Der SK Rapid Wien blieb auch im zweiten Spiel der Qualifikationsgruppe in der Tipico Bundesliga siegreich. Drei Tage nach dem kräfteraubenden Cup-Erfolg gegen den LASK feierten die Hütteldorfer einen verdienten 2:0-Auswärtssieg gegen Wacker Innsbruck. Christopher Dibon, der heute sein Comeback nach einer Verletzung gefeiert hatte, brachte die Grün-Weißen früh in Führung. Obwohl die Wiener in weiterer Folge zahlreiche Top-Chancen vergaben, durften sie sich am Ende über einen recht souveränen Erfolg freuen, da der eingewechselte Deni Alar kurz vor Schluss den 2:0-Endstand fixierte. Rapid hält damit bei 19 Punkten und führt die Qualifikationsgruppe weiter an. Wacker Innsbruck bleibt auf dem vorletzten Platz, punktegleich mit der letztplatzierten Admira. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

Kühbauer nimmt zahlreiche Änderungen vor

Thomas Grumser musste seine Anfangsformation im Vergleich zum Auswärtssieg vor einer Woche gegen Hartberg auf einer Position umbauen. Cheikhou Dieng, ein Fixpunkt in der Offensive der Tiroler, war heute aufgrund einer Gelbsperre nicht mit von der Partie. An seiner Stelle rückte Stefan Rakowitz in die Startaufstellung der Innsbrucker. 

Rapid-Coach Didi Kühbauer hingegen nahm gegenüber dem Cup-Halbfinale gegen den LASK gleich fünf personelle Änderungen vor. Bis auf Rechtsverteidiger Mert Müldür blieb in der Abwehr kein Stein auf dem anderen. Der zuletzt erkrankte Bolingoli kehrte zurück auf seine angestammte Position des Linksverteidigers. Aufgrund der Ausfälle von Mario Sonnleitner (krank) und Max Hofmann (gesperrt) bildeten heute Mateo Barac und Christopher Dibon die Innenverteidigung der Wiener. Außerdem rotierten Christoph Knasmüllner und Andrei Ivan für Srdjan Grahovac und Philipp Schobesberger in die Startelf der Hütteldorfer. 

Turbulente Anfangsphase mit einigen „Sitzern“ 

Die ersten Minuten im Tivoli-Stadion hatten es in sich: Die Gäste starteten hochmotiviert und fanden prompt gute Möglichkeiten vor: Zunächst hatte Knett bei einer direkten Murg-Ecke Probleme (1.), ehe Knasmüllner einen Ivan-Querpass nicht im verwaisten Wacker-Tor unterbrachte (2.). Nachdem Dedic eine ebenso hochkarätige Chance nicht im Tor untergebracht hat, gingen die Gäste aus Wien in Führung: Schwab feuerte nach einem Corner Richtung Innsbruck-Tor, wo Klem gerade noch auf der Linie klären konnte. Christopher Dibon, der heute sein Startelf-Comeback gefeiert hat, stand beim Abpraller jedoch genau richtig und versenkte das Leder im Tor - 0:1 (7.). 

In der Folge gestaltete sich das Spiel ausgeglichen, doch es blieb turbulent. Zunächst setzte Maak einen Kopfball knapp vorbei (14.), ehe ein Kopfballtor von Müldür wegen eines Fouls von Ljubicic zu Recht aberkannt wurde (18.). Zwei Minuten später legte Knasmüllner zurück auf Murg, dessen Abschluss an die Querlatte prallte (20.). Wenig später wurde Kühbauer zu einem frühen Wechsel gezwungen. Für Mateo Barac, der im Cup-Halbfinale den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, ging es nicht mehr weiter. Dafür kam Marvin Potzmann ins Spiel. Die Partie gestaltete sich weiterhin offen, weil Wacker Innsbruck weiterhin versuchte, in der Offensive Akzente zu setzen. So verfehlte etwa ein Distanzschuss von Rakowitz das Tor der Hütteldorfer knapp (39.). Letztlich ging eine sehr schwungvolle und attraktive erste Halbzeit mit 0:1 zu Ende. 

Ausgerechnet Deni Alar erlöst die Gäste 

Rapid übernahm nach Wiederbeginn sofort das Kommando und drückte auf die Vorentscheidung: Zunächst traf Ivan aus relativ spitzem Winkel nur das Außennetz (49.), ehe ein abgefälschter Badji-Kopfball für Gefahr sorgte (51.). Kurz darauf resultierte aus einem Rapid-Konter beinahe das 0:2. Murg trieb das Leder auf dem rechten Flügel nach vorne und spielte selbiges in den Rücken der Abwehr, wo Potzmann von der Strafraumgrenze knapp am Tor vorbeischoss (54.). Die Hütteldorfer blieben am Drücker und fanden zahlreiche gute Möglichkeiten vor, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Knasmüllner steckte durch auf Ivan, der den Ball an Knett vorbeispitzelte, doch Maak rettete mit einer spektakulären Abwehr vor der Linie (62.). 

Kurz darauf zog Murg aus halbrechter Position im Strafraum ab, doch Knett tauchte stark ab und verhinderte einen Gegentreffer (65.). In der 76. Minute hatte der eingewechselte Schobesberger die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber nach einem starken Haken an Knett. Christoph Knasmüllner, der bereits in der ersten Halbzeit das leere Tor verfehlte hatte, leistete sich wieder einen Fauxpas und brachte einen Querpass erneut nicht im verwaisten Tor unter - unfassbar (80.). Diese Leichtfertigkeit sollte sich aber nicht rächen, da der eingewechselte Deni Alar ein feines Zuspiel von Murg zum 2:0-Endstand verwandelte (88.). 

Stimmen zum Spiel

Thomas Grumser, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Wir sind sehr schlecht in das Spiel gestartet, haben die ersten 10 Minuten komplett verschlafen und sind verdient in Rückstand gegangen. Danach war es besser, es gab Chancen auf beiden Seiten. Hinten raus war es teilweise gar nicht gut verteidigt. Rapid hätte früher den Sack zumachen können und unter dem Strich ist es eine verdiente Niederlage.“ 

Dietmar Kühbauer, Trainer SK Rapid Wien: „Speziell zweite Halbzeit haben wir einige Chancen liegen gelassen, aber wenn man gewinnt ist es in Ordnung. Trotzdem, Tore schießen ist das Schönste was es gibt. Wir haben es uns dadurch nicht einfach gemacht und Tirol somit im Spiel gelassen. Wir hätten es eindeutig früher entscheiden müssen.“

Christopher Dibon, SK Rapid Wien: „Nach so einer langen Leidenszeit zurückzukommen, ein Tor zu machen und das Spiel zu gewinnen. Viel besser geht es nicht.“

Christoph Knasmüllner, SK Rapid Wien: „Wir haben die Sache heute gut gemacht und uns viele Chancen rausgespielt. Wir hätten auch vier oder fünf Tore schießen können. Aber wir sind zufrieden. 

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 24. Runde

FC Wacker Innsbruck - SK Rapid Wien 0:2 (0:1)

Tivoli-Stadion; 7.400  Zuschauer; SR Schörgenhofer 

Tore: Dibon (7.), Alar (88.)

Innsbruck: Knett - Schimpelsberger (72./Kiprit), Peric, Maak, Klem - Henning (64./Harrer), Kerschbaum, Satin - Rakowitz, Dedic, Horvath (64./Durmus)

Rapid: Strebinger - Müldür, Dibon, Barac (28./Potzmann), Bolingoli - Schwab, Ljubicic - Murg, Knasmüllner, Ivan (68./Schobesberger) - Badji (84./Alar)

Geschrieben von Daniel Ringsmuth