coach Ernst Baumeister veränderte seine Startelf gegenüber der Niederlage gegen Sturm auf vier Positionen. Thoelke, Malicsek, Sahanek und Starkl rotierten für Scherzer, Hjulmand, Maier und den rotgesperrten Jakolis in die Anfangsformation der Niederösterreicher. 

Die Innsbrucker waren in der Anfangsphase um Spielkontrolle bemüht und hatten auch die ersten Chancen der Partie: Cheikou Dieng musste es gleich mit mehreren Gegenspielern aufnehmen, ließ diese jedoch mit einer geschickten Drehung stehen und probierte es mit einem angeschnittenen Schuss auf das lange Eck. Sein Versuch ging dann doch ein gutes Stück drüber (13.). Wenig später leitete ein grober Schnitzer von Admira-Verteidiger Bauer beinahe das erste Tor der Partie ein, doch Eler rutschte an der Hereingabe von von Dieng haarscharf vorbei (18.). Im Gegenzug ging die Admira mit ihrer ersten Offensivaktion aus dem Nichts in Führung: Sahanek schickte mit einem perfekt getimten Steilpass Dominik Starkl auf die Reise, der sich vehement, aber wohl regelkonform gegen Baumgartner durchsetzte und im Rückraum Seth Paintsil bediente. Der hatte Zeit sowie den nötigen Platz und bezwang Knett mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck - 0:1 (20.). 

Baumgartner versuchte seinen Lapsus gegen Starkl auszubessern, verfehlte aus großer Distanz aber knapp (22.). Im Großen und Ganzen war von den Innsbrucker aber wenig Zusammenhängendes zu erkennen. Auffällig aber wahr, dass einige Spieler im und um den Admira-Strafraum die Standfestigkeit verloren und wegrutschten. Sicherlich mit ein Grund, warum kein Spielfluss entstehen wollte. Aus den vier Ecken sowie der passablen Passgenauigkeit im gegnerischen Drittel (67%) konnten die Innsbrucker aber kein Kapital schlagen. So gingen die Mannen von Karl Daxbacher mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. 

Admira besticht durch Effizienz 

Beide Trainer nahmen zur Halbzeit personelle Umstellungen vor. Daxbacher setzte mit dem Wechsel Durmus für Buchacher ein klares Zeichen, kehrte zum gewohnten 4-2-3-1 zurück. Ernst Baumeister wurde aufgrund der Verletzung von Soiri zu einem Wechsel gezwungen. Für den verletzten Finnen war Sinan Bakis neu dabei. Und die Innsbrucker kehrten mit viel Elan aus der Kabine zurück und starteten mit viel Ballbesitz in den zweiten Durchgang. Bis zum ersten gefährlichen Abschluss dauerte es aber ein wenig: Der eingewechselte Durmus witterte aus der Distanz seine Chance und feuerte einen wuchtigen, aber zu zentralen Schuss ab, den Leitner parierte (59.). Praktisch im Gegenzug war Sinan Bakis auf und davon, scheiterte aber völlig freistehend an Knett, der den Winkel geschickt verkürzte (60.). Wenig später brachte eine der unzähligen Standardsituationen der Innsbrucker endlich einmal Gefahr: Meusburger stieg bei einer Ecke am höchsten, platzierte den Kopfball gut, doch Leitner parierte stark (63.). 

Mitten in der guten Phase der Hausherren schlugen die Gäste aus der Südstadt eiskalt zu. Vallci verlängerte eine Toth-Ecke unfreiwillig auf Zwierschitz, der sich den Ball im Rückraum seelenruhig stoppen konnte und überlegt ins linke Eck platzierte - 0:2 (69.). Zweites Saisontor für den Außenverteidiger. Nach einer weiteren vergebenen Top-Chance durch Dieng, der nur die Latte traf und Eler, dessen Schuss geblockt wurde, machte die Admira alles klar: Sahanek fackelte bei einem Freistoß nicht lange und führte diesen schnell aus, Starkl startete aus abseitsverdächtiger Position und drückte das Spielgerät an Knett vorbei über die Linie - 0:3 (77.). Wenig später sah Lukas Malicsek für ein hartes Foul seine zweite Gelbe Karte und musste vorzeitig unter die Dusche. Mehr als das spektakuläre Fallrückziehertreffer von Dieng wollte den Mannen von Karl Daxbacher aber nicht mehr gelingen (90.+1). 

Stimmen zum Spiel

Karl Daxbacher, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Es ist einfach zu wenig. Ich habe mir vorgestellt, dass es nach acht Runden zwölf Punkte wären, das wäre voll okay gewesen. Heute haben wir natürlich schon damit gerechnet, dass wir drei Punkte machen könnten. Dann wären es neun gewesen, aber sechs sind natürlich viel zu wenig.“

Ernst Baumeister, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Es ist wichtig für die Mannschaft, die Moral und für den Kopf, weil sie jetzt die letzten Wochen gemerkt haben, dass sie eigentlich eine teilweise gute Leistung abgeliefert haben, aber wir nicht belohnt worden sind. Und ich habe das Gefühl, jetzt kommen die nächsten drei, vier Spiele auf uns zu, wo ich sage, dass die Gegner auf unserer Augenhöhe sind. Da müssen wir punkten und gewinnen. Den ersten Schritt dazu haben wir heute getan. Das ist, glaube ich, für den Kopf und für die Mannschaft das Wichtigste, nicht für den Verein. Für den Verein ist es auch okay, aber ich glaube vor allem für die Mannschaft ist es das Wichtigste.“

Stephan Zwierschitz, FC Flyeralarm Admira: „Ich glaube, wenn man sieht wie wir gejubelt haben und was wir heute alles reingehaut haben, dann sieht man wie wichtig das Spiel für uns war, wie wichtig wir das Spiel genommen haben. Speziell nach letzter Woche, wo wir drei Punkte hergeschenkt haben, wussten wir, dass wir heute punkten müssen, egal wie. Ich glaube es fallt jedem in der Mannschaft und im Verein ein Riesenstein vom Herzen, dass wir jetzt endlich wieder einmal drei Punkte gemacht haben.“

Dominik Starkl, FC Flyeralarm Admira: „Es ist natürlich ein Befreiungsschlag. Wir haben so viel investiert in den letzten Wochen und sind jedes Mal mit leeren Händen dagestanden. Wir haben uns jedes Mal was erarbeitet und es uns dann wegnehmen lassen. Heute ist uns viel aufgegangen und wir sind natürlich immens froh, dass wir diese Partie gewonnen haben. Wir haben gewusst, dass wir Qualität haben. Wir trainieren jeden Tag, sehen in jedem Training was wir können und heute haben wir es einmal gut rübergebracht. In den letzten Spielen haben wir den finalen Pass und so weiter nicht kontrolliert gespielt und heute ist uns Einiges aufgegangen.“

Quelle: Sky

FC Wacker Innsbruck - FC Flyeralarm Admira 1:3 (0:1)

Tivoli-Stadion; 3.620 Zuschauer; SR Drachta 

Tore: Dieng (90.+1) bzw. Paintsil (20.), Zwierschitz (69.), Starkl (77.)

Gelb-Rot: L. Malicsek (79.)

Innsbruck: Knett - Baumgartner, Maak, Meusburger - Buchacher (46./Durmus), Henning (69./Gabriele), Kerschbaum (80./Freitag), Vallci - Harrer - Dieng, Eler

Admira: Leitner - L. Malicsek, Bauer, Thoelke, Zwierschitz - Paintsil (75./Schmidt), Toth, Sahanek (82./Aiwu), Vorsager, Soiri (46./Bakis) - Starkl

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth