Der SV Mattersburg feierte dank eines fulminanten Finishs einen 3:1-Heimsieg gegen den FC Wacker Innsbruck. Dabei waren die Tiroler sehr gut im Spiel, hielten stark mit und waren phasenweise die deutlich stärkere Mannschaft. In der Schlussphase mussten die Tiroler ihrem laufintensiven Spiel jedoch Tribut zollen: Nedeljko Malic und Andreas Kuen schossen die Burgenländer in der absoluten Schlussphase zum dritten Bundesliga-Heimsieg in Folge. Während die Burgenländer den Rückstand auf Rapid verkürzten, kassierten die Innsbrucker die fünfte Niederlage im sechsten Spiel unter Neo-Trainer Thomas Grumser. 

Klaus Schmidt darf sich über den dritten Heimsieg in Serie freuen. Foto: Gerhard Pulsinger 

Grumser baut halbe Startelf um und wirft Debütant Taferner in die "Schlacht"

Mattersburg-Coach Klaus Schmidt veränderte seine Startelf im Vergleich zur Niederlage gegen Rapid auf drei Positionen. Alois Höller kehrte auf seine angestammte Position als Rechtsverteidiger zurück und verdrängt Fran auf die Bank. Außerdem rotierte der zuletzt verletzte Rath zurück in die Startelf. Ebenfalls neu dabei war Nedeljko Malic, der den gelbgesperrten Thorsten Mehrer ersetzte. 

Gleich fünf Umstellungen nahm sein Gegenüber Thomas Grumser vor. Schimpelsberger, Meusburger, Maranda, Kerschbaum und Taferner (18 Jahre, Bundesliga-Debüt) rückten für Handl, Peric, Maak, Freitag und Satin in die Startelf der Tiroler. „Diese Jungs haben im Training so hart gearbeitet, dass sie sich diese Chance verdient haben“, erklärte Grumser vor dem Spiel gegenüber Sky. 

Innsbruck belohnt sich für mutigen Auftritt nicht

Die Innsbrucker starteten wie die Feuerwehr und fanden in den ersten Zügen des Spiels gleich zwei Top-Chancen vor: Zunächst musste sich Kuster-Ersatz Casali bei einem Freistoß-Hammer von Kerschbaum ordentlich strecken (1.), ehe bei der darauffolgenden Ecke ein Schuss von Dieng in letzter Sekunde geklärt werden konnte (2.). Die Gäste aus Tirol waren auch in weiterer Folge die giftigere Mannschaft, kombinierten sich immer wieder mit schnellen Kombinationen in die Gefahrenzone vor dem Mattersburger Tor. Mattersburg hingegen tat sich weiterhin schwer, in die Nähe des Innsbrucker Strafraums vorzustoßen: Nach einem Corner gab es den ersten Abschluss der Burgenländer in diesem Spiel, doch der Kopfball von Pusic stellte für Knett keine große Schwierigkeit dar (20.). 

Mattersburg kämpfte sich allerdings ins Spiel und ging mit der ersten richtigen Torchance in Führung: Höller leitete mit einem Energieanfall das Tor selbst ein, bediente Gruber, der auf dem rechten Flügel Fahrt aufnahm und die Kugel zum mitgelaufenen Höller zurückspielte. Der 30-Jährige hatte keine Mühe, den Ball im leeren Tor unterzubringen - 1:0 (26.). Die engagierten Gäste aus Tirol ließen sich durch diesen Nackenschlag nicht unterkriegen und traten auch in weiterer Folge motiviert auf: Nach einem Eckball kam Kerschbaum zum Kopfball, der knapp am Tor vorbeizischte (34.). Nichtsdestotrotz ging es für die Innsbrucker mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeitpause. 

Mattersburg jubelt nach sensationellem Finish über Heimsieg 

Ohne personelle Veränderungen nahmen beide Mannschaften die zweiten 45 Minuten in Angriff. Die Partie gestaltete sich zunächst ausgeglichen. Während der Tabellenletzte aus Innsbruck weiterhin viel investierte und engagiert auftrat, lauerten die Mattersburger auf Umschaltsituationen. Nach rund einer Stunde kamen die Gäste dem Ausgleich nahe, doch Dedic segelte haarscharf an einer starken Hereingabe von Klem vorbei (61.). Die Gäste steckten nicht auf und kamen letztlich dank eines Elfmetergeschenks zum Ausgleich: Schiedsrichter Harkam entschied nach einem Foul von Höller an Dieng, das klar außerhalb des Strafraums stattgefunden hatte, zu Unrecht auf Elfmeter für Wacker. Dedic war’s egal: Der Slowene knallte den Ball unhaltbar ins linke Eck - 1:1 (70.). 

Das laufintensive Spiel des FC Wacker wirkte sich in der Schlussphase der Partie aus. Langsam aber sicher schwanden die Kräfte bei den Gästen, was zur Folge hatte, dass die Mattersburger das Kommando übernahmen. Und das wirkte sich auch auf das Ergebnis aus: Höller verlängerte einen langen Einwurf von Fran in den Sechzehner, wo Malic aus kurzer Distanz auf 2:1 stellte (90.). In der sieben minütigen Nachspielzeit besorgte der eingewechselte Kuen nach sehenswertem Solo den 3:1-Endstand (90.+4). 

Stimmen zum Spiel

Klaus Schmidt, Trainer SV Mattersburg: „Wir sind von der ersten bis zur letzten Minute nicht wirklich ins Spiel gekommen. Zum Schluss war es dann eine Frage der Mentalitätsmonster, die dann gegriffen haben und das Spiel entschieden haben. Die Spieler, die von der Bank  gekommen sind, haben noch einmal Wind gebracht und die Spieler mitgezogen. Und dann haben wir im Mittelfeld den ein oder anderen Zweikampf mehr gewonnen.“

Alois Höller, SV Mattersburg: „Heute war sicher nicht unsere beste Leistung. Aber wenn man trotzdem gewinnt, dann ist das ein gutes Zeichen.“

Thomas Grumser, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Die Leistung war über weite Strecken in Ordnung. Ich finde, dass wir einen guten Auftritt hatten. Bitter, dass wir uns das Ergebnis heute in keinster Weise verdient haben. Im Grunde fehlen Kleinigkeiten. Im Vergleich zu den Leistungen davor war es heute eine Steigerung.“

Zlatko Dedic, FC Wacker Innsbruck: „Wir haben leider das Gegentor zum 2:1 zu einer schlechten Zeit bekommen. Wir waren da eigentlich sehr gut am Platz. Wir sind richtig enttäuscht. Wenn du da unten drinnen bist, dann hast du auch dieses Quäntchen Glück nicht. Aber wir müssen das annehmen und voll dagegenhalten.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 26. Runde

SV Mattersburg - FC Wacker Innsbruck 3:1 (1:0)

Pappelstadion; 1.800 Zuschauer; SR Harkam

Tore: Höller (26.), Malic (90.), Kuen (90.+4) bzw. Dedic (70./Elfmeter)

Mattersburg: Casali - Höller, Malic, Ortiz, Rath - Gruber (87./Fran), Jano (83./Hart), Erhardt, Renner - Kvasina - Pusic (73./Kuen)

Innsbruck: Knett - Schimpelsberger, Meusburger, Maranda, Klem - Henning, Kerschbaum (80./Satin), Taferner - Dieng, Dedic, Horvath (90.+3/Maak)

Geschrieben von Daniel Ringsmuth