Am 4. von insgesamt 10 Spieltagen in der Meistergruppe, kommt es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des spusu SKN St. Pölten mit dem FC Red Bull Salzburg. Und dabei kommt es zu einer abwechslungsreichen und spannungsgeladenen Ostersonntags-Begegnung. Dabei spielt auch der rasche Platzverweis von Salzburg-Kapitän Ulmer eine große Rolle. Weil es den "Wölfen" doch über weite Strecken gelingt, sich dem Meisterschaftsfavoriten erfolgreich entgegenzustemmen. Letztendlich waren es zwei Elfmeter, die zur Punkteteilung führten. Ein Remis, dass sich St. Pölten aufgrund der präsenten zweiten Hälfte durchaus verdient hat. Zugleich war das auch im 11. Ligaspiel der erste Punktegewinn der Blau-Gelben gegen die Salzburger, die zurecht hadern werden mit dem völlig überzogenen frühen Platzverweis.

 

Salzburg zeigt sich vom Ausschluss unbeirrt

Angesichts des komfortablen Vorsprungs der Salzburger auf den ersten Verfolger LASK, ist es nur mehr schwer vorstellbar, dass die „Bullen“ den Meistertitel noch aus den Händen geben werden. Demnach ist davon auszugehen, dass die Rose-Truppe, Nachfolger Jesse Marsch steht bereits Gewehr bei Fuß, auch in den noch verbleibenden 7 Begegnungen, mit Vollgas zur Sache gehen werden. St. Pölten ist voll mit dabei beim Kampf um den dritten Platz. Aber um gegen RB Salzburg etwas zu reißen, bedarf es einer außerordentlichen Darbietung. Die Partie beginnt gleich mit einem Knalleffekt: 2:25 Minuten sind gespielt da kommt es nach einem weiten Rasner-Abschlag zum Laufduell zwischen Kapitän Andreas Ulmer und Rene Gartler. Letzterer kommt dabei nach einem Gerangel zu Fall. Schiri Grobelnik fackelt nicht lange, legt das als Torraub aus und zückt die rote Karte. Eine sehr grenzwertige Entscheidung, die nur schwer nachvollziehbar ist. Was die "Bullen" aber nicht davon abhalten sollte, trotzdem das Zepter in die Hand zu nehmen. 6. Minute: Stefan Lainer mit dem zur Mitte gespielten Ball. Aber den Kopfball von Smail Prevljak aus kurzer Distanz kann St.Pölten-Keeper Christoph Riegler sensationell parieren. Nachfolgend kommt aber doch der numerische Unterschied zum Vorschein. Was daran erkennbar ist, dass die "Wölfe" dem Tabellenführer mehr und mehr die Stirn bieten können. Dann die 33. Minute: Torhüter Riegler mit der ungestümen Strafraumattacke an Munas Dabbur. Nicht zwingend zum pfeifen, aber der Unparteiische macht es trotzdem. Smail Prevljak versenkt den Elfmeter staubtrocken zur 0:1-Führung. Mit diesem Spielstand, vor dem Tor erweisen sich die Niederösterreicher als harmlos, geht es in die Halbzeitpause. 

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Der Ungar Dominik Szoboszlai wird gedoppelt von Sandro Ingolitsch und Luan Leite Da Silva, beide mit Salzburger Vergangenheit. (Photo: Mario Kneisl)

 

St. Pölten mit einer sehr ansehnlichen Darbietung

Man kann doch davon ausgehen, dass die Mozartstädter trotz Unterzahl, das federführende Team bleiben werden. Die Frage wird sein, wie weit die Popovic-Schützlinge bereit sind Risiko zu nehmen bzw. die Grundordnung entsprechend zu verändern. Im Ansatz waren in der ersten Hälfte durchaus brauchbare Aktionen mit dabei. Doch wenn es darum geht den finalen Pass an den Mann zu bringen, ist doch noch gehöriges Verbesserungspotenzial gegeben. Der zweite Durchgang beginnt aber vielversprechend für die "Wölfe". Rene Gartler taucht gefährlich vor des Gegners Tor auf, sein Fersler verfehlt aber die nötige Wirkung. Was die Gäste aber nicht wirklich aus der Balance bringen sollte. Mit viel Einsatzbereitschaft und geschicktem Stellungsspiel gelingt es nach wie vor das Überzahlspiel des Gegners erfolgreich zu kompensieren. 65. Minute: Ramalho bringt Manuel Haas im Sechzehnmeterraum zu Fall. Diesmal ertönt der Elfmeterpfiff zurecht. Rene Gartler verwertet den Strafstoß sicher zum 1:1-Ausgleich. Jetzt nimmt die Begegnung noch einmal so richtig Fahrt auf. Beiderseits gibt man sich nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Demnach liegt der Fokus darauf, den möglicherweise entscheidenden zweiten Treffer zu erzielen. Zu einer weiteren Einschuss-Gelegenheit sollte es aber nicht mehr reichen - Spielendstand: 1:1. In der 5. Runde der Meistergruppe gastiert St. Pölten am Mittwoch, 24. April, um 19:00 Uhr, bei der Wiener Austria. Die Salzburger besitzen zur selben Zeit das Heimrecht gegen den Wolfsberger AC.

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Salzburg-Schlussmann Cican Stankovic, hier gegen Rene Gartler, bei einem seiner wenigen Strafraumaktionen. Diadie Samassekou ist bereit einzugreifen, wenn erforderlich. (Photo: Walter Luger)

 

SKN ST. PÖLTEN - FC RED BULL SALZBURG 1:1 (0:1)

NV-Arena, 3514 Zuseher, SR: Gerhard Grobelnik (Wien)

SKN St. Pölten (3-5-2): Riegler, Ambichl, Luan, Petrovic, Luxbacher, Rasner (80. Mislov), Balic, Haas, Ingolitsch (61. Vucenovic), Schütz (80. Bajrami), Gartler

gesperrt: Ljubicic

verletzt: Pak, Fountas, Meisl, Hofbauer, Davies, Oueodraogo

FC Red Bull Salzburg (4-3-3): Stankovic, Ramalho, Vallci, Ulmer, Lainer, Samassekou, Szoboszlai, Schlager, Minamino (85. Gulbrandsen), Prevljak (65. Wolf), Dabbur (56. Daka)

verletzt: Pongracic, van der Werff

Torfolge: 0:1 (33. Prevljak/Elfer), 1:1 (65. Gartler/Elfer)

gelbe Karte: Luxbacher, Rasner, Gartler, Vucenovic bzw. Schlager

rote Karte: Ulmer (3. Salzburg)

stärkste Spieler: Riegler, Gartler bzw. Ramalho, Vallci

Stimmen zum Spiel:

Ranko Popovic, Trainer St. Pölten:

"Es ist ein Erlebnis für uns gegen Salzburg anschreiben zu können. Beiden Mannschaften gebührt für das Engagment ein Kompliment. Wir haben uns vorgenommen Geduld walten zu lassen, was dann aber nicht immer gelungen ist."

Rene Gartler, Torschütze St. Pölten:

"In der zweiten Spielhälfte ist es uns gelungen Druck aufzubauen. Demnach haben wir auch den verdienten Ausgleich geschafft. Beim Platzverweis hätte der Schiedsrichter mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen müssen. Für uns ist das ein Bonuspunkt. Natürlich ist es das Ziel, letztendlich in der Europa League mit dabei zu sein."

Marco Rose, Trainer RB Salzburg:

"Mit müssen leben damit, so wie das Spiel nun einmal verlaufen ist. Wir werden aber trotzdem konsequent an unseren Zielen weiterarbeiten. Wir wissen umzugehen mit Widerständen. Zum Platzverweis, und das bestätigen auch die Ferneshbilder, kann ich nur sagen, dass es weder ein Foulspiel noch eine rote Karte war."

Smail Prevljak, Torschütze RB Salzburg:

"In Unterzahl war das sehr schwer für uns das gewohnte Spiel aufzuziehen. Mit viel Kampfgeist ist es gelungen, das Remis sicherzustellen. Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mir dabei wieder eine Chance vom Start weg gegeben hat. Ich bin froh, dass ich mit dem Tor etwas zurückgeben konnte."

Andreas Ulmer, Kapitän RB Salzburg:

"Ich habe kein Foul begangen, ich glaube, dass hat jeder gesehen. Wenn man es sich in der Wiederholung noch einmal ansieht – es ist ganz klar kein Foul dabei. Es war ein normales Laufduell. Es ist unverständlich, also da fehlen mir eigentlich die Worte.”

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Photos: GEPA pictures

by: Ligaportal/Robert Tafeit