In der Rückrunde des Sechzehntelfinales der Europa League treffen die beiden Landesmeister, der FC Salzburg und der FC Club Brügge aufeinander. Und dabei können die Salzburger im heimischen Stadion einmal mehr ein ganz dickes Ausrufezeichen setzen. Vom Start weg wissen die "Bullen" was zu tun ist bzw. dreht man ganz gehörig am Temporad. So heftig, dass Brügge vor allem in der ersten Spielhälfte wahrlich die Spucke wegbleibt. Auch ein verschossener Strafstoß nach 10 gespielten Minuten kann dem letztjährigen Halbfinalisten nichts anhaben. Ist Dabbur einmal nicht in Topform, dann springt eben ein anderer in die Presche. Auch ein Erfolgsrezept des österreichischen Meisters, der diesmal auf die Künste von Patson Daka, der gleich zweimal trifft, zurückgreifen kann. Jetzt ist die Spannung groß, wer der Gegner im Achtelfinale wird. Aber in der gegebenen Verfassung hat der FC Salzburg eigentlich gegen jeden Gegner im Bewerb eine durchaus realistische Aufstiegschance.

 

Salzburg zündet ein Offensivfeuerwerk

Für die Salzburger "Bullen", die im Hinspiel mit einem bärenstarken Gegner konfrontiert waren, zeigen die Zeichen auf Sturm bzw. will man mit der altbewährten Heimstärke, auf europäischer Ebene ist man zuhause bereits 16 Spiele unbesiegt, den Aufstieg in das Achtelfinale bewerkstelligen. Wenngleich aber auch Club Brügge, zuletzt wurde in der Meisterschaft Leader Genk bezwungen, dieses Vorhaben verfolgt. Mit kontrollierter Offensive ist die Rose-Truppe vom Start weg bemüht, dem Gegenüber die Leviten zu lesen. 10. Minute: Patson Dakon wird von Torhüter Ethan Horvath im Strafraum gelegt. Den zurecht gegebenen Elfmeter versemmelt aber Munas Dabbur bzw. kann der belgische Keeper seinen Aussetzer wieder ausbügeln. Was die Salzburger aber ganz und gar nicht aus der Bahn wirft. 17. Minute: Das Leder wird Xaver Schlager von Hannes Wolf schussgerecht serviert, der nicht lange fackelt und aus 18 Metern punktgenau zum 1:0 in den Winkel trifft. Jetzt steht Brügge entsprechend in der Pflicht bzw. erleben die Zuseher eine rassige und abwechslungsreiche Partie. Mit dem gewohnt aggressiv praktizierten Pressing der Salzburger wissen die Gäste aber nur sehr wenig anzufangen. 29. Minute: Marin Pongračić mit dem Zuckerpass auf Patson Daka. Der Angreifer aus Sambia hat nachfolgend die Ruhe und markiert das 2:0. Im Gegenstoß hätte es eigentlich 2:1 stehen müssen. Der Brasilianer Wesley glänzt dabei aber als "Vernebler vom Dienst". Was sich rächen sollte, denn in der 43. Minute wird der Spielstand auf der Anzeigetafel erneut korrigiert. Schlager bedient Daka, der schiebt die Kugel abgebrüht an Horvath vorbei, zum deutlichen 3:0-Halbzeitstand.

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Xaver Schlager fungierte in der 17. Minute mit seinem Distanzschuss zum 1:0 als Salzburger "Dosenöffner".

 

Die Brügge-Bemühungen bleiben ertraglos

Nach der glanzvollen Darbietung im ersten Durchgang spricht sehr viel dafür, dass die Mozartstädter das Achtelfinale erreichen können. Wer die Salzburger kennt, der weiß auch, dass man sich trotz des komfotablen Pausenstands noch nicht in Sicherheit wiegt bzw. dass man weiter auf das Gaspedal steigen wird. Hinzu kommt, dass Brügge mehr und mehr Risiko nehmen muss. Was dann für die "Bullen" auch verstärkt Freiräume mit sich bringen sollte. Aber vorerst sind es die Belgier, die, wie bei einem Wesley-Drehschuss (53.), für Glanzlichter sorgen können. Optisch haben die Gäste die Nase zwar vorne, aber unterm Strich fehlt es einfach am nötigen Variantenreichtum, um die Salzburger auch wirklich in Verlegenheit zu bringen. 73. Patson Daka hat seinen dritten Treffer vor den Beinen, sein Schuss streift nur knapp am Ziel vorbei. Auch in der Schlussviertelstunde, mit Junuzović und Pongračić kommt es zu zwei "unplangemäßen" Wechsel, werfen die Hausherren alles verfügbare in die Waagschale bzw. ist man bemüht den Laden weiter dicht zu halten. Was auch gelingen sollte, Alex Walke pariert in den Schlussminuten noch zwei ganz unangenehme Bälle. In der 94. Minute setzt Munas Dabbur dem Spiel mit dem Tor zum 4:0 den Deckel drauf. Der FC Salzburg steht mit dem Gesamtsore von 5:2 in der nächsten Runde der Europa League. Das Achtelfinale geht am 7. bzw. 14. März über die Bühne. Die Auslosung dafür findet am 22. Feber statt. Dabei gibt es keine Setzliste bzw. keinen Länderschutz.

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Patson Dako, hier verfolgt von Benoit Poulain, bedankte sich für das Vertrauen vom Start weg, mit zwei Treffern.

 

FC SALZBURG - FC CLUB BRÜGGE 4:0 (3:0)  Gesamtscore: 5:2

Stadion Wals-Siezenheim, 24.717 Zuseher, SR: Daniel Siebert (GER)

FC Salzburg (4-4-2): Walke, Pongračić (77. Vallci), Onguéné, Lainer, Ulmer, Samassékou, Junuzović (71. Mwepu), Schlager, Wolf (63. Minamino), Daka, Dabbur

gesperrt: Ramalho verletzt: Gulbrandsen

Club Brügge (3-5-2): Horvath, Mechele, Poulain, Denswil, Amrabat (62. Diatta), Rits, Vormer, Vanaken, Bonaventure, Wesley (83. Vossen), Schrijvers (69. Openda)

verletzt: Mata

Torfolge: 1:0 (17. Schlager), 2:0 (29. Daka), 3:0 (43. Daka), 4:0 (94. Dabbur)

gelbe Karten: Samassékou, Vallci bzw. Horvath, Denswil, Vanaken, Bonaventure

Stimmen zum Spiel:

Marco Rose, Trainer FC Salzburg:

"In erster Linie war es sehr wichtig, dass wir die Spannung das gesamte Spiel hinweg aufrecht erhalten konnten. Mich freut es auch sehr für Datson Paka, der großen Anteil am Sieg hatte. Er hat seine Qualitäten eingesetzt, die es in weiterer Folge auch zu bestätigen gilt. Das Fazit ist es, dass ich sehr stolz bin auf die Jungs, die Fußball gespielt und auch entsprechend gearbeitet haben. Klar soll jetzt bald wieder ein solcher erfolgreicher Arbeit folgen."

Stefan Lainer, Defender FC Salzburg:

Momentan passt bei uns sehr viel zusammen. Es ist einfach  unbeschreiblich, wie unsere Fans uns unterstützen. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich in England bin, wenn ich sehe, wie unsere Fans ein gelungenes Tackling wie ein Tor feiern. Spielerisch haben wir eine unglaublich starke Mannschaftsleistung gezeigt und gegen einen starken belgischen Gegner mehr als verdient gewonnen.

Ivan Leko, Trainer Brügge:

"Salzburg war ein fantastischer Gegner. Es war eine gute Lektion für uns."

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Photos: GEPA pictures/Florian Ertl

by: Ligaportal