Der FC Red Bull Salzburg ist in dieser Saison weiterhin nicht zu stoppen. Die Bullen feierten am Samstagabend in der 9. Runde der Tipico Bundesliga einen klaren 4:1-Auswärtssieg gegen den RZ Pellets WAC. Die spielentscheidende Szene gab es bereits in Halbzeit eins: WAC-Goalie Alexander Kofler berührte außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand und flog mit Rot vom Platz (20.). Die numerische Überlegenheit konnten die Bullen jedoch erst in der zweiten Halbzeit nutzen. Junuzovic (47.), Dabbur (55., 94.) sowie Yabo (96.) machten den neunten Liga-Sieg in Folge perfekt. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer des WAC durch Dever Orgill war nur Ergebniskosmetik. 

Gewohntes Bild: Die Salzburger eilen in der Bundesliga von Sieg zu Sieg. 

WAC-Trainer Christian Ilzer veränderte seine Startelf im Vergleich zum Auswärtssieg gegen Altach vor einer Woche auf zwei Positionen. Manfred Gollner und Sasa Jovanovic mussten sich heute zunächst mit einem Platz auf der Ersatzbank zufrieden geben. Dafür spielten Nemanja Rnic und Christopher Wernitznig von Beginn an. 

Die heutige Startaufstellung der Bullen hatte mit jener vom Mittwoch im Cup so gut wie nichts zu tun. Lediglich Andreas Ulmer und Xaver Schlager schienen auch heute in der Startformation der Mozartstädter auf. Die zuletzt geschonten Stankovic, Lainer, Ramalho, Pongracic, Samassekou, Haidara, Junuzovic, Gulbrandsen und Dabbur kehrten zurück in die Anfangsformation. 

Kofler-Blackout bringt WAC aus dem Takt 

Der makellose Tabellenführer hatte von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz und kam durch eine Standardsituation zur ersten Chance der Partie: Ein scharfer, flacher Corner von Junuzovic überraschte die Abwehr der Wölfe, Haidara nutzte die Verunsicherung und zog sofort ab, doch sein Versuch konnte gerade noch geblockt werden (4.). Die durchaus mutigen Hausherren mussten nach 20 Minuten allerdings einen herben Rückschlag hinnehmen: Nach einem hohen Ball aus der Hälfte der Bullen eilte Kofler aus seinem Tor, verschätzte sich und berührte außerhalb des Strafraums das Spielgerät mit der Hand, nahm Gulbrandsen damit eine aussichtsreiche Einschussposition. Referee Schüttengruber entschied auf Torraub und zeigte dem Schlussmann der Kärntner Rot (20.). 

Den daraus resultierenden Freistoß setzte Junuzovic knapp über das Tor von Dobnik, der für Sprangler in die Partie kam (23.). Von einem Überzahlspiel der Bullen war in der Folge aber kaum etwas zu merken. Die Salzburger hatten zwar weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, fanden aber kaum zwingende Torchancen vor. Erst kurz vor der Halbzeitpause kam Dabbur nach einer Haidara-Flanke zum Abschluss, den Dobnik allerdings entschärfen konnte (45.). 

Munas Dabbur (hier im Zweikampf mit Michael Novak) erzielte heute seine Saisontore sechs und sieben. 

Salzburg nutzt numerische Überlegenheit und gewinnt klar

Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber keine zwei Minuten, ehe der Serienmeister einen Nutzen aus der numerischen Überlegenheit ziehen konnte: Nach einem Lapsus von Leitgeb hatte Haidara viel Zeit für eine Flanke, die Dabbur auf Junuzovic ablegte. Der Routinier zog aus 14 Metern direkt ab und platzierte das Leder unhaltbar im linken unteren Eck - 0:1 (47.). Für Junuzovic war es das erste Tor seit seiner Rückkehr in die österreichische Bundesliga. Wenig später sorgte ein abgefälschter Schuss von Haidara in der Wolfsberger Hintermannschaft für reichlich Verwirrung. Dabbur nutzte das eiskalt und staubte aus wenigen Metern mit seinem sechsten Saisontor ab - 0:2 (55.). Wenig später hätte der Israeli mit seinem siebenten Tor nachlegen können, scheiterte aber per Kopf an Dobnik (61.). 

Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde machten die Kärntner die Partie noch einmal spannend: Schmerböck setzte sich auf der linken Seite gegen Lainer durch und bediente mit einer mustergültigen Flanke Dever Orgill. Der Jamaikaner ließ sich die Chance nicht nehmen und platzierte das Leder per Kopf im langen Eck - 1:2 (73.). In der sieben minütigen Nachspielzeit machten die Gäste aus Salzburg aber alles klar: Zunächst vollendete Dabbur einen perfekt gespielten Konter ins leere Tor (90.+4), ehe Reinhold Yabo einen ähnlichen Konter zum 1:4-Endstand ins Tor schob (90.+6). 

Stimmen zum Spiel

Michael Liendl, RZ Pellets WAC: „Die rote Karte war der Knackpunkt. Wir haben gut verteidigt und Salzburg hat die Klasse, das gut auszuspielen. Das 1:0 kurz nach Pause war der Nackenschlag und mit einem Mann weniger war es dann ganz schwer. Die letzte Konsequenz hat heute gefehlt. Ich bin aber überzeugt, dass wir unseren Weg machen und dass wir uns im oberen Teil der Liga etablieren können.“

Alexander Kofler, RZ Pellets WAC, über seinen Ausschluss: „Dass ich ihn berührt habe steht außer Zweifel. Der Schiedsrichter hat für Rot entschieden – das muss ich leider hinnehmen.“

Zlatko Junuzovic, FC Red Bull Salzburg, über das Spiel: „Gestartet hat es im Cup und heute wollten wir nachlegen. Der WAC hat uns aber das Leben schwergemacht.“

Marco Rose, Trainer FC Red Bull Salzburg, über das Spiel und die Siegesserie: „Mir ist der Sieg wichtig. Der Rekord macht mich stolz, aber ist nicht so wichtig. Der WAC hat auch in Unterzahl weiterhin versucht, Fußball zu spielen und es war ein schwieriges Spiel für uns, das wir dann aber verdient gewonnen haben. Nach der Pause haben wir das wichtige 1:0 gemacht und haben das am Ende solide erledigt.“

Quelle: Sky

RZ Pellets WAC - Red Bull Salzburg 1:4 (0:0)

Lavanttal-Arena; 4.655 Zuschauer; SR Schüttengruber 

Tore: Orgill (72.) bzw. Junuzovic (47.), Dabbur (55., 90.+4), Yabo (90.+6)

Rot: Kofler (19.)

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz - Sprangler (22./Dobnik), Leitgeb, Ritzmaier - Liendl, Wernitznig (57./Orgill), Schmerböck (86./Gschweidl)

Salzburg: Stankovic - Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer (66./Todorovic) - Samassekou - Haidara (84./Mwepu), Junuzovic, Schlager - Gulbrandsen (73./Yabo), Dabbur 

 

Fotos: GEPA/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth